Calciumpräparate im Test: Wer sie braucht – und wer nicht

ÖKO-TEST Jahrbuch Gesundheit für 2010 | | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 09.11.2009

Wer sich ausgewogen ernährt, braucht normalerweise auch kein Calcium in Tablettenform.
Foto: New Africa/Shutterstock

Calcium ist ein wichtiger Baustein für Zähne und Knochen. Doch nur wenige Menschen leiden wirklich an einer Unterversorgung mit dem Mineralstoff. Wer sich ausgewogen ernährt, braucht normalerweise auch kein Calcium in Tablettenform.

Heranwachsende Jugendliche, schwangere Frauen oder stillende Mütter können zwar tatsächlich einen erhöhten Bedarf an Calcium haben. Aber wer aufs Geratewohl Calciumtabletten auflöst und glaubt, sich mit dem Mineralstoffgetränk nur Gutes zu tun, irrt. Eine hohe Calciumzufuhr begünstigt nämlich die Bildung von Nierensteinen. 

Calciumpräparate im Test: Das Testergebnis

Wir haben 27 Calciumpräparate – 16 Arzneimittel und elf Nahrungsergänzungsmittel – einkaufen und begutachten lassen. Die Arzneimittel sind alle zur Vorbeugung eines Calciummangels bei erhöhtem Bedarf ausgelobt und dafür auch geeignet. Außerdem werden die meisten zur unterstützenden Behandlung der Osteoporose empfohlen. Das ist zwar sinnvoll, eine mittlere Tagesdosierung von 500 bis 1.000 Milligramm Calcium ist laut Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft zur Vorbeugung und Therapie einer Osteoporose vorgesehen.

Doch das Calcium kann vom Körper nur optimal verarbeitet werden, wenn ausreichend Vitamin D vorhanden ist. Deshalb haben wir in diesem Test bis auf eine Ausnahme alle Arzneimittel abgewertet, denn sie enthalten ausschließlich Calcium. Für das Ausnahmeprodukt gibt der Hersteller als Anwendungsgebiet nicht die unterstützende Behandlung von Osteoporose an.

Bei den Nahrungsergänzungsmitteln ist die Überdosierung ein Kritikpunkt. Anders als Arzneimittel, die ja speziell für die Behandlung von Mangelerscheinungen zugelassen wurden, sollten Nahrungsergänzungsmittel niedrigere Dosen Calcium enthalten.

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 2/2008 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Gesundheit für 2010 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

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Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Bewertungslegende

Abwertungen Maßgebliche Inhaltstoffe: Zur Abwertung um eine Stufe führt: mehr als 500 mg Calcium pro höchste empfohlene Tagesdosis bei Nahrungsergänzungsmitteln.

Abwertungen Pharmakologische Begutachtung: Zur Abwertung um eine Stufe führt: eine Auslobung zur unterstützenden Behandlung und/oder Vorbeugung einer Osteoporose bei Arzneimitteln, die kein Vitamin D enthalten.

Abwertungen Hilfsstoffe: Zur Abwertung um zwei Stufen führen: Paraffine. Untere Weitere Mängel führen zur Abwertung um eine Stufe: PVC/PVDC/chlorierte Kunststoffe in der Verpackung. Die Testergebnisse Pharmakologische Begutachtung und Hilfsstoffe bzw. die Testergebnisse Maßgebliche Inhaltsstoffe und Weitere Inhaltsstoffe werden zunächst getrennt bewertet. Das Gesamturteil kann nicht besser sein als das schlechteste Einzelergebnis. Eine Verpackung, die "befriedigend" oder schlechter ist, verschlechtert das Testergebnis Hilfs-/Weitere Inhaltsstoffe um eine Stufe.

Testmethoden

PVC/PVDC/chlorierte Kunststoffe: Beilsteinprobe.

Einkauf der Testprodukte: Oktober – November 2007.

Tests und deren Ergebnisse sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages dürfen keine Nachdrucke, Kopien, Mikrofilme oder Einspielungen in elektronische Medien angefertigt und/oder verbreitet werden.

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Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 2/2008 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Gesundheit für 2010 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

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