- Wir haben 20 Kopfkissen mit den Maßen 80 x 80 Zentimetern getestet. Sie kosten zwischen 8 und 109 Euro.
- Das Fazit: Der Preis sagt nicht unbedingt etwas über die Qualität aus. Insgesamt elf Kopfkissen im Test sind mit der Note "gut" empfehlenswert.
- Einige Kopfkissen überstehen das Waschen nicht unbeschadet. Teilweise verlieren sie an Volumen oder die Füllung ist deformiert.
- Notenabzüge gibt es für enthaltene optische Aufheller und Antimon.
Aktualisiert am 10.10.2024 | Während des Schlafs schwitzt und wälzt sich der Mensch, und sein Kopfkissen bekommt mit der Zeit einiges an Feuchtigkeit und kleinen Hautschüppchen ab. Da ist es keine schlechte Idee, ein Kissen von Zeit zu Zeit in die Waschmaschine zu stecken. Bei Allergikerinnen und Allergikern empfiehlt sich das sogar in kürzeren Intervallen, denn Hausstaubmilben ernähren sich von menschlichen Hautzellen.
Blöd nur, wenn das Kissen ganz verändert aus der Waschmaschine herauskommt – wie in unserem Test. Wir haben ausschließlich Kopfkissen eingekauft, bei denen mindestens die Hülle, meist aber das komplette Kissen waschbar war: Im Labor haben wir sie neben der Untersuchung auf Schadstoffe auch einem umfangreichen Waschtest unterzogen.
Kopfkissen-Test: Emma, Ikea, Jysk & Co. im Vergleich
Bei einem Großteil der Kopfkissen im Test ist neben der Hülle auch die komplette Füllung in der Maschine waschbar. Das ist aus hygienischer Sicht ein Vorteil. Doch unsere Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Polyester- und Lyocell-Fasern der waschbaren Füllungen offenbar von sehr unterschiedlicher Qualität sind.
Ein spezialisiertes Textillabor hat die Kopfkissen fünf Mal streng nach Pflegeanleitung auf den Etiketten gewaschen und getrocknet. Eigentlich nicht sehr viel, wenn man bedenkt, dass Allergikerinnen und Allergiker ihr Kissen etwa alle zwei Monate waschen sollen.
Kopfkissen waschbar? Deformierte Füllungen nach Waschtest
Bei der anschließenden Begutachtung der Kissenhaptik zeigte sich: Vier Kopfkissen im Test waren nach fünf Wäschen schon ziemlich platt. Sie hatten deutlich an Volumen und damit an Höhe eingebüßt. Ein großes Minus, denn schließlich suchen Verbraucherinnen und Verbraucher ein Kissen passend zu ihrem Körperbau und der Schlafposition aus; eine deformierte Füllung kann zulasten des Schlafkomforts gehen.
Ebenfalls ungemütlich: Wenn die Füllung nach der Wäsche Klumpen bildet. Oder so zusammensackt, dass sie sich im Griff und damit für den Kopf deutlich fester anfühlt. Bei jedem zweiten getesteten Kopfkissen stellten die Experten eine Klumpenbildung oder einen festeren Griff in mäßiger bis deutlicher Ausprägung fest. Auch das kann den Schlafkomfort beeinträchtigen.
Waschbare Bezüge überstanden Waschgänge weniger gut
Das Textillabor beurteilte für uns auch die äußere Veränderung der Kopfkissen nach dem Waschen und Trocknen: Stimmten ihre Maße noch oder hatte ihre Optik gelitten? Zu diesen Aspekten haben die Experten auch die drei mit Baumwolle oder Lyocell gefüllten Kissen unter die Lupe genommen, bei denen lediglich der Bezug waschbar ist.
Deutliches Ergebnis: Diese Bezüge überstanden den Waschtest schlechter als die Bezüge der komplett waschbaren Produkte. Ein Kopfkissen im Test war sogar in Länge und Breite mehr geschrumpft als es der Blaue Engel für Textilien vorsieht.
Kritik an unerwünschten Inhaltsstoffen
Und wie steht es um Schadstoffe in den Kopfkissen im Test? In der Hälfte der Kissen wurden optische Aufheller nachgewiesen, die schwer abbaubar und damit umweltbelastend sind. Außerdem werten wir enthaltenes lösliches Antimon ab: Das giftige Halbmetall kann über den Schweiß oder Hausstaub vom Organismus aufgenommen werden.
