Spätestens wenn die ersten Schneeflöckchen herabrieseln, kramen Eltern für ihre lieben Kleinen den wind- und wetterfesten Schneeanzug aus der vergangenen Wintersaison heraus.
Glück gehabt, wenn er noch passt. Schließlich wachsen Kleinkinder ruck, zuck aus ihren Sachen heraus - und dann muss schleunigst ein neuer her. Nicht wenige Eltern holen sich vor einem Kauf Rat in ihren sozialen Netzwerken oder in Elternforen im Internet: "Welcher Schneeanzug ist gut? Was könnt ihr empfehlen?" oder "Ist teuer gleichzeitig besser? Genügt auch ein billiger Anzug?" Und während die einen empfehlen, ein günstiges Modell zu kaufen, da Kleinkinder schnell wachsen und sich ein teurer Anzug somit nicht lohnt, berichten andere gleich, dass sie keinen Unterschied zwischen Marken- und Nichtmarkenprodukten festgestellt hätten. Wenn es dann an die Themen Wärmeisolation und Wasserdichtheit geht, sind die Meinungen gespalten: "Ich ziehe mein Kind nach dem Zwiebelprinzip an. Dann ist es nicht so schlimm, wenn etwas Feuchtigkeit durchdringt", schreibt eine Mutter in einem Internetforum für Kleinkinder. "Kauft Imprägnierspray und sprüht den Schneeanzug vorher ein", empfiehlt eine andere.
Letzteres ist ganz sicher die schlechtere Lösung. Denn Imprägniersprays enthalten in der Regel Treibgase und weitere bedenkliche Inhaltsstoffe, etwa fluorhaltige Chemikalien. Selbst Siegfried Lange, Vizepräsident des Textilreinigungs-Verbands NRW, warnt: "Schneeanzüge für Kinder präventiv zu imprägnieren, sehe ich äußerst kritisch. Besonders dann, wenn das in der Wohnung oder im Keller bei geschlossenen Fenstern gemacht wird." Bereits abgetragene Kinderschneeanzüge nachzuimprägnieren, empfiehlt Lange ebenso wenig.
ÖKO-TEST wollte wissen, was alles in Schneeanzügen steckt und hat 15 Modelle für Kinder zwischen zwei und drei Jahren in die Labore geschickt. Weil die Schneeanzüge beim Waschen ihre Farbe behalten sollen und nicht auf andere Textilien abfärben dürfen, haben wir sie zudem einem aufwendigen Materialtest unterzogen.
Das Testergebnis
Sechs Produkte sind "befriedigend", fünf "ausreichend", drei "mangelhaft" und eins ist "ungenügend" - und das, obwohl alle Modelle den Materialtest überwiegend sehr gut bewältigt haben. Doch im Schadstofftest erwiesen sich die Overalls als Schmuddelkinder.
In drei Modellen wurden Formaldehydmengen gefunden, die ÖKO-TEST so nicht akzeptiert und deshalb streng abwertet. Im Einzelnen waren das der Meru Ringebu Overall, princess, blue/midnight navy, der Finkid Pikku Winter, navy/fire und der Jako-O Schnee-Overall robust, seeblau. Formaldehyd wird zur Ausrüstung der Schneeanzüge eingesetzt, es ist ein stechend riechendes Gas, das schon in geringen Mengen die Schleimhäute reizt und Allergien auslösen kann.
Optische Aufheller in den Etiketten waren bei 14 Produkten ein Abwertungsgrund. Ärgerlich: Ohne optische Aufheller mit möglichem Hautkontakt hätten 13 Modelle eine N...