Welche Teelichter sind gesundheitlich unbedenklich?

Magazin Dezember 2025: Teelichter | Autor: Lisa-Marie Karl/Johanna Michl/Marieke Mariani/Lena Wenzel | Kategorie: Freizeit und Technik | 27.11.2025

Teelichter im Test: Welche überzeugen?
Foto: Maliflower73/Shutterstock

Teelichter wirken harmlos, bergen aber gewisse Risiken. So können sie etwa Schadstoffe in die Raumluft abgeben. Wir haben 24 Teelichter getestet – und nicht alle glänzen. Viele sind mit Blei und/oder Nickel belastet. Außerdem bemängeln wir das Brennverhalten und die Brenndauer mancher Kerzen.

  • Im Test: 24 Kerzen, die der gängigen Optik und Aufmachung eines Teelichts entsprechen. Darunter 15 paraffinhaltige Teelichter, fünf aus Bienenwachs und vier aus Pflanzenwachsen oder Rest- und Abfallfetten.
  • Insgesamt elf Produkte schneiden im Test mit "gut" ab. 
  • Viele Teelichter sind mit Blei und/oder Nickel belastet. Außerdem überzeugen nicht alle Kerzen in der Praxisprüfung, beispielsweise was Brennverhalten und -dauer betrifft. 
  • Tipp: Gut durchlüften hilft, Schadstoffe in der Raumluft loszuwerden. Wichtig dabei ist, dass Sie nicht bei brennender Kerze lüften, sondern erst nach dem Erlöschen.
  • Die Aluminiumhüllen enthalten meist kaum Rezyklat, und ihre Entsorgung ist vielerorts wenig praktikabel geregelt. Nachhaltiger sind Teelichter ohne Hülle im wiederverwendbaren Glasbecher.

Schon seit der Antike nutzen Menschen Kerzen, um Licht und Wärme zu spenden. Zunächst bestand die Brennmasse hauptsächlich aus Tierfett und wurde nach und nach um Bienenwachs und Pflanzenfett erweitert. Seit dem 19. Jahrhundert werden Kerzen hauptsächlich aus billigem erdölbasierten Paraffin hergestellt. So auch Teelichter, deren Geschichte erst vor rund 400 Jahren beginnt – als Lichte, eine veraltete Bezeichnung für Kerzen, zum Warmhalten von Tee.

Zwar verwenden auch heute noch viele die kompakten Kerzen im Stövchen unter der Teekanne, doch sie haben sich auch als Wohnaccessoire etabliert. Ob im Glashalter, als Wärmequelle im Duftlämpchen oder in allerlei weihnachtlichen Deko artikeln – aus der dunklen Jahreszeit sind Teelichter nicht wegzudenken.

Welche Teelichter sind die besten? 

Doch auch wenn die kleinen Kerzen harmlos wirken, bergen sie gewisse Risiken. Neben der Brandgefahr verbrauchen sie wie alle Kerzen Sauerstoff und können Ruß und Schadstoffe in die Raumluft abgeben.

Wir haben die Inhaltsstoffe und die Brenneigenschaften von 15 paraffinhaltigen Teelichtern sowie fünf aus Bienenwachs und vier aus anderen Wachsen in spezialisierten Laboren untersuchen lassen und die Verpackungen unter die Lupe genommen. Schlussendlich schneiden 11 der 24 Produkte mit "gut" ab. Ein paar fallen auch durch. 

Viele Teelichter sind mit Blei und/oder Nickel belastet 

Das von uns beauftragte Labor ist aber auch auf ein paar Stoffe gestoßen, die wir kritisieren. So ergaben die Analysen teils deutliche Belastungen mit Blei und Nickel. Beide Schwermetalle können beim Abbrennen der Kerzen in die Raumluft übergehen und bergen gesundheitliche Risiken.

  • Blei wirkt sich vor allem bei Kindern negativ auf die Gehirn- und Intelligenzentwicklung aus und kann bei dauerhafter Belastung Nierenschäden und Krebs bei Erwachsenen verursachen. Für die Bewertung von Blei legen wir die Sollwerte der Prüforganisation RAL für Kerzen zugrunde. Diese werden von manchen Kerzen überschritten.

  • Bestimmte Nickelverbindungen gelten bei Aufnahme über die Atemluft als krebserregend. Manche der nachgewiesenen Gehalte überschreiten den auf EU-Ebene diskutierten Grenzwert von 0,5 Milligramm pro Kilogramm, den uns auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf Nachfrage als eine Konzentration bestätigte, unterhalb derer gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten seien.

    Da jedoch Kerzen nicht die einzige Aufnahmequelle für Nickel sind, bewerten wir bereits eine Ausschöpfung des Wertes um mehr als die Hälfte mit einer Note Abzug.
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Ist nur drin, was drauf steht? 

Es gibt Verbraucherinnen und Verbraucher, die bewusst nach Alternativen zu erdölbasierten paraffinhaltigen Teelichtern suchen. Und wer zu vermeintlich nachhaltigeren Kerzenmaterialien greift, erwartet zu Recht, dass diese keine Fremdbestandteile enthalten. Um das herauszufinden, ließen wir die Teelichter aus Bienenwachs und anderen Wachsen im Labor auf verschiedene Qualitätsparameter unter suchen. Darunter auch mögliche Verunreinigungen mit Kohlenwasserstoffen, die einen Rückschluss auf eine Kontamination mit Paraffin zulassen.

Während die Authentizitätsprüfung der Teelichter aus anderen Wachsarten unauffällig blieb, fand das Labor in fast allen Bienenwachskerzen Hinweise auf Verunreinigungen mit Paraffinen. Da Bienen selbst Kohlenwasserstoffe bilden, hat RAL für sein Gütezeichen einen Sollwert für den Gesamtgehalt an Kohlenwasserstoffen von maximal 18 Prozent festgelegt, an dem wir uns bei der Bewertung orientiert haben. 

Paraffinhaltige Mittelwände als Erklärung für die Rückstände

Eine Erklärung für derartige Rückstände könnte der Einsatz von billigeren paraffinhaltigen Mittelwänden sein, die vor allem in chinesischen Bienenstöcken häufig eingesetzt und dann von den Bienen weiterverarbeitet werden.

Das Bayerische Landwirtschaftsministerium warnt hiesige Imkerinnen und Imker auf seiner Internetseite vor Mittelwänden mit Paraffinbeimischung – zum einen, weil sie das Bienenwachs verunreinigen und verfälschen, zum anderen, weil frisch gebaute Honigwaben wegen des im Vergleich zu Bienenwachs niedrigeren Schmelzpunkts von Paraffin bei warmen Außentemperaturen zusammenbrechen können.

Nicht alle Teelichter im Test meistern die Brandprüfung 

Kommen wir nun auf die Ergebnisse der Praxisprüfung zu sprechen. Für Kerzen, die ihr Gütezeichen tragen, definiert RAL einige Kriterien: Während seiner mindestens vierstündigen Brenndauer sollte ein Teelicht möglichst gleichmäßig, mit ruhiger Flamme und ohne sichtbare Rußabgabe abbrennen. Nachdem es heruntergebrannt ist, sollte die Flamme von selbst erlöschen und der Docht nur noch kurze Zeit nachglühen.

Diese Parameter haben auch wir der von uns beauftragten Praxisprüfung zugrunde gelegt, sie wurden auf alle Produkte im Test angewendet. Viele Teelichter, darunter auch paraffinfreie Kerzen ohne RAL-Zeichen, hielten die Vorgaben in Sachen Brennverhalten und -dauer ein. Zwölf Produkte erfüllten die Kriterien nicht in allen Punkten, darunter sechs mit RAL-Siegel.

Kritik-Beispiele aus unserer Praxisprüfung: 

  • Nicht alle Kerzen brannten vier Stunden.
  • Teelichter rauchten zu lange nach, wodurch zu viel potenziell schadstoffbelasteter Rauch in die Raumluft abgegeben werden kann.
  • Die Flammenhöhe blieb zu gering – eine ausreichende Flammenhöhe ist wichtig, um den Tee warm zu halten.
  • Kerzen überschritten die Maximalhöhe für Teelichter von 17 Millimetern. Bei der Verwendung im Stövchen kann die Höhe zum Sicherheitsrisiko werden, weil es zu einem Wärmestau kommen kann.

Verpackungen und Aluminum als Umweltprobleme 

In Sachen Verpackungsmüll haben die neun paraffinfreien Teelichtmarken klar die Nase vorn: Bis auf eine Ausnahme sind alle in Umkartons aus Pappe verpackt. Im Gegensatz dazu sind sämtliche paraffinhaltigen Teelichter in Kunststoffbeutel oder -folien eingepackt, in denen die meisten Hersteller kein oder nur wenig Rezyklat einsetzen – vollständige, chargenbezogene Nachweise blieben uns alle schuldig.

Bei den Teelichthüllen, die zumindest in Sachen Entsorgung als Produktbestandteil und nicht als Verpackung gelten, sieht es kaum anders aus: Nur sechs Anbieter alternativer Teelichter verzichten ganz auf Einweghüllen, Schälchen aus Kunststoff bestehen nur selten aus Plastik mit Post-Consumer-Rezyklat.

Sämtliche paraffinhaltigen Teelichter sind mit Aluminium umhüllt. Bei der energieintensiven Herstellung von Primäraluminium fallen jährlich rund 180 Millionen Tonnen giftiger Rotschlamm an. Daher werten wir den Einsatz von Aluminiumhüllen für Teelichter generell um zwei Noten unter dem Testergebnis Weitere Mängel ab.

Aluminiumrecycling mit sogenannter Massenbilanzierung 

Eigentlich ist Aluminium sehr gut recycelbar. Trotzdem sind die Rezyklatanteile, die die Hersteller uns dafür mitteilten, in der Regel überschaubar. Chargenbezogene Nachweise für die konkreten, von uns getesteten Produkte erhielten wir gar nicht.

Das könnte daran liegen, dass das System des Aluminiumrecyclings häufig über die sogenannte Massenbilanzierung abgewickelt wird. Dabei zahlen Hersteller dafür, dass in der Gesamtproduktion ein bestimmter Anteil recycelten Aluminiums verwendet wird, ohne den genauen Anteil im konkreten Endprodukt zu kennen. 

Wie entsorge ich abgebrannte Teelichter?

Die Schälchen, in denen Teelichter verkauft werden, gelten offiziell als Teil des Produkts, nicht als Verpackung. Obwohl Aluminium ein wertvoller und sehr gut recycelbarer Rohstoff ist, dürfen sie deshalb nicht in den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne. Dort hinein gehören ausschließlich gebrauchte und restentleerte Verpackungen, so die Initiative "Mülltrennung wirkt".

Stattdessen sollen die Aluhüllen im Restmüll oder der Wertstoffsammlung entsorgt werden. Das Problem: Im Restmüll wird Aluminium nicht recycelt, und Wertstofftonnen gibt es längst nicht in jeder Kommune. Wollen Verbraucherinnen und Verbraucher ohne eine solche Tonne die Schälchen dem Wertstoffkreislauf zuführen, müssen sie sie zum örtlichen Wertstoffhof bringen. Das ist wenig verbraucherfreundlich, finden wir.

So erkennt man nachhaltigere Kerzen 

  • RAL-Kerzensiegel 

Verbraucherzentralen, darunter Hamburg und Bayern, raten, beim Kerzenkauf auf das RAL-Siegel zu achten, das sowohl Sicherheits- als auch Umweltaspekte umfasst. Constanze Gillé, Geschäftsführerin der siegelvergebenden Gütegemeinschaft Kerzen erklärt, dass zertifizierte Kerzen sauberer verbrennen, weniger rußen, tropfen oder flackern, um die Gesundheits- und Brandgefahr zu reduzieren.

Ein Umweltaspekt sei der Verzicht auf schadstoffbelastete Rohstoffe. RAL sei jedoch kein Öko-Siegel. "Es sagt nichts darüber aus, ob die Rohstoffe nachhaltig oder klimafreundlich gewonnen wurden", stellt Gillé klar. Rund 70 Prozent der in Deutschland angebotenen Kerzen tragen Gillé zufolge das RAL-Siegel.

  • Rohstoffsiegel

Zudem können Verbraucherinnen und Verbraucher auf rohstoffspezifische Siegel achten. Das wäre bei einer Stearinkerze mit Hauptbestandteil Palmöl beispielsweise das RSPO-Label als Mindeststandard. Für Kerzen, die überwiegend aus gehärtetem Sojaöl bestehen, gibt es analog das Round-Table-on-Responsible-Soy (RTRS)-Siegel.

RTRS steht nach eigener Aussage unter anderem für umweltgerechte, sozialverträgliche und wirtschaftlich tragfähige Herstellungsverfahren ohne die Abholzung oder Umwandlung von Wäldern. Genau wie beim RSPO gibt es jedoch Kritik aufgrund von Nichteinhaltung dieser Versprechen – unter anderem von Greenpeace. Deshalb sollte auch RTRS nur als Mindeststandard betrachtet werden.

  • Öko-Siegel für Kerzen 

Letztlich widmen sich bekannte Zertifizierer wie Ecocert auch Kerzen als Produktgruppe. Dabei steht das Siegel unter anderem für umweltfreundliche Produktions- und Verarbeitungsverfahren sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Trägt es den Zusatz "biologisch", handelt es sich bei den in den Kerzen verarbeiteten Rohstoffen ausschließlich um natürliche Inhaltsstoffe, die zu 95 Prozent aus ökologischer Landwirtschaft stammen müssen.

>> Mehr zum Thema, wie nachhaltig Kerzen sind, können Sie in unserer Titelgeschichte "Schöner Schein mit Schattenseiten: Warum es den perfekten Kerzenrohstoff nicht gibt" lesen: 

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Weiterlesen auf oekotest.de:

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Für unseren Test kauften wir im stationären Handel sowie in Onlineshops insgesamt 24 Kerzen ein, die der gängigen Optik und Aufmachung eines Teelichts entsprechen. Bis auf zwei tragen alle Produkte die Bezeichnung "Teelichter", auch wenn Kerzen aus Bienenwachs laut den Kriterien der Prüforganisation RAL nicht als solche gelten. Demnach benennen wir auch alle Kerzen in unserem Test durchgängig als Teelichter unabhängig von der Deklaration, da wir davon ausgehen, dass Verbraucher sie für dieselben Zwecke verwenden.

Die Produkte im Test: 15 paraffinhaltige Teelichter, fünf aus Bienenwachs und vier aus Pflanzenwachsen oder Rest- und Abfallfetten. Pro Teelicht zahlten wir zwischen 4 Cent und 1,11 Euro.

Ein Labor analysierte sämtliche Produkte auf Blei in Docht und Brennmasse sowie auf Nickel in allen Dochten und der Brennmasse der paraffinhaltigen Kerzen. In den Paraffinkerzen wurden polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie die Gehalte an Schwefel und den Lösemitteln Benzol und Toluol bestimmt.

Die Kerzen aus Bienenwachs und alternativen Wachsen durchliefen eine Authentizitätsprüfung. Mit dieser kann unter anderem auf fremde Kohlenwasserstoffe geschlossen werden, die Hinweise auf Verunreinigungen mit Paraffinen liefern. Verpackungsteile und Hüllen aus Plastik wurden zusätzlich auf PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen untersucht.

Die Praxisprüfung erfolgte gemäß den Vorgaben der RAL-GZ 041/3 für Kerzen: Entsprechen Höhe und Durchmesser den Standardmaßen für Teelichter? Weisen die Oberflächen der Kerzen Beschädigungen oder Veränderungen auf? Zudem ermittelten die Experten anhand von jeweils zehn Proben pro Produkt, ob die Teelichter gleichmäßig und mit ruhiger Flamme abbrennen, dabei keinen sichtbaren Ruß abgeben und eine durchschnittliche Flammenhöhe von 14 Millimetern nicht unterschreiten. Die Kerzen müssen dabei mindestens vier Stunden brennen. Nach dem Verlöschen wurden die durchschnittliche Nachrauchzeit und Wachsrückstände erfasst.

Bei den Herstellern fragten wir ab, ob in den Verpackungselementen und Kerzenhüllen recyceltes Plastik beziehungsweise Aluminium aus dem Gelben Sack eingesetzt wird, und forderten chargenbezogene Belege für die Angaben. Darüber hinaus erfassten wir Zertifizierungen und die Brenndauer sowie Material- und Herkunftsangaben von den Verpackungen und fragten diese, falls nicht deklariert, bei den Anbietern an. Auch deklarierte Umweltauslobungen ohne weiterführende Informationen nahmen wir auf.

Bewertungslegende 

Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt, zugrunde gelegt werden die gemessenen Gehalte. Steht bei konkret benannten Analyseergebnissen "nein", bedeutet das "unterhalb der Bestimmungsgrenze" der jeweiligen Testmethode. Bei Richt- und Orientierungswerten, Werten aus Vorschriften eines Gütezeichens sowie vonseiten der EU diskutierten Werten handelt es sich um rechtlich nicht bindende Werte, die eingehalten werden sollten, während rechtlich bindende Grenzwerte eingehalten werden müssen. Die Angabe des Rezyklatanteils versteht sich gegebenenfalls eingedenk eines geringfügigen Anteils an Additiven.

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) ein gemessener Gehalt an Nickel, der den in der EU diskutierten Wert von 0,5 mg/kg Kerze überschreitet (in Tabelle: "Nickel stark erhöht"); b) ein gemessener Gehalt an Blei, der den gemäß RAL-Gütevorschrift (RAL-GZ 041 für Kerzen) geltenden Wert von maximal 0,2 mg/kg in Paraffin beziehungsweise maximal 0,1 mg/kg in Stearin oder Bienenwachs überschreitet (in Tabelle: "Blei stark erhöht"); c) Hinweis auf Fremdkohlenwasserstoffe mittels GC-Fingerprint und ein gemessener Gesamtkohlenwasserstoffgehalt von mehr als 18 Prozent. Dies entspricht dem Maximalgehalt laut RAL-Gütevorschrift bei Bienenwachs (in Tabelle: "deutlicher Hinweis auf Verunreinigung"). Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) ein gemessener Gehalt an Nickel, der den in der EU diskutierten Wert von 0,5 mg/kg Kerze zu mehr als 50 bis 100 Prozent ausschöpft (in Tabelle: "Nickel erhöht"); b) Hinweis auf Fremdkohlenwasserstoffe mittels GC-Fingerprint (in Tabelle: "Hinweis auf Verunreinigung").

Bewertung Testergebnis Praxisprüfung: Unter dem Testergebnis Praxisprüfung führt zur Abwertung um zwei Noten: eine durchschnittliche Brenndauer (ermittelt an zehn Kerzen) von weniger als vier Stunden und zudem eine nicht eingehaltene Mindestbrenndauer gemäß RAL-Gütevorschrift, wonach kein einzelnes Teelicht aus einer Testreihe von zehn Kerzen die vier Stunden Brenndauer um mehr als 15 Minuten unterschreiten darf (in Tabelle: "geringe Brenndauer"). Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) eine nicht eingehaltene Mindestbrenndauer gemäß RAL-Gütevorschrift, wonach kein einzelnes Teelicht aus einer Testreihe von zehn Kerzen die vier Stunden Brenndauer um mehr als 15 Minuten unterschreiten darf (in Tabelle: "teils geringe Brenndauer"); b) eine Flammenhöhe von weniger als 14 mm gemäß den Vorgaben nach RALGütevorschrift für Teelichter (in Tabelle: "geringe Flammenhöhe"); c) eine Nachrauchzeit von mehr als zehn Sekunden bei Teelichtern gemäß RAL-Gütevorschrift (in Tabelle: "lange Nachrauchzeit"); d) eine Abmessung von mehr als 17 mm Höhe bei einer Kerze, die sich selbst als Teelicht bezeichnet und die Eignung für ein Stövchen auslobt (in Tabelle: "zu hoch").

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) die Verwendung einer Aluminiumhülle; b) ein Produkt mit RAL-Gütezeichen auf der Verpackung, das die Vorgaben für Teelichter in mindestens einem Punkt nicht einhält. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) ein Anteil an Rezyklaten (Post-Consumer-Rezyklat, PCR) von weniger als jeweils 30 Prozent in Relation zum Gesamtgewicht der Kunststoffverpackungen, keine Angabe hierzu und/oder kein ausreichender Nachweis auf unsere Anfrage; b) ein Anteil an Rezyklaten (Post-Consumer-Rezyklat, PCR) von weniger als jeweils 30 Prozent in Relation zum Gesamtgewicht der Kunststoffhülle als Teil der Kerze, keine Angabe hierzu und/oder kein ausreichender Nachweis auf unsere Anfrage; c) Umweltauslobungen ohne ausreichende Information oder konkrete Fundstelle auf dem Produkt.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe und dem Testergebnis Praxisprüfung, wobei das jeweils schlechtere Ergebnis ausschlaggebend ist. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "mangelhaft" oder "ungenügend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "gut" ist, verschlechtert das Gesamturteil nicht.  

Testmethoden 

Säurezahl: DGF C-V 2 (bzw. Ph. Eur. 11.0/0069 bei Bienenwachskerzen).
Freie Fettsäuren (Azidität): DGF C-V 2.
Gesamt-Kohlenwasserstoffe: DGF-M-V-6.
Esterzahl: DGF C-V 4 (bzw. Ph. Eur. 11.0/0069 bei Bienenwachskerzen).
Verseifungszahl: DGF C-V 3 (bzw. Ph. Eur. 11.0/0069 bei Bienenwachskerzen).
GC-Fingerprint: GC-FID.
Abmessungen: Gemäß RAL-GZ 041/3. Die Proben wurden vor Untersuchungsbeginn für mind. 24 h bei Raumtemperatur (20-22 °C) gelagert. Die Prüfung erfolgte ebenfalls bei Raumtemperatur (20-22 °C) in einem weitgehend zugfreiem Raum.
Sichtprüfung: Gemäß RAL-GZ 041/3.Überprüfung, ob Oberfläche frei von Verunreinigungen, Rissen, Deformationen und Farbveränderungen sind. Zudem Prüfung, ob die maximale Höhe von 17 mm, sowie ein Durchmesser von 36-39 mm bei Teelichtern eingehalten ist.
Brennzyklus u. Brennverhalten: Gemäß RAL-GZ 041/3.
Schwefelgehalt: DIN EN ISO 20884: 2004-07.
Lösemittelgehalt Benzol / Toluol: EWF 002/03 2015.
Blei, Nickel: DIN EN ISO 11885: 2009-09.
Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe: AfPS GS 2019:01 / QMA 2001.1284.
PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen: Röntgenfloureszensanalyse.

Einkauf der Testprodukte: August 2025 

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