Aktualisiert am 19.10.2012 | Nach dem Aufstehen ist die Nase zu, man bekommt schwer Luft, wegen des ständigen Hustens und Niesens bringt die Nacht keine richtige Erholung mehr. Wer unter diesen Symptomen leidet, der findet die Ursache womöglich im Bett: Hausstaubmilben. Mit mangelnder Hygiene hat das wenig zu tun. Selbst der sauberste Haushalt wird nie milbenfrei sein.
Milbenallergendichte Zwischenbezüge, sogenannte Encasings, sollen den Milbenkot in der Matratze festhalten, sodass er sich nicht im Raum verteilen kann. Schöner Nebeneffekt: Wo nichts rauskommt, kommt auch nichts rein, die Nahrungszufuhr für die Milben wird also gestoppt.
Matratzenbezüge im Test: Das sind die Ergebnisse
ÖKO-TEST hat neun Encasings, die als luftdurchlässig beworben wurden, eingekauft und geprüft, ob sie wirklich dicht halten. Natürlich haben wir auch das Material auf Schadstoffe testen lassen.
Das Ergebnis: Bis auf eine Ausnahme schlugen sich alle Encasings bei den anspruchsvollen Tests der Praxisprüfung sehr gut. Das Material hält über 40 Prozent der 0,3 Mikrometer großen Partikel zurück. Daraus kann man schließen, dass die Raumluftbelastung ein ganzes Stück unter dem Schwellenwert von zwei Mikrogramm des Milbenkotallergens "Der p 1" pro Gramm Hausstaub bleiben wird - ab hier beginnen bereits sensibilisierte Menschen, auf die Allergene zu reagieren.

Matratzenbezüge im Test: Ein Produkt ist nicht atmungsaktiv
Ein Sonderfall ist der Bezug eines Herstellers. Wir kauften ihn als "luftdurchlässig" im Sanitätshaus ein; das ließen wir uns auch vor dem Einkauf noch einmal vom Hersteller bestätigen. Als das Produkt dann bei uns ankam und wir auf dem Etikett keine entsprechende Info finden konnten, riefen wir noch einmal an. Wieder sagte die Frau der Infohotline, das Produkt sei selbstverständlich luftdurchlässig. In den Prüfungen zeigte sich, dass praktisch keine Luft durchgeht.
Schön dicht - das ist die eine Seite. Doch auf der anderen Seite möchte niemand das Gefühl haben, auf einer Plastiktüte zu schlafen. Fast alle Encasings führen die Feuchtigkeit, die die Haut während der Nacht abgibt, gut ab. Mit anderen Worten: Sie sind atmungsaktiv. Nur bei diesem Produkt ist die Wasserdampfdurchlässigkeit nicht allzu hoch, sodass es in der Schlafkuhle unangenehm klamm werden kann.
Problemstoffe in Matratzenbezügen gefunden
Die Schadstoffbelastung der Bezüge hält sich in Grenzen. In zwei Bezügen wurden umstrittene halogenorganische Verbindungen nachgewiesen. Viele Stoffe dieser Gruppe können Allergien hervorrufen. Aus fünf Überzügen löst sich das giftige Spurenelement Antimon, das in der Herstellung von Polyester eingesetzt wird, in Gehalten, die zum Punktabzug führen.
Alle Bezüge bekommen unter Weitere Mängel Punktabzug für den Einsatz von optischen Aufhellern. Völlig überflüssig, zumal es unter dem Betttuch doch sowieso niemand sieht!
Diesen Test haben wir bereits im ÖKO-TEST Jahrbuch für 2012 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das ÖKO-TEST Jahrbuch für 2013 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
Weiterlesen auf oekotest.de: