- Der Test zeigt: Tadellose Hautcremes für die ganze Familie gibt es zuhauf: 13 Produkte sind "sehr gut".
- Eine empfehlenswerte Hautcreme muss nicht viel kosten. Unter den Besten sind sowohl günstige als auch teurere Produkte.
- Ärgerlich: In fünf Hautcremes im Test steckt Mineralöl. Andere Produkte zeigen, dass es durchaus ohne geht.
Aktualisiert am 09.12.2021 | Die einen schmieren sie sich ins Gesicht, andere pflegen damit ihre spröden Lippen und nicht selten landet sie auf trockenen Ellebogen: Die Rede ist von Allzweckcremes. Ausgelobt sind sie meist für trockene Haut – und speziell für Gesicht und Körper.
Was enthalten Allzweckcremes für Gesicht und Körper?
Die Zusammensetzung ist einfach: Die Cremes bestehen vor allem aus natürlichen Ölen oder Fetten wie Sonnenblumenöl, Mandelöl oder Sheabutter sowie Glycerin und Wasser. Dass Allzweckcremes grundsätzlich Fettbomben sind, lässt sich nicht sagen. Die Fettphase der Hautcremes im Test liegt zwischen 48 und 14 Prozent. Zur Einordnung: 14 Prozent wäre auch ein typischer Fettgehalt einer Tagescreme.
Wie "rückfettend" eine Creme tatsächlich ist – also wie gut sie in die Haut einzieht und verloren gegangene Lipide ersetzt –, hängt letztlich auch nicht nur mit ihrem Fettgehalt zusammen. Sondern auch mit den jeweiligen Eigenschaften ihrer Öle, Wachse und Fette und wie diese im Zusammenspiel funktionieren.
Mineralöl in fünf Hautcremes im Test
Schauen wir uns die Inhaltsstoffe der 21 Hautcremes im Test genauer an. Allzweckcremes sind Cremes für die ganze Familie. Wer will da schon, dass die Liebsten sich umstrittene Stoffe aus der Erdölchemie auf die Backen schmieren? Solche stecken aber in fünf überprüften Cremes.
Das Labor fand dort aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) – eine Gruppe von Substanzen, unter denen sich auch welche befinden können, die Krebs erregen oder das Erbgut schädigen können.
Wie kommt das Mineralöl in die Allzweckcremes?
Woher die MOAH stammen, ist klar: Aus den Paraffinen, die weit oben auf der Zutatenliste aller belasteten Produkte stehen. Sie sind Überbleibsel aus dem Erdöl, aus dem diese Fette ursprünglich hergestellt wurden.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung sagt in seiner jüngsten Stellungnahme zwar, dass von über die Haut aufgenommenen MOAH nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand kein Risiko ausgehe. Doch in unseren Augen sind hier noch nicht alle Fragen hinreichend geklärt. Deshalb finden wir es bedenklich, dass noch immer viele umsatzstarke Produkte auf Basis von Mineralölfetten hergestellt sind.
Bestnote für viele Hautcremes im Test
Ein Großteil der Hautcremes im Test zeigt, dass es auch anders geht: 13 schneiden "sehr gut" ab. Die Produkte sind Basic-Cremes im besten Sinne: Sie sind geeignet für Gesicht, Körper und Hände und beschränken sich auf die nötigsten Zutaten.
Sie machen vor, dass man auf erdölbasierte Fette verzichten kann, weil es gute Alternativen dafür gibt. Natürliche Öle und Wachse wie etwas Sonnenblumenöl oder Sheabutter haben den Vorteil, sich besser ins Gleichgewicht der Haut einzufügen. Auf diese Weise können sie verloren gegangene Lipide in der Hautschutzbarriere ersetzen, während Paraffine oder Silikone auf der Hautoberfläche liegen bleiben.
Problematische Inhaltsstoffe in getesteten Hautcremes
Neben den Fettschadstoffen sind wir vereinzelt auf andere problematische Inhaltsstoffe gestoßen:
- Zwei Hautcremes verwenden in ihrer Rezeptur PEG-Verbindungen, die die Haut durchlässiger machen können für Fremdstoffe.
- Einige Hersteller setzen auf synthetische Polymere. Diese Kunststoffverbindungen können über den Klärschlamm in die Umwelt gelangen. Wie genau sie dort wirken, ist bislang kaum erforscht.
-
Duftstoffe, die Allergien auslösen können, beanstanden wir in zwei Hautcremes im Test.
Diesen Test haben wir zuerst im ÖKO-TEST Magazin Oktober 2021 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2022 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
Weiterlesen auf oekotest.de
-
Wind- und Wettercreme im Test: Nicht alle Inhaltsstoffe sind unbedenklich
-
Gesichtscreme-Test: Elf Marken schneiden nur "ungenügend" ab
-
Bodylotion-Test: Dusch Das, Nivea und Neutrogena sind Testverlierer
-
Neurodermitis-Creme im Test: Welche Lotionen die Haut schonend pflegen
- Gesichtscremes ohne Parfüm: Parfümfrei, aber nicht immer gut zur Haut
-
Sensitive Duschgele im Test: Wie mild sind sie wirklich?