Klassische Gartenmöbel sind oft aus Tropenholz. Für Kritiker ist klar: Die Nutzung von Tropenhölzern zerstört entweder naturnahe Wälder oder erfolgt auf künstlichen Riesenplantagen, in denen Pestizide gespritzt werden, um diese Monokulturen vor Schädlingen zu schützen. Der Verkauf und Kauf von Produkten aus Tropenholz heißt für sie Umweltzerstörung, Ausbeutung und Verdrängung der Ureinwohner sowie Klimaerwärmung durch Vernichtung der gewaltigen CO2-Speicher, die Tropenwälder bekanntlich sind.
Daher entwickelten Umweltschützer, Holzhändler und Menschenrechtsorganisationen die Idee zum Aufbau eines unabhängigen Zertifizierungssystems. So entstand im Jahr 1993 das Forest Stewardship Council (FSC), das inzwischen ein etabliertes Zertifikat ist. Kritiker halten dagegen, dass das FSC-System nichts mit nachhaltiger Forstwirtschaft zu tun hat, da auch Primärwälder, also weitgehend unberührte Wälder, zertifiziert werden.
Ulrich Bick vom Johann Heinrich von Thünen-Institut für Weltforstwirtschaft, zuständig für räumliche Expertisen, nachhaltige Waldbewirtschaftung sowie forstliche Zertifizierung, ist überzeugt, dass es keine Alternative zu Zertifizierungssystemen wie FSC gibt: "Man könnte die Systeme verbannen, aber dann steht irgendwann kein Baum mehr."
Wir haben jetzt elf Gartenmöbel aus Tropenholz in die Labore geschickt. Von den Anbietern haben wir Nachweise zum Herkunftsland des verarbeiteten Holzes und zur ursprünglichen Waldformation verlangt, in denen das verarbeitete Holz gewachsen ist. Außerdem interessierte uns, ob das Material aus kontrollierter Waldwirtschaft stammt.
Das Testergebnis
Im Gesamturteil gibt es sehr gute und gute Möbel. Mittelmaß erbrachten die Untersuchungen nicht, aber vier Möbel können wir wegen der schlechten Testergebnisse nicht empfehlen.
Alle elf Gartenmöbel schnitten im Testbereich Inhaltsstoffe mit "sehr gut" ab - problematische Substanzen wie Weichmacher, Schwermetalle oder schädliche Holzschutzmittel: Fehlanzeige. Auch waren alle verarbeiteten Metallteile legiert oder gleich aus Edelstahl. Hässliche braune Streifen, verursacht durch vom Regen abgewaschenen Rost, sind hier also keine Gefahr.
Wir hatten die Unternehmen aufgefordert, uns Nachweise dafür vorzulegen, dass das Holz, aus dem die Gartenmöbel gefertigt sind, aus einer kontrollierten Waldwirtschaft stammt. Die Anbieter Hornbach, Kettler, Max Bahr, Zeus/Hagebau, Bahag (Bauhaus) und Toom-Baumarkt haben das durch ein gültiges FSC-Zertifikat getan.
Ob der 390 Euro teure Stuhl der Edelmarke Garpa ebenfalls FSC-zertifiziert ist, konnten wir zunächst nicht feststellen, da Garpa seine FSC-Produkte nicht mit einem Siegel kennzeichnet. Dahinter steckt vermutlich Strategie. Denn Garpa verkauft auch nicht FSC-zertifizierte Produkte. Erst auf mehrmaliges Nachfragen beim Unternehmen bekamen wir den Nachweis, dass der von uns untersuchte Stuhl aus FSC-Holz ist. Zuvor hatte Gar...