In der Antike wurden sie aus Ton hergestellt, später verwendete man bisweilen Kuhhörner oder Bierflaschen, in die ein Baumwolllappen gestopft wurde. Die Rede ist von Babyflaschen. Wenn ein Säugling Babynahrung bekommt, brauchen Eltern sie immer, aber auch, wenn Mama stillt, sollte eine im Haushalt sein. So kann das Kleine auch unterwegs trinken oder Papa mal die Nachtschicht übernehmen.
Praktischerweise bestehen inzwischen die meisten Babyflaschen aus bruchsicherem Kunststoff. Pro Jahr werden allein in Deutschland fast sechs Millionen Stück verkauft. Dem konnten auch die Skandale um Bisphenol A (BPA) nichts anhaben. Die Chemikalie ist Grundbaustein von Polycarbonat; das ist ein stabiler, glasklarer und hitzebeständiger Kunststoff, der untrennbar mit unserem Alltag verwoben ist: Autoteile, Brillengläser, CDs, Spielzeug, Beißringe oder Babyflaschen – überall kann BPA drinstecken.
Babyflaschen im Test: Zwölf Produkte überpüft
Der Stoff hat eine ähnliche Wirkung auf den Körper wie das Hormon Östrogen. Säuglinge, deren Hormonsystem noch nicht ausgereift ist, kann es besonders stark beeinflussen. Erst spät hat die EU-Kommission die Notbremse gezogen: Seit März 2011 darf BPA nicht mehr für die Herstellung von Babyfläschchen verwendet werden, Verkauf und Import sind seit Juni 2011 untersagt. In Frankreich und Dänemark gibt es schon länger Verbote, ebenso in Kanada und in mehreren US-Bundesstaaten. Auch die meisten Hersteller haben längst umgestellt.
Wir haben zwölf Flaschen und dazu passende Silikonsauger eingekauft, um zu sehen, ob problematische Stoffe enthalten sind. Außerdem ließen wir sensorisch prüfen, ob die Flaschen auffällig riechen.
Keine problematischen Stoffe nachgewiesen
Das Ergebnis: Alle zwölf Produkte, die wir eingekauft haben, sind frei von BPA. Auch sonst waren keine problematischen Substanzen nachweisbar. Gleiches gilt für die getesteten Sauger, an denen wir – was die Inhaltsstoffe betrifft – rein gar nichts auszusetzen haben.
Einige Babyflaschen müffeln allerdings etwas nach Kunststoff. Laut Herstellerempfehlung sollen sie vor dem ersten Gebrauch ausgekocht werden, danach ist der Geruch in der Regel kein Problem mehr. Nur bei einer Babyflasche im Test haben unsere Sensoriktester ein schwaches Aroma erschnüffelt.
Laut Gesetz ist dies noch kein Grund zur Beanstandung. "Stopp", sagt dagegen die Beauftragte für Stillen und Ernährung des Deutschen Hebammenverbands, Lisa Fehrenbach: "Gerade Babys sind sehr empfindlich und reagieren sensibel auf ungewohnte Gerüche." Wir werten um eine Note ab.
Weiterlesen auf oekotest.de: