Heidi Klum trägt ihre gern mit Metallnieten verziert und das brasilianische Model Gisele Bündchen geht nicht nur in Zehentretern spazieren, sondern entwirft die flachen Treter sogar für eine bekannte Marke aus ihrer Heimat. Dort, unter südamerikanischer Sonne, schlappen die Menschen gern das ganze Jahr über mit den Schuhen durch die Gegend.
Wir wollten wissen, was man seinen Füßen antut, wenn man barfuß in die luftigen Sommertreter schlüpft und haben insgesamt 25 Paare - Zehentreter, Kunststoffclogs und Badeschuhe - zur Schadstoffanalyse in die Labore geschickt.
Das Testergebnis
Die beiden günstigsten Modelle verdienen sich die Bestnote "sehr gut". Drei Schuhe sind "gut", zwei "mangelhaft" und neun "ungenügend".
Wenn es stinkt könnte das ein Hinweis auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sein, die in den Schuhen verarbeitet worden sind und vor sich hin müffeln. Einige PAK gelten als krebserregend, andere stehen im Verdacht, Krebs auszulösen. Im Aqua Sphere Beachwalker, schwarz findet sich ein ganzer Mix an PAK, darunter das krebserregende Benzo(a)pyren sowie krebsverdächtiges Naphthalin, das in abwertungsrelevanten Mengen in 13 weiteren Schuhen steckt.
Im Clog Chung Shi Dux, navy hat das Labor giftiges Quecksilber in einem Druckknopf gefunden. Schon kleine Mengen können das Nervensystem und vermutlich auch das Herz, Immunsystem und den Fortpflanzungszyklus schädigen.
In den Skechers Clogs Step Ups Fly Abouts und den Teva Mush II Canvas schwarz/grau hat das Labor Diethylhexylphthalat (DEHP) nachgewiesen. Phthalate werden als Weichmacher eingesetzt und stehen im Verdacht, Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane zu schädigen und außerdem wie ein Hormon zu wirken. DEHP ist als fortpflanzungsgefährdend eingestuft und in der EU in Spielzeug und Babyartikeln ab einem geringen Grenzwert verboten. Inzwischen sollen andere Verbindungen die Aufgabe der Phthalate übernehmen. Solche Ersatzweichmacher, die bislang nicht hinreichend auf mögliche langfristige Gesundheitsrisiken untersucht sind, stecken in sechs Schuhen.
In zwei Produkten wies ein Labor Anilin nach. Dabei handelt es sich um einen Farbstoffbaustein aus der Gruppe der aromatischen Amine, der im Verdacht steht, Krebs zu verursachen.
Zinnorganische Verbindungen hat ein Labor viermal entdeckt. Sie sind in der Umwelt meist nur schwer abbaubar und stehen im Verdacht, das Immun- und Hormonsystem von Tieren und vermutlich auch des Menschen zu beeinträchtigen. Problematisch ist Dioktylzinn, das in Babyartikeln oder Textilien mit Hautkontakt verboten ist. Bestimmte Methylzinnverbindungen besitzen laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine "ausgeprägte Neurotoxizität". Im Tierversuch führt beispielsweise die orale Gabe von Dimethylzinn zum Absterben von Nervenbahnen.
So reagierten die Hersteller
Anbieter Chung Shi teilte mit, wegen des positiven Quecksilberbefunds d...