Antimonverbindungen kommen in der Herstellung von Polyester noch immer als Katalysator zum Einsatz. Einige getestete Kopfkissen legen nahe, dass Rückstände in Polyesterfasern sehr wohl minimierbar sind.
Etikett von Kopfkissen im Test nicht korrekt?
Kommen wir zum Kleingedruckten. Ein Kopfkissen mit einem korrekten Pflegeetikett versehen: Das sollte eigentlich keine allzu schwere Aufgabe sein. Oder doch? Tatsächlich gibt es Anbieter, die daran scheitern. So ist zweimal eine Waschtemperatur von 95 Grad mit dem Symbol für Schonwaschgang kombiniert.
Dieser Waschgang existiert bei handelsüblichen Maschinen aber gar nicht – die internationale Vereinigung für die Pflegekennzeichnung von Textilien Ginetex bestätigt unseren Verdacht. Das Labor hat deshalb die Kissen im Normalwaschgang bei 95 Grad gewaschen.
Durchaus möglich, dass die beiden betroffenen Kandidaten mit einer schlüssigen Pflegekennzeichnung im Waschtest mehr überzeugt hätten.
Schonwaschgang mit maximal 60 Grad benutzen
Grundsätzlich gilt: Jeder Durchgang in der Waschmaschine oder im Trockner strapaziert Füllungen und Bezüge. Je heißer und wilder, desto mehr. Auch wenn das Pflegeetikett also den Vollwaschgang auf 95 Grad erlaubt, ist das keinesfalls Vorschrift. Wir raten zum Schonwaschgang sowie geringeren Wasch- und Trocknertemperaturen bis maximal 60 Grad. Das beseitigt auch Hausstaub-Milben.
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Kopfkissen waschen: Tipps
Weitere Tipps zum Waschen von Kopfkissen:
- Benutzen Sie ein Feinwaschmittel.
- Verzichten Sie auf Weichspüler.
- Ziehen Sie Kissenhüllen nach der Wäsche gut in Form und schütteln Sie die getrockneten Füllungen gut auf.
- Lüften Sie ihre Kissen regelmäßig, dann müssen sie seltener in die Wäsche und halten länger.
- Wer seine Kissenfüllung im Sommer an der Luft trocknet, schont nicht nur die Fasern, sondern auch die Umwelt.
Wie häufig sollte man waschen?
- Für Menschen, die nicht übermäßig schwitzen, ist eine Kopfkissen-Wäsche ein bis zwei Mal pro Jahr ausreichend.
- Allergikerinnen und Allergiker sollten ihr Kopfkissen etwa alle zwei Monate waschen, so lautet eine gängige Empfehlung.
- Wichtig: Am Ende seines Sommers sollte jede oder jeder seine Kopfkissen waschen. Denn in der feucht-warmen Luft dieser Jahreszeit gedeihen Milben-Populationen besonders gut.
Kopfkissen kaufen: Das gilt es zu beachten
- Ein gutes Kopfkissen ermöglicht Ihnen eine entspannte Position und entlastet die Halswirbelsäule. Das heißt: In Verlängerung zur Brustwirbelsäule sollte der Kopf nicht nach oben oder unten abknicken.
- Kein Kissen funktioniert für jeden Menschen optimal. Nehmen Sie sich die Zeit, eines zu finden, das gut zu Ihrem Körperbau, Ihrem Schlafstil und Ihrer Matratze passt. Ein Mensch mit breiten Schultern, der in Seitenlage auf einer harten Matratze liegt, sinkt beispielsweise kaum ein und benötigt deshalb ein Kissen mit besonders viel Stützhöhe. Ganz anders geht es jemandem mit schmalen Schultern auf einer weichen Matratze.
- Probeliegen erspart Fehlkäufe. Deshalb ist es sinnvoll, sich im Fachgeschäft beraten zu lassen. Dort am besten das Kissen mit einer Matratze ausprobieren, die der eigenen zu Hause ähnlich ist. Fachverkäuferinnen und -verkäufer können dabei helfen, die Liegeposition und die Haltung von Kopf und Nacken zu prüfen und zu individuellen Problemen beraten.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 10/2024 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch für 2025 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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