Aktualisiert am 19.10.2012 | Das große Thema bei Rindenmulch: Cadmium. Es gelangt vom Boden in den Baum und lagert sich vor allem in der Rinde ab. Deshalb wollten wir wissen, wie cadmiumbelastet die Rindenmulche sind, die man in Bau- und Raiffeisenmärkten sowie in Gartencentern bekommt. Darüber hinaus durchliefen die Produkte eine breite Schadstoffprüfung. Außerdem ließen wir auch klären, ob die deklarierte Körnung eingehalten wird und wie hoch der Holzanteil ist.
Obi, Toom & Co.: Rindenmulch im Test
Das Testergebnis: In vier von 17 Rindenmulchen wurden Cadmiumgehalte, die über dem aktuellen gesetzlichen Grenzwert liegen, gemessen. Acht weitere enthalten niedrigere Gehalte, die aber dennoch zur Abwertung führen. "Sehr gut" schneiden am Ende fünf Mulche ab, bei denen es – auch, was Körnung und Reinheit angeht - nichts auszusetzen gibt.
Cadmium-Grenzwert in Rindenmulchen überschritten
In Sachen Schwermetalle bleibt das große Problem das Cadmium. In vier Rindenmulchen im Test wurde der gesetzliche Grenzwert von 1,5 Milligramm pro Kilogramm überschritten. Nach derzeitigem Stand dürfen diese Produkte ab 2014 nicht mehr in Verkehr gebracht werden – wird jedoch der von der Branchenlobby geforderte höhere Grenzwert von 2,5 Milligramm pro Kilogramm durchgesetzt, so heißt es auch künftig: freie Fahrt für sehr stark belastete Mulche.
Ärgerlich: In einem Fall wird auf der Verpackung nicht auf das enthaltene Cadmium hingewiesen. Der Gesetzgeber verlangt aber einen Hinweis ab einem Gehalt von einem Milligramm Cadmium pro Kilogramm.
Kritik an der Reinheit mancher Rindenmulche
Wenn die Rinde vom Stamm abgeschält wird, kann es sein, dass ein paar Holzspäne unter die Rinde geraten. Je schneller und günstiger es gehen muss, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass helle Holzspäne im Mulch zu finden sind.
Ab einem gewissen Punkt sieht der Mulch dann sehr unsauber und unruhig aus. Die RAL-Gütegemeinschaft toleriert bis zu sechs Prozent bei Rindenmulch der mittleren Sortierung, wir waren ein bisschen großzügiger. Aber bei einem Holzanteil, der mehr als acht Prozent ausmacht, ziehen auch wir eine Note unter dem Testergebnis Körnung und Reinheit ab – ein Drittel der Produkte schneidet hier deshalb nur mit "gut" ab.
Rinde verrottet mit der Zeit. Je feiner die Bestandteile sind, desto schneller geht's. Wer etwas mehr Geld ausgibt, bekommt Rindenmulch, bei dem Rindenstückchen kleiner ein Zentimeter nur einen geringen Teil ausmachen. Deklariert ist dies dann als "10 bis 40 mm". Ein Rindenmulch, der zu den teureren Mulchen gehörte, bestand trotzdem zu fast der Hälfte aus Kleinstbröseln. Bei einem anderen Produkt handelt es sich direkt um die Katze im Sack, weil keine Körnung deklariert ist.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 9/2012 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch für 2013, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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