Echt fruchtige Geschmackserlebnisse oder nur industriell hergestellte Aromen? Tatsächlich zahnfreundlich oder kräftig gezuckert? Und wie sieht es mit Pestizidrückständen aus? Wir wollten wissen, ob die auf dem Markt erhältlichen Kinderfrüchtetees wirklich ideale Durstlöscher sind, und haben 19 Produkte in die Labore geschickt. Darunter waren zehn Bio-Produkte und neun konventionelle Tees.
Das Testergebnis
Aromastoffe, wohin das Auge schaut: In vier von zehn getesteten Bio-Kinderfrüchtetees führen sie zu einer Abwertung um eine Note. Und auch sechs der neun konventionell hergestellten Testprodukte enthalten Aromastoffe. Fünf Bio-Tees bekommen das Testurteil "sehr gut", die "besten" drei konventionellen Tees sind lediglich "befriedigend", zwei Marken sogar "ungenügend". Da kann von einem idealen Durstlöscher kaum die Rede sein.
Bebivita deklariert zwar ein "natürliches Orangenaroma", bei dem mindestens 95 Prozent der Aromabestandteile tatsächlich aus echten Orangen stammen müssen. Das ändert aber nichts am Problem der Konditionierung des Geschmacks und führt, wie alle anderen zugesetzten Aromen, zur Abwertung. Bei zwei Kinderfrüchtetees, Durst-Feuerwehr und Tee Handelskontor Bremen Rabauken Mischung, steht nur "Aroma" auf der Packung, was darauf hindeutet, dass "dem Lebensmittel in der Regel chemisch hergestellte Substanzen zugesetzt" wurden, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung bestätigt. Auf den restlichen drei konventionellen Kinderfrüchtetees sind "natürliche Aromen" deklariert, die aus bakteriellen und einer Vielzahl anderer Grundstoffe gewonnen werden können.
Alle zehn Bio-Kinderfrüchtetees sind frei von Pestiziden. Trübe sieht es dagegen bei den konventionellen Durstlöschern aus: Zwei Drittel sind pestizidbelastet, fünf Kinderfrüchtetees wurden deswegen abgewertet.
Die drei getesteten Granulattees bestehen zu mehr als 90 Prozent aus verschiedenen Zuckerverbindungen. Die Hersteller Bebivita und Humana setzen gewöhnlichen Zucker ein, der Karies verursachen kann und stark süßt. Beide Produkte enthalten zudem mindestens eine andere Zuckerverbindung. Der Hipp Früchte-Melissen Tee enthält Isomaltulose, ein schwaches Süßungsmittel, das als nicht kariogen eingestuft ist, dazu aber noch in geringer Menge Maltodextrin, das zwar wenig süßt, aber Zahnschäden verursachen kann.
Elf Produkte tragen keine oder aus unserer Sicht unzureichende Hinweise zum Trinkverhalten und möglichen Folgeschäden für die Zähne, wenn Kinder zu lange an Trinkflaschen nuckeln. Das gilt auch für zuckerfreie Tees.