Wer seinen Sommerurlaub gern im Süden verbringt, wird beim Anblick eines Olivenbaumes rasch in Ferienstimmung kommen. Aber auch in unseren Breiten werden Olivenbäume schon länger in vielen Gartencentern und Baumschulen angeboten.
Um die Urlaubsgefühle wachzuhalten, kann man ein Olivenbäumchen in den eigenen Garten pflanzen oder im Kübel auf Balkon oder Terrasse platzieren. Mit den folgenden Tipps gelingt es, den Baum erfolgreich zu pflegen und ihn sicher über den Winter zu bringen.
Klima und Standort für den Olivenbaum wählen
Der Olivenbaum hat seinen Ursprung im Mittelmeerraum, wächst aber auch im Nahen Osten und Südafrika. Und auch die Wärme in den Sommermonaten bietet in unseren Breiten gute Wachstumsbedingungen für das als Ölbaum bekannte Gehölz.
Wird der Olivenbaum regelmäßig bewässert und locker mit Stauden oder Halbsträuchern unterpflanzt, ist das Klima von März bis September perfekt für das Wachstum. In warmen Gegenden könne die Olive ohne Probleme im Freiland gedeihen, sagt Buchautor und Gartenbaumeister Peter Berg.
Allerdings muss man auch an den Winter denken. Soll der Olivenbaum im Freiland gepflanzt werden, wählt man dafür am besten eine geschützte Lage, etwa in der Nähe des Hauses. "Der Baum profitiert von der Strahlungswärme eines hellen Terrassenbelages und hellen Wänden", sagt Berg.
Im Kübel sollten die Oliven in den Sommermonaten ohne Überdachung stehen, damit sie durch Regen gewässert werden. In den Wintermonaten kann der Regen auch zu viel werden, sodass ein Schutz durch den Dachüberstand von Vorteil ist.
Wichtig: Ein gleichmäßig feuchter Boden
Auch wenn der Olivenbaum aus dem sonnigen Süden stammt, kann ihm anhaltende Trockenheit zusetzen. Pflanzenhändler Thomas Knappe empfiehlt, die Erde rund um die Pflanzen gleichmäßig feucht zu halten, vor allem wenn die Pflanzen im Kübel kultiviert werden.
"Ein ausgepflanzter Olivenbaum kann bis zu sechs Meter lange Wurzeln bilden, um sich aus dem Boden selbst mit Wasser zu versorgen", sagt Knappe. Im Kübel ist das grundsätzlich nicht möglich und so ist die Olive auf regelmäßiges Gießen angewiesen.
Staunässe im Boden sollte man aber unbedingt vermeiden. Eine Drainage im Kübel und auch im Pflanzloch ist zu empfehlen.
Olivenbaum düngen?
Direkt im Frühling gibt man einen Dünger, der für mediterrane Pflanzen geeignet ist. Ideal ist ein Präparat mit Langzeitwirkung. So braucht man nur noch einmal zu düngen, und zwar zum Herbst hin. Hierbei spielt vor allem ein erhöhter Anteil an Kalium eine Rolle, wie er in sogenannten Herbstdüngern vorhanden ist. So kann die Frosthärte der Oliven verbessert werden.
Gelbe Blätter am Olivenbaum?
Die Ursachen für gelbe Blätter an der Olive reichen von Nässe über Nährstoffmangel bis hin zu Pilzerkrankungen. Zunächst einmal muss man sich keine Sorgen machen, wenn ab und zu ein paar Blätter gelb werden und herunterfallen. Wenn aber ganze Äste befallen sind, sollte man genauer hinsehen.
Im Winterquartier können Lichtmangel und häufig auch stehende Nässe das Problem sein. Letztere lässt sich leicht beheben, indem der Ballen zunächst vollständig abtrocknet, bevor man wieder gießt. "Bei schlechten Lichtbedingungen hilft es, die Pflanze regelmäßig zu drehen", so Thomas Knappe.
Werden die Blätter im Winter gelb, wenn die Pflanze eingehüllt ist oder man einen Unterstand gebaut hat, sind meist Pilzerkrankungen die Ursache. Dann kann es helfen, weniger zu gießen. Gleichzeitig ist Hygiene erforderlich: Die abgefallenen Blätter sollte man gründlich absammeln.
Meist wächst sich das Problem aus, wenn die Pflanze wieder gut belüftet im Freien steht. Wenn es nicht hilft, kann man mit befallenen Blättern im Gartencenter eine Beratung für ein passendes Pflanzenschutzmittel in Anspruch nehmen.
Gute Begleiter für Oliven im Garten
Ein großer Olivenbaum ist ein toller Hingucker im Garten. Eine klassische Begleitpflanze ist der Lavendel. Mit seinen duftenden, lila Blütenähren und dem silbrigen Laub ergänzt er den Olivenbaum. Die Pflanze ist pflegeleicht, allerdings benötigen Lavendelsträucher einen regelmäßigen Schnitt.
Aus dem mediterranen Pflanzenrepertoire kommen auch die als Bart-Iris bekannten Schwertlilien und Yucca infrage. Peter Berg plädiert für Gräser: "Der Blau-Schwingel bildet unter dem Baum eine geschlossene Pflanzendecke". Als weitere Art bringt er das Tautropfengras ins Spiel, das fein duftet und filigrane Horste von etwa einem halben Meter Höhe entwickelt.
Für den heißen, sonnigen Standort eignet sich die Hohe Fetthenne. Sie blüht vom Spätsommer bis in den Winter. Für das Frühjahr sollte man unter die Olive einige Zwiebelblumen pflanzen. Die zierlichen sogenannten Botanischen Tulpen sorgen für einen bunten Start in den Frühlingswochen und vertragen die Hitze im Sommer problemlos.
Pflicht: Ein gutes Winterquartier
Bis minus vier Grad Celsius können Olivenbäume im Freien stehen. Bei langanhaltenden Frostperioden sollten sie aber in ein helles, geschütztes Winterquartier umziehen. Gut geeignet ist ein heller, unbeheizter Flur oder ein geschützter Carport, in beheizte Räume sollte die Pflanze nicht wandern.
Beim Winterschutz kommt es darauf an, dass die Wurzeln keinen Schaden nehmen. "Kleiden Sie den Kübel schon beim Eintopfen mit Styropor aus, um Erfrierungen zu vermeiden", rät Pflanzenhändler Knappe.
Weitere Tipps zum Überwintern des Olivenbaums im Topf lesen Sie in folgendem Artikel:
Auch ein Schutz im Freiland ist möglich, aber aufwendig. Man kann den Olivenbaum mit Vlies einwickeln. Der Temperaturunterschied beträgt ein paar Grad. Wichtig ist, dass man die Pflanze einwickelt, solange das Thermometer noch nicht unter den Nullpunkt gesunken ist. Anderenfalls schließt man die Kälte ein. "Denkbar ist auch ein Unterstand, wie man ihn für Tomaten baut", sagt Peter Berg.
Beim Unterstand schützen ein Dach und Wände in der Hauptwindrichtung vor Nässe und Kälte. Allerdings muss man auch im Winter regelmäßig sparsam gießen, weil durch den Schutz kein Regen auf den Boden kommt. Außerdem muss er robust verankert werden, damit er bei einem Sturm stehen bleibt.
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