Mikroplastik

Unter dem Begriff Mikroplastik verstehen wir feste, nicht wasserlösliche Plastikteilchen. Es handelt sich dabei um kleinste Kunststoffpartikel, die fünf Millimeter oder weniger messen, so die Definition des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Die meisten dieser Plastikpartikel sind so klein, dass Menschen sie mit bloßem Auge nicht mehr sehen und nicht mehr ertasten können.

Verschiedenen Arten von Mikroplastik

ÖKO-TEST unterscheidet zwischen Mikroplastik, das in fester und unlöslicher Form auftritt, und anderen Kunststoffverbindungen (synthetischen Polymeren), die auch gelartige oder flüssige Konsistenz haben und wasserlöslich sein können. Solche Kunststoffverbindungen finden sich beispielsweise in Kosmetika oder Waschmitteln. Alltagssprachlich bezeichnen wir sie, im Unterschied zu Mikroplastik, als lösliches Plastik. Sowohl feste als auch flüssige Kunststoffverbindungen in Alltagsprodukten werden mit Umwelt- und Gesundheitsproblemen in Zusammenhang gebracht und deshalb von uns kritisiert.

Hersteller setzen ihren Produkten Mikroplastik und andere Kunststoffverbindungen künstlich zu, um zum Beispiel Peeling-Effekte oder bestimmte Materialeigenschaften zu erzeugen. Auch Silikone in Kosmetika sind synthetische Polymere, die Hersteller verwenden, um beispielsweise Haare zu füllen oder Fältchen optisch auszugleichen.

Mikroplastik in der Umwelt 

Das meiste Mikroplastik, das in die Umwelt gelangt, stammt aber nicht aus Waschmitteln oder Kosmetikprodukten, sondern entsteht beim Zerfall von Plastik, das sich, wie alle Materialien, mit der Zeit in immer kleinere Teile zersetzt. Viele der Kunststoffpartikel, die sich ablösen oder abgerieben werden, gelangen in die Umwelt.

Betroffen ist eigentlich alles, was aus Plastik besteht oder Plastik enthält: PET-Flaschen, Plastiktüten und -verpackungen, sogar Schuhsohlen und Fußbälle. Auch Textilien, die in der Waschmaschine (Plastik-)Fasern verlieren, sind mitschuldig. Autoreifen, die während der Fahrt abreiben, gelten nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts aus dem Jahr 2018 sogar als hauptverantwortlich dafür, dass Mikroplastik – im Form kleinster Gummifetzen – in die Umwelt gelangt. Kosmetika rangieren hingegen nur auf einem der hinteren Plätze.

Kunststoffe, ob in fester oder flüssiger Form, werden für die Umwelt zum Problem, weil sie, je nach Typ, mehr oder weniger schwer abbaubar sind. Auch ihre gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen sind nicht ausreichend erforscht. Erste Forschungsarbeiten deuten aber darauf hin, dass Mikroplastik möglicherweise Entzündungen im menschlichen Körpern auslösen kann. 

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