- Im Test: 29 bunte Badezusätze für Kinder in Form von Badebomben, Sprudel- und Schaumbädern.
- Viele Produkte sind mit Bestnote empfehlenswert. Von zwei Produkten raten wir ab, weil die Inhaltsstoffe auf der Verpackung nicht angegeben sind.
- Ein paar Schaumbäder enthalten Inhaltsstoffe, die aus unserer Sicht nichts in Kinderprodukten zu suchen haben, wie bedenkliche Konservierungsstoffe, aggressive Tenside oder ein potenziell krebserregender Stoff.
- Schade finden wir, dass die meisten Schaumbäder im Test kein Rezyklat in der Plastikverpackung enthalten.
Für viele Familien ist das Baden eine Geduldsprobe. Alles, was die Situation entspannt, ist da willkommen: Färbende Schaumbäder und Badebomben in Form der Lieblingsfigur verwandeln das unliebsame Hygieneritual in ein buntes Badeevent. Und der Einzelhandel bedient die Nachfrage mit einer breiten Produktpalette.
Wir haben 29 Schaumbäder eingekauft, in die Labore geschickt und zusätzlich uns die Verpackungen der Produkte angesehen. Die Bilanz: Die Mehrzahl der getesteten Produkte können wir empfehlen. Aber es gibt auch Kritikpunkte.
Bedenkliche Stoffe in Schaumbädern im Test
Am liebsten würden wir in Kosmetikprodukten für Kinder gar keine bedenklichen Inhaltsstoffe sehen. Und doch sind wir vereinzelt auf ein paar gestoßen. Sie haben unserer Meinung nach nichts in Kinderprodukten verloren:
- Butylhydroxytoluol (BHT): das Antioxidationsmittel steht im Verdacht, wie ein Umwelthormon zu wirken und die Schilddrüsenfunktion zu beeinträchtigen.
- Chlorphenesin: Der Konservierungsstoff kann Hautirritationen verursachen.
- Diethylphthalat (DEP): Die Substanz wird beispielsweise verwendet, um Alkohol ungenießbar zu machen, oder dient als Trägerstoff für Duftstoffe. Sie ist potenziell hormonwirksam.
- Natriumlaurylsulfat (INCI: Sodium Lauryl Sulfate): Das Tensid kann Haut und Schleimhäute reizen. Aus unserer Sicht gehört es nicht an zarte Kinderhaut, deren Hautbarriere noch nicht so ausgereift ist wie die von Erwachsenen.
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Talkum: Der mineralische Füllstoff wurde von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als wahrscheinlich krebserregend für Menschen bewertet, und auch auf EU-Ebene läuft derzeit ein Prüfverfahren, ob Talkum als wahrscheinlich krebserregende Substanz eingestuft werden soll.
Schaumbäder im Test ohne Inhaltsstoffliste
Wer in der Europäischen Union ein Kosmetikprodukt kauft, kann sich anhand der auf der Verpackung abgedruckten Inhaltsstoffliste vergewissern, woraus es besteht. Die Angabe der Inhaltsstoffe ist in Form der sogenannten International Nomenclature of Cosmetic Ingredients (INCI) vorgegeben. Im Onlinehandel finden Verbraucherinnen und Verbraucher diese Informationen leider nicht immer direkt am Angebot, spätestens bei Erhalt sollten sie dann aber auf der Verpackung stehen. So zumindest der Normalfall.
Zweimal war das aber nicht der Fall: Auf beiden Produkten fehlte die Inhaltsstoffdeklaration. So können Verbraucherinnen und Verbraucher nicht erkennen, ob die Produkte unerwünschte Inhaltsstoffe wie bestimmte Konservierungsmittel oder allergene Duftstoffe enthalten.
Auf der Verpackung eines Badezusatzes war zudem kein Hersteller und auch keine für den Handel in der EU verantwortliche Person angegeben – auch dies ist eine Pflichtangabe. Da die beiden Produkte so gar nicht hätten verkauft werden dürfen, können sie nicht besser als "ungenügend" sein.
Durch Badezusätze entsteht viel Plastikmüll
Zusätzliche Kritik üben wir an den Verpackungen der getesteten Schaumbäder, denn: mit 26 der 29 überprüften Produkte lässt sich gerade einmal ein einziges Vollbad nehmen. Packung auf, Badeschaum ins Wasser, und ab in den Abfalleimer. Wer das an jedem Badetag macht, häuft schnell einen beträchtlichen Müllberg an.
Bis auf zwei Ausnahmen bestehen die Verpackungen dann auch noch ganz oder teilweise aus Plastik. Um flüssige Kosmetik vor dem Auslaufen oder Sprudelbäder vor Feuchtigkeit zu schützen, mag das legitim sein. Doch dann könnten die Hersteller doch wenigstens Recyclingkunststoff aus dem Gelben Sack verwenden, oder?
Hersteller verwenden wenig recyceltes Plastik
Leider enthalten nur zwei der Plastikverpackungen nachweislich einen Rezyklatanteil. Doch auch ein Rezyklatanteil von 32 Prozent ist aus unserer Sicht kein Argument, ein einzeln verpacktes Einmalprodukt mit "Wir leben Nachhaltigkeit" zu bewerben. Da bleibt uns trotz größtenteils unkritischer Inhaltsstoffe nur der Rat, die Spaßbäder lieber nur zu besonderen Gelