In jedem sechsten Haushalt leben Katzen. Insgesamt sind es rund 8,2 Millionen, die in Deutschland als Heimtiere gehalten werden. Damit sich Mensch und Mieze wohlfühlen, geben Katzenhalter viel Geld für Katzenstreu aus, die den größten Posten ausmacht im Markt für Heimtierzubehör - nur noch getoppt von der Fertignahrung.
Katzenstreu-Test: Viele sind empfehlenswert
Katzenstreu kann aus ganz unterschiedlichen Materialien bestehen. Wir haben für unseren Test Produkte aus Bentonit, Calciumsilikathydrat, Holzfasern und Recyclingzellstoff eingekauft. Alle 15 Marken haben wir nicht nur auf bedenkliche Inhaltsstoffe untersuchen lassen, sondern auch einer Praxisprüfung unterzogen.
Das Testergebnis: Viele Katzenstreus gehen mit "sehr guten" und "guten" Noten aus unserem Test. Die schlechtesten Produkte erhalten nur ein "ausreichend" und "mangelhaft", weil sie in der Praxisprüfung versagen.
In zwei Katzenstreus hat das beauftragte Labor vereinzelt lungengängige Fasern festgestellt. Solche Fasern stehen zwar im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Bei den betroffenen Produkten handelt es sich aber um Katzenstreu aus dem Tonmineral Bentonit. Im feuchten Milieu, also wenn es in den Atemtrakt gelangt, quillt es auf und verliert dann seine gefährliche Faserform. Im Vergleich zu Asbest, das im Körper extrem beständig ist und eine hohe sogenannte Bio-Persistenz besitzt, ist Bentonit weniger biopersistent. Daher vergeben wir nur einen Minuspunkt.
Bedenkliche Schwermetalle in Katzenstreu analysiert
In drei Marken aus Bentonit analysierte das beauftragte Labor erhöhte Gehalte der bedenklichen Schwermetalle Nickel, Thallium und/oder Kobalt. Da diese in den Körper gelangen können, wenn der Staub eingeatmet wird, quittieren wir das mit Notenabzug.
Katzenstreu muss saugstark sein: Besonders saugfähig waren drei Produkte im Test. Besonders schlecht präsentierten sich dagegen zwei Streus. Diese lagen weit unter dem Durchschnitt der Marken im Test.
Bei den Klumpstreuprodukten haben wir zusätzlich noch die Ergiebigkeit untersucht und überprüft, wie viel Streumaterial verbraucht wird, um eine bestimmte Menge Wasser zu binden. Denn je größer die Klumpen sind, desto mehr muss nach Entfernen der Klumpen nachgefüllt werden, um die vom Hersteller empfohlene Schütthöhe der Streu im Katzenklo einzuhalten. Auch hier gab es erhebliche Unterschiede: Von einem Produkt wird nur 125 Milliliter Material für 250 Milliliter Wasser verbraucht. Bei einem weiteren Katzenstreu sind es dagegen mehr als 450 Milliliter Material.
Welches ist das beste Katzenstreu?
Alle Hersteller empfehlen, täglich das Katzenklo zu reinigen. Dennoch ist es wichtig, dass die Streu den Geruch gut bindet, denn wenn der Katzenurin erst mal von Bakterien zersetzt wird, kann es wirklich unangenehm riechen. Wir ließen den Geruch von vier Personen subjektiv erschnuppern und haben auch die Ammoniakentstehung gemessen. Besonders stark müffelten zwei Streus.
Wir testeten auch, ob und wie stark die Katzenstreus beim Einfüllen in die Katzentoilette stauben: Vier Streus staubten stark. Eine Staubbelastung beim Umgang mit Streu, besonders bei den quarzhaltigen Calciumsilikathydrat- und Bentonitprodukten, sollte man möglichst vermeiden, rät Dr. Markus Mattenklott vom Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung: "Aus Erfahrung wissen wir, dass eine regelmäßige berufliche Staubexposition zu teilweise schwerwiegenden Lungenerkrankungen führen kann. Eingeatmeter Quarzfeinstaub kann Silikose verursachen, eine krankhafte Bindegewebsveränderung der Lunge."
Ein weiteres Ergebnis unseres Praxistests: Bei zwei nicht klumpenden Produkten kann am Boden des Katzenklos ein Schmierfilm aus Staub und Urin entstehen.