- Im Test: 13 Fußmasken in Sockenform, die laut Auslobung für die Pflege trockener oder beanspruchter Füße geeignet sind.
- Für das teuerste Produkt zahlten wir 4,99 Euro pro Sockenpaar, für das günstigste 1,99 Euro.
- Vier Produkte schneiden mit "sehr gut" ab. Hier haben wir nichts an den Inhaltsstoffen zu bemängeln.
- Umweltfreundlich sind die Fußmasken nicht: Nur ein Hersteller gab an, dass sein Produkt, wenn man es im Kühlschrank aufbewahrt, zwei- bis dreimal verwendbar sei. Die anderen Produkte werden nach einmaliger Verwendung weggeschmissen.
Fuß rein in die Socke, 20 bis 30 Minuten einwirken lassen, und die Füße sind weich: Damit werben die Hersteller von Fußmasken in Form von mit Lotion getränkten Sockenmasken. Für den schnellen Effekt setzen die Hersteller Stoffe wie Glycerin, Sheabutter, Urea, Panthenol und verschiedene Öle ein.
Scholl, Allgäuer Latschenkiefer und Co.: Fußmasken im Test
Klingt erst mal gut – wären da nicht in einigen Produkten noch andere Stoffe, die aus unserer Sicht so gar nichts auf der Haut verloren haben. Dabei handelt es sich um:
- Formaldehyd
- Salicylsäure
- Chlorphenesin
- Delta-3-Caren
- Mineralölbestandteile
- Butylhydroxytoluol
- PEG-Verbindungen
Diese Stoffe gehören nicht auf die Haut
Gehen wir ins Detail. Formaldehyd kann schon in geringen Mengen Allergien auslösen. Wir hätten es in Fußmasken eigentlich gar nicht finden dürfen. Denn der Stoff ist in Kosmetik verboten, weil er Krebs auslösen kann. Doch es gibt eine Ausnahme: Einige Konservierungsmittel, die Formaldehyd abgeben können, sind noch erlaubt.
Apropos Konservierungsmittel. Wir kritisieren in diesem Test auch Salicylsäure, die in Kosmetik unter anderem häufig zur Konservierung eingesetzt wird. Salicylsäure ist in der EU als vermutlich reproduktionstoxisch eingestuft und wird von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) wegen des Verdachts auf hormonelle Wirksamkeit geprüft.
Weil Chlorphenesin – ein Stoff aus der Gruppe der halogenorganischen Verbindungen –, zu Hautirritationen führen kann, verteilen wir auch für dessen Einsatz Minuspunkte.
Die gute Nachricht: Es gibt auch Fußmasken im Test, die zeigen, dass es ohne solche kritischen Konservierungsmittel geht.
Problematische Inhaltsstoffe in Fußmasken
Daneben bemängeln wir weitere Inhaltsstoffe, auf die wir teils vereinzelt gestoßen sind:
- Delta-3-Caren
Der Stoff kommt im Öl von Nadelhölzern vor und ist somit natürlich. Allerdings haben wir ihn in einem aus unserer Sicht erhöhten Gehalt gefunden – und Delta-3-Caren hat das Potenzial, Allergien auszulösen.
- Aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH)
Diese Mineralölbestandteile sehen wir besonders kritisch, weil sich darunter auch krebserregende Verbindungen befinden können. Unklar ist, ob sie sich im Körper anreichern.
Gewundert hat uns der Befund nicht wirklich, denn auf der Inhaltsstoffliste steht Mineralöl – und das kann mit MOAH verunreinigt sein.
- Butylhydroxytoluol (BHT)
Das Antioxidans wird in Kosmetikprodukten eingesetzt, um Geruchs-, Farb- oder Strukturveränderungen durch den Kontakt mit Sauerstoff zu verhindern bzw. hinauszögern. Allerdings steht BHT im Verdacht, wie ein Umwelthormon zu wirken. Zudem geben Tierversuche unter anderem Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion.
- PEG-Verbindungen
Einige dieser Substanzen können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Fußmasken sind nicht umweltfreundlich
Kritik gibt es auch aus Umweltgründen. Wir finden es schwierig, wenn die Hersteller kein recyceltes Plastik in ihren Verpackungen verwenden. Immerhin werden die Socken in den meisten Fällen nur einmal verwendet – da entsteht viel Verpackungsmüll. Jedoch gab kein einziger Hersteller uns gegenüber an, recyceltes Plastik aus dem Wertstoffkreislauf für seine Verpackungen zu verwenden.
Die meisten Fußmasken im Test enthalten außerdem Kunststoffverbindungen in ihren Rezepturen. Diese können schwer abbaubar sein und das Abwasser unnötig belasten.
Vorsicht: Fußmasken bergen Rutschgefahr
Wichtig zu wissen: Wer mit den lotionsgetränkten Socken durch die Wohnung läuft, könnte ausrutschen. Ein Warnhinweis dazu, dass man mit den Fußmasken lieber nicht laufen oder sich Anti-Rutsch-Socken überziehen sollte, ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben. Wir fordern das zur Sicherheit der Nutzerinnen und Nutzer aber trotzdem.
Ein paar Mal fehlt dieser Hinweis oder ist nicht auf Deutsch angegeben.
Fußmasken im Test: Das Fazit
All diese Problemstoffe führen dazu, dass wir einige Fußmasken im Test nicht empfehlen können. Auffällig: Zu den Testverlierern gehören bekannte Marken. Wir raten von Fußmasken mit Salicylsäure, Chlorphenesin oder BHT in der Inhaltsstoffliste ab. Produkte mit Inhaltsstoffen wie Mineralöl können mit MOAH verunreinigt sein.
Glücklicherweise gibt es auch Fußmasken im Test, die mit ihren Inhaltsstoffen überzeugen. So schneiden vier mit Bestnote ab.
Tipps: So geht Fußpflege richtig
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Regelmäßig cremen: Fußmasken, wie die in unserem Test, nutzen den sogenannten Okklusionseffekt. "Der Fuß wird in eine Kammer gepackt, die Haut fängt an zu schwitzen und Stoffe ziehen besser in die aufgequollene Lederhaut ein", erklärt Dermatologe Dr. Jan-Olaf Piontek. In der Medizin wird dieser Effekt zum Beispiel zur Therapie von Wunden oder Hautkrankheiten eingesetzt. Für die normale Fußpflege zu Hause sei das nicht notwendig, sagt der Dermatologe.
"Ich empfehle immer abends eine Harnstoffcreme und morgens eine einfache Pflegecreme ohne Duftstoffe und ohne Acrylate." Empfehlenswerte Fußcremes finden Sie in unserem Test.
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Bei Rissen zum Arzt: So ist die Haut nicht nur weicher, sondern man spart sich am Ende vielleicht auch den Besuch beim Dermatologen. Denn dicke, schwielige Haut ist unflexibler. Belastet man diese Haut, können schmerzhafte Risse entstehen. Bei Rissen empfiehlt Piontek, einen Termin bei der Hautärztin oder dem Hautarzt zu vereinbaren.
- Passende Schuhe tragen: Hornhaut könne man übrigens auch mit passenden Schuhen vorbeugen. Denn häufig seien Fehlbelastungen Schuld, sagt Piontek. "Mit gut sitzenden, atmungsaktiven Schuhen setzt man diesen Reiz erst gar nicht."
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