Auf Stoppersocken mögen viele Eltern nicht mehr verzichten. Damit Parkett und Fliesen nicht zur unkontrollierbaren Rutschbahn werden, gibt's für die Kleinen was an die Füße. Auch der Münchner Kinder- und Jugendarzt Dr. Thomas Fendel empfiehlt die Socken mit Antirutschsohle, wo Barfußlaufen nicht möglich ist. Die Socken bieten mehr Bewegungsfreiheit als Schuhe, so kann sich das Fußgewölbe besser ausbilden.
Wir haben 14 Sockenpaare ins Labor geschickt. Dort wurden sie umfassend auf Schadstoffe getestet.
Das Testergebnis: So schneiden die Stoppersocken im Test ab
Offensichtlich haben nur wenige Hersteller begriffen, welche Verantwortung sie haben. Mehr als die Hälfte der getesteten Produkte fällt durch. Eines ist nicht einmal verkehrsfähig. Zum Glück gibt es Alternativen. Drei Modelle sind "sehr gut".
Immer noch stecken in acht der 14 Socken PVC/PVDC/chlorierte Kunststoffe. Für die Flexibilität der Kunststoffsohle benutzen viele Hersteller inzwischen Ersatzweichmacher wie DEHT. In zwei Produkten ist noch der als fortpflanzungsgefährdend eingestufte Weichmacher DEHP enthalten. Bei einem Paar übersteigt der DEHP-Gehalt sogar den für Babyartikel gesetzlichen Grenzwert. Sie hätten deshalb gar nicht erst in den Verkehr gebracht werden dürfen, stellt die Landesuntersuchungsanstalt (LUA) Sachsen auf Nachfrage von ÖKO-TEST fest.
Stoppersocken: Weniger Weichmacher, aber krebsverdächtige PAK
Auch wenn der Gesetzgeber formal zwischen Spielzeug und Bekleidung unterscheidet, Babys und Kleinkinder tun das nicht. Daher bewerten wir auch den Gehalt der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK), von denen einige krebsverdächtig sind, strenger als bei Textilien für Erwachsene. In acht Produkten werten wir diese Stoffe ab.
Zinnorganische Verbindungen haben in Stoppersocken nichts zu suchen. Und trotzdem hat das Labor bei einem Produkt die beiden sehr giftigen Stoffe Dibutylzinn (DBT) und Tributylzinn (TBT) nachgewiesen. Bereits kleine Mengen genügen, um das Immun- und Hormonsystem von Tieren und vermutlich auch des Menschen zu beeinträchtigen.
Die gute Nachricht: Einige Hersteller haben dazugelernt und verwenden Silikon für die Herstellung der Noppen. Schade nur, dass dies für den Verbraucher so gut wie nicht zu erkennen ist, denn nur bei einer Stoppersocke ist das Noppenmaterial überhaupt auf der Verpackung ausgewiesen.
Diesen Test haben wir bereits im ÖKO-TEST Magazin September 2011 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kleinkinder für 2013 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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