Gesunde Kinder haben eine Körpertemperatur zwischen 36,5 und 37,5 Grad Celsius. Von Fieber sprechen Ärzte ab 38,5, bei Säuglingen ab 38 Grad. Fieber ist eine natürliche Körperreaktion. Durch den Temperaturanstieg können sich Viren und Bakterien schlechter vermehren als bei normaler Körpertemperatur.
Sorgen und Medikamente sind daher erst einmal unnötig. Erst wenn das Fieber länger als einen Tag anhält, ist ein Besuch beim Kinderarzt angesagt. Der wird möglicherweise zu einem Fiebermittel raten, das Ibuprofen oder Paracetamol enthält.
ÖKO-TEST hat 24 rezeptfreie Präparate eingekauft. Unser wissenschaftlicher Berater, Professor Manfred Schubert-Zsilavecz von der Uni Frankfurt, hat sie für uns begutachtet. Wir wollten wissen: Wie verlässlich wirken Fiebersenker für Kinder? Stecken problematische Hilfsstoffe drin?
Das Testergebnis
Für alle 24 Fiebermittel ist die Wirksamkeit belegt, 20 schneiden "sehr gut" ab. Die übrigen vier haben Mängel in den Hilfsstoffen und verfehlen deshalb die Bestnote.
15 der 24 enthalten den Wirkstoff Paracetamol. Der wirkt fiebersenkend und schmerzlindernd. Seine wirksame und seine schädliche Dosis liegen allerdings nicht weit auseinander. Umso wichtiger ist es, dass Eltern auf die richtige alters- und gewichtsbezogene Dosierung achten. Denn Paracetamol kann bei einer Überdosierung die Leber schädigen und darf nicht gegeben werden, wenn ein Kind an einer eingeschränkten Leberfunktion leidet. Die anderen neun Mittel enthalten Ibuprofen. Es hat eine stärkere Wirkung als Paracetamol und ist nicht nur fiebersenkend und schmerzlindernd, sondern auch antientzündlich. Bei Säuglingen und Kindern unter fünf Kilogramm oder sechs Monaten darf es nicht angewendet werden. Ibuprofen kann zudem auf den Magen schlagen und ist bei Nierenerkrankungen tabu.
Die eine Hälfte der Mittel sind Zäpfchen, die andere Säfte. Welche Darreichungsform sich am besten eignet - keine hat prinzipielle Vor- oder Nachteile - kommt aufs Kind und die Umstände an. Für Säuglinge bieten sich Zäpfchen an, weil sie sich nicht selten gegen die Saftverabreichung wehren. Für ältere Kinder ist Saft besser geeignet. Empfehlen würden sich Zäpfchen auch immer dann, wenn das Kind an Erbrechen oder Durchfall leidet. Zäpfchen darf man nicht teilen, da der Wirkstoff darin ungleichmäßig verteilt ist. Das kann zu gefährlichen Überdosierungen führen.
In drei Fiebersäften ist Propylparaben (E 216) enthalten, das im Verdacht steht, wie ein Hormon zu wirken. Seine Zulassung in Lebensmitteln wurde wegen gesundheitlicher Bedenken widerrufen.
In zwei Säften steckt Natriumbenzoat (E 211). Das Konservierungsmittel können Kinder unter zwei Jahren nicht verstoffwechseln. Dadurch kann sich die Substanz im Körper anreichern und im schlimmsten Fall zu Hirnschäden führen. In den üblicherweise zur Konservierung eingesetzten Mengen ist das Risiko aber sehr gering.
Ebenfalls zwei Fiebersäfte enthalten die Farbstoffe Gelborange S (E...