Dem Verbraucher bleibt oft verborgen, dass er beim Schuhewienern tief in die chemische Trickkiste greift. Viele Produkte enthalten synthetische Farben, Imprägnierstoffe und Testbenzin als Lösemittel.
ÖKO-TEST hat 19 schwarze Schuhcremes, darunter vier Hartwachspasten und 15 wasserhaltige Produkte, ins Labor geschickt und auf problematische Inhaltsstoffe untersuchen lassen. Darüber hinaus wollten wir wissen, wie leicht sich die Cremes anwenden lassen, wie gut sie decken und ob sie vor Nässe schützen.
Das Testergebnis
Bei diesem Testergebnis hält sich die Motivation zum Schuheputzen in Grenzen. Nur ein Produkt hat uns überzeugt, vier - darunter drei wasserhaltige Cremes und eine Hartwachspaste - sind lediglich mit Einschränkungen zu empfehlen, der Rest fällt mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch die Schadstoffprüfung. Da ist auch das überwiegend "gute" Abschneiden im Praxistest nur ein schwacher Trost.
17 von 19 schwarzen Schuhcremes enthalten erhöhte oder stark erhöhte Gehalte an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). Viele PAK sind krebserregend. Sie können über die Haut aufgenommen werden. Nachgewiesen wurde unter anderem die stark krebserregende PAK-Leitsubstanz Benzo[a]pyren in der Rubin Schuhcreme sowie von Rossmann.
In den meisten wasserbasierten Cremes stecken bedenkliche und zum Teil umstrittene Haltbarmacher. Elf Produkte sind mit Formaldehyd/-abspaltern konserviert, fünf davon enthalten zudem halogenorganische Verbindungen. Formaldehyd ist ein krebsverdächtiger Stoff, der Allergien auslösen kann. In Hartwachsschuhcremes sind diese Stoffe kein Problem.
Die meisten Schuhcremes stecken voller Lösemittel und oft sind problematische Verbindungen darunter - Aromaten können das Nervensystem und innere Organe schädigen. Wir haben sie gleich mehrfach gefunden, in zwei von vier Hartwachspasten in stark erhöhten Gehalten. Auch einige wasserhaltige Cremes kommen nicht ganz ohne synthetische Löser aus und enthalten problematische Glykole. Sie können vor allem Haut und Augen reizen.
Was die Anwendung betrifft, waren dagegen alle Produkte zu gebrauchen und sind im Praxistest mindestens "befriedigend". Durchweg verbesserten sie die wasserabstoßenden Eigenschaften des Leders. Hinzu kommt bei den meisten eine gute Deckkraft. In einigen Fällen war diese allerdings etwas weniger ausgeprägt, außerdem bildeten sich unschöne Streifen. Dafür gab es Punktabzüge.
Deutliche Unterschiede zeigten sich vor allem beim Verteilen und Polieren, was auch daran liegt, dass stark wachshaltige Erzeugnisse aufgrund ihrer festen Konsistenz gegenüber den wasserhaltigen etwas im Nachteil sind. Sie lassen sich nicht so leicht verteilen, und auch beim Polieren ist im Vergleich zu wasserhaltigen Cremes oft mehr Handfertigkeit gefragt. Gänzlich unerwünscht ist laut Experten, wenn nach dem Polieren deutliche Pflegemittelreste zurückbleiben. Im Test war dies nur ...