Wenn Nachrichten- und Talkshowmoderatoren vor die Fernsehkameras treten, wirken sie im besten Fall ausgeschlafen, haben weder Augenringe noch Pickel und sehen trotz HD-Auflösung völlig natürlich aus. Da allerdings auch Moderatoren ganz normale Menschen mit einem ganz normalen Alltag sind, der auch in ihren Gesichtern ganz normale Spuren hinterlässt, helfen für den makellosen Teint Profis nach: die Maskenbildner. Machen sie ihren Job gut, gelten sie mit Fug und Recht als Künstler - nicht umsonst heißen sie im Englischen Make-up Artists. Und doch bemisst sich die Qualität ihrer Arbeit abseits der Spezialeffektsparte nicht daran, wie viel, sondern wie wenig zum Schluss von ihr zu erkennen ist.
Damit das auch zu Hause gelingt, bietet der Kosmetikhandel ein riesiges Sortiment an Produkten, in dem sich ebenfalls der Wunsch nach Natürlichkeit spiegelt. Wir haben 17 solcher Flüssig-Make-ups eingekauft und ihre Rezepturen in den Laboren genau untersuchen lassen.
Das Testergebnis
Alle sechs zertifizierten Naturkosmetika schaffen es zur Bestnote. Dafür kann keines der konventionellen Produkte überzeugen: Zwei sind "ausreichend", neun rasseln auf ganzer Linie durch.
Die Make-ups von Artdeco, Douglas und Manhattan enthalten Duftkomponenten wie künstlichen Moschusduft, der sich im menschlichen Fettgewebe anreichert und der verdächtigt wird, Leberschäden zu verursachen. Auch den Duftstoff Lilial, der sich in der Inhaltsstoffliste hinter dem sperrigen Begriff Butylphenyl Methylpropional verbirgt, beanstanden wir, da er sich im Tierversuch als fortpflanzungsgefährdend erwiesen hat.
Hormone steuern viele Prozesse im menschlichen Körper. Werden sie aber von außen zugeführt, zum Beispiel über Kosmetikinhaltsstoffe, können sie den empfindlichen körpereigenen Hormonhaushalt stören. Propyl- und Butylparaben, die im Maybelline Fit me! Luminous + Smooth, 120, Classic Ivory enthalten sind, oder die chemischen UV-Filter Ethylhexylmethoxycinnamat und Octocrylen, wie sie gleich in sechs konventionellen Make-ups stecken, haben in wissenschaftlichen Untersuchungen solches Potenzial gezeigt.
Fast schon unspektakulär wirkt da einer der Hauptbestandteile fast aller konventionellen Make-ups: Silikonöle. Sie sorgen zwar für eine weiche Textur und dafür, dass die Abdeckcreme möglichst lange auf der Haut haftet. Aber sie stören auch das empfindliche Hautgleichgewicht. Wir raten, zu Varianten mit natürlichen Ölen und Wachsen zu greifen.
Durch PEG/PEG-Derivate, die in allen konventionellen Produkten im Test enthalten sind, können die anderen Schadstoffe unter Umständen leichter die Hautbarriere passieren. Diese sogenannten penetrationsfördernden Eigenschaften sind bei Salben für die medizinische Anwendung oft erwünscht, um den Wirkstoff in den Körper einzubringen - bei Kosmetikprodukten sehen wir sie jedoch kritisch.
Metalle wie Blei, Chrom, Nickel oder Aluminium, die als mehr oder w...