Sind Friseurprodukte wirklich besser als Shampoo und Co. aus dem Drogeriemarkt? ÖKO-TEST hat 29 Haarpflegemittel wie Shampoos, Spülungen und Kuren, die beim Friseur erhältlich sind, eingekauft und umfassend unter die Lupe genommen.
Das Testergebnis
Jedes dritte Friseurprodukt fällt mit schlechten Noten durch unseren Test: Die Mittel enthalten umstrittene Konservierungsmittel, überflüssige UV-Filter und künstlichen Moschus-Duft. Knapp ein Drittel - darunter die zertifizierten Naturkosmetika - erhielt aber "sehr gute" und "gute" Noten.
In fünf Produkten haben die beauftragten Labore Formaldehyd/-abspalter nachgewiesen. Knapp die Hälfte der Testprodukte enthielt Konservierer, die zu den umstrittenen halogenorganischen Verbindungen gehören. Beispielsweise die Substanz Methylchloroisothiazolinone, die für eine Kontaktallergie sensibilisieren kann, in den Shampoos der Marken Phyto Paris, American Crew, Tigi und Sassoon. Als allergieauslösend gelten ebenso Chlorhexidin in der L'Oréal Professionnel-Haarkur und den Spülungen der Marken Redken und Kérastase sowie Chlorphenesin in dem M-Moroccanoil-Shampoo.
Künstlicher Moschus-Duft steckt in mehreren Shampoos und Spülungen. Solche Substanzen können sich im Körper ablagern und wurden bereits in der Muttermilch nachgewiesen. Gelangen sie mit dem Haushaltsabwasser über die Kläranlage in Seen und Flüsse, können sie sich dort anreichern und die Umwelt belasten. Vier Produkte enthielten zudem Duftstoffe wie Hydroxycitronellal und Lyral, die häufiger für eine Kontaktallergie sensibilisieren.
Die Glynt-Haarkur und das KMS-Shampoo enthalten UV-Filter, die im Tierversuch wie ein Hormon wirkten. Sie werden nicht nur für Sonnenschutzmittel verwendet, sondern auch um Produkte vor Zersetzung zu schützen.