Folsäure, das wasserlösliche Vitamin der B-Gruppe, ist unverzichtbar für die menschliche Gesundheit. Neben wichtigen Funktionen für den Stoffwechsel spielt es eine weitere entscheidende Rolle: Vor und während der ersten Monate einer Schwangerschaft kann Folsäure verhindern, dass es beim Fötus zu Fehlbildungen der Wirbelsäule sowie des zentralen Nervensystems kommt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt Frauen mit Kinderwunsch die zusätzliche Einnahme von 400 Mikrogramm (µg) Folsäure pro Tag - am besten schon vier Wochen vor einer geplanten Empfängnis und mindestens in den ersten vier Schwangerschaftsmonaten.
Wir haben für unseren Test 15 Folsäurepräparate, allesamt Arzneimittel, eingekauft und aufgrund von Studien begutachten lassen.
Das Testergebnis
Die meisten Mittel sind "sehr gut". Alle liefern mindestens die empfohlenen 400 Mikrogramm (µg) Folsäure pro Tag. Diese Menge sollten Schwangere oder Frauen mit Kinderwunsch täglich zu sich nehmen. Eine solche Tagesdosis steckt in den Präparaten Folsan 0,4 mg, Tabletten und Lafol 0,4 mg, Weichkapseln.
Die anderen untersuchten Tabletten enthalten fünf Milligramm (mg), also 5.000 µg Folsäure. Diese Präparate sind nicht nur zur Vorbeugung, sondern auch zur Behandlung eines Folsäuremangels zugelassen.
Das gilt ebenfalls für die Lederfolat, Tabletten. Trotzdem müssen wir hier einen Punkt abziehen: Im Beipackzettel wird "zur Vorbeugung 0,16 mg bis 1 mg Folinsäure täglich" empfohlen, was grundsätzlich nicht zu beanstanden ist. Wie man allerdings die enthaltenen 5-mg-Tabletten so teilen soll, dass diese Menge erreicht wird, ist nicht angegeben.
In den Lafol 0,4 mg, Weichkapseln wurden überflüssige synthetische Farbstoffe zugesetzt, die in Lebensmitteln inzwischen den Hinweis tragen müssen "Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen" (Gelborange S und Ponceau 4R).
Die Verpackungen der untersuchten Folsäurepräparate fallen durchweg negativ auf: In allen stecken PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen. Ihre Entsorgung belastet die Umwelt.