20 Fußbalsame im Test
Gut zu Fuß?
Jahrbuch für 2018 | Kategorie: Kosmetik und Mode | 19.10.2017

Unsere Füße machen viel mit und sollen dabei auch noch schön aussehen. Cremes und Balsame dafür gibt es reichlich, doch was taugen sie? Wir geben Antworten und verraten, welche Produkte frei von Schadstoffen sind.
Menschen, die ihren Füßen etwas Gutes wollen, laufen am besten barfuß! Wer aber nicht gerade zur sehr überschaubaren Gruppe der Barfußschuhträger gehört, die auf extrabreiten und hauchdünnen Sohlen unterwegs ist, hat ein Problem. Und: 82 Prozent der Menschen in Deutschland tragen Schuhe, die ihnen nicht richtig passen. Brennende oder schmerzende Füße sind da noch die kleinsten Folgen - unter Umständen drohen Durchblutungsstörungen, Fehlstellungen oder Gelenkschäden.
Neben passenden Schuhen kann eine Massage wohltuend sein: Sie ist nicht nur angenehm, sondern kann die Durchblutung steigern, die Muskulatur entspannen und Schmerzen lindern. Nach dem Verwöhnprogramm sollten die Füße mit einem guten Balsam eingecremt werden.
Wir wollten wissen, welche Fußbalsame sich eignen, und haben 20 Produkte - konventionelle und zertifizierte Naturkosmetik - auf Schadstoffe untersuchen lassen.
Das Testergebnis
15 Produkte sind "sehr gut". Die teuerste konventionelle Creme landet mit "ungenügend" auf dem letzten Platz.
Den größten Notenabzug verursacht das umstrittene Konservierungsmittel Polyaminopropyl Biguanide (PHMB), das im Verdacht steht, krebserregend zu sein, und in der L'Occitane Fußcreme nachgewiesen wurde.
Parfüm ist in allen getesteten Balsamen enthalten. Zur Abwertung führt allerdings nur der Nachweis des künstlichen Moschusduftes Galaxolid (HHCB) in der L'Occitane Fußcreme. Diese sogenannte polyzyklische Moschusverbindung ist sehr schwer abbaubar und reichert sich im menschlichen Fettgewebe an.
Drei Produkte enthalten PEG/PEG-Derivate. PEG und deren Abkömmlinge dienen als Emulgatoren, die bewirken sollen, dass sich schwer miteinander mischbare Flüssigkeiten - etwa Wasser und Öle - verbinden. Sie können die Haut aber für Fremdstoffe durchlässiger machen.
Testverfahren
So haben wir getestet
Der Einkauf
Wir haben insgesamt 20 Balsame und Cremes eingekauft, darunter Marken, die traditionell für Fußpflege stehen, und auch solche aus dem Naturwarenladen, der Drogerie und aus Discountern. Die Preisunterschiede sind groß. Das günstigste Produkt haben unsere Einkäufer für 53 Cent je 50 Milliliter erstanden, das teuerste für knapp 12 Euro.
Die Inhaltsstoffe
Die von uns beauftragten Labore haben geprüft, ob die Cremes und Balsame Stoffe enthalten, die den ohnehin stark beanspruchten Körperteilen besser nicht zugemutet werden sollten. Da auf allen Produkten Parfüm deklariert ist, ließen wir sie auf problematische Duftstoffe untersuchen, die Allergikern Probleme bereiten können, sowie künstlichen Moschusduft, der sich im menschlichen Fettgewebe anreichert. Außerdem wurden sie je nach Zusammensetzung zum Beispiel auf krebsverdächtige Formaldehyd/-abspalter, weitere problematische Konservierungsmittel und aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), die ebenfalls im Verdacht stehen, Krebs zu erregen, untersucht.
Die Weiteren Mängel
Wenn ein Umkarton einen Glasbehälter vor Bruch schützt, ist er gut und richtig. Wo das nicht der Fall ist, etwa bei Kunststofftuben oder -tiegeln, belastet der Karton nur unnötig die Umwelt - wir werten deshalb um eine Note ab. Außerdem haben wir die Verpackungen auf PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen untersuchen lassen, die ebenfalls die Umwelt belasten.
Die Bewertung
MOAH gehören nicht in ein Kosmetikprodukt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt, dass bereits kleinste Mengen krebserregendes Potenzial haben können. Daher werten wir ab. Weitere Notenabzüge für problematische Inhaltsstoffe sorgen bei einigen Produkten für allenfalls mäßige Gesamturteile.