Schaut man sich in den Schuhgeschäften um, beherrscht der Sneaker mittlerweile auch die Regale, in denen die Modelle in den Schuhgrößen 27 bis 30 untergebracht sind. Der Sportschuh als Straßenschuh: Schon von klein auf lässt sich damit lässig über den Asphalt schleichen (to sneak = schleichen).
Doch gute Qualität ist keine Frage der Mode. Wie weit der Weg zu einem weitgehend schadstofffreien Schuh noch ist, zeigt der Test Kinderhalbschuhe. Wir haben 13 Modelle in den Größen 27 bis 30 eingekauft und zu intensiven Schadstoff- und Praxisprüfungen in die Labore geschickt.
Das Testergebnis
Was die meisten Hersteller Eltern für die Füße ihrer Kinder anbieten, ist schlicht schlecht. Zwölf Mal lautet das Testergebnis "mangelhaft", nur ein Modell ist "befriedigend". Da hilft es auch nicht, dass sich die Schuhe im Praxistest bis auf zwei Ausnahmen "gut" und "sehr gut" geschlagen haben.
Allein in neun Kinderschuhen hat ein Labor Anilin nachgewiesen. Das ist ein Farbstoffbestandteil, der unter Krebsverdacht steht. Im getesteten Bären-Schuh mit Klettverschluss, grau steckt außerdem noch das krebserregende aromatische Amin Benzidin. Neunmal müssen wir polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) abwerten. PAK können im schlimmsten Fall krebserregend sein. Sie gelangen meist durch Weichmacheröle in Gummi und Weichkunststoff. Weichmacheröle machen die Produkte billig. Sie sind ein Neben- oder Abfallprodukt bei der Kohle- oder Erdölverarbeitung. Alternativen sind wegen ihrer aufwendigen Herstellung meist teurer.
Um das Leder zu erhalten, setzen Hersteller hautreizende Chlorkresole oder Isothiazolinone sowie das allergisierende o-Phenylphenol ein. In den Bellybutton Sneaker mit Klettverschluß, rot, Ecco Kinderschuhe Shay, denim blue, Elefanten Aygo Ayk, blau-grün sowie Kavat Koppom EP, 85 turquoise summieren sich die Schadstoffe derart, dass wir um vier Noten abwerten.
Das Nervengift Blei steckt in der Verzierung des C & A Denim Wear Kindersneaker, blau. Das Schwermetall kann bei Kindern schlimmstenfalls Hirnfunktionen stören und Nervenschäden verursachen. Diese Wirkungen sind freilich von einer Applikation an der Schuhaußenseite nicht zu erwarten, doch hat das Schwermetall in Spielzeug nichts zu suchen. Denn spätestens bei der Entsorgung wird der Treter so zur Umweltbelastung.
Zum Schluss des Schadstoffreports noch eine gute Nachricht: In keinem Produkt hat das Labor das krebserregende Kontaktallergen Chrom VI - auch Chromat genannt - nachgewiesen. Darauf hatten wir jene Produkte untersuchen lassen, in denen das Labor zuvor Chrom als Rückstand aus der Gerbung nachgewiesen hatte. Da aber Chrom über Abwässer Flüsse und Meere verseucht und lösliches Chrom für Chromatallergiker problematisch sein kann, werten wir hier um eine Note ab. Übrigens auch den Geox-Schuh. Obwohl auf dessen Decksohle mit dem Aufdruck "Chromium free" - also chromfrei - geworben wird, steckte Ch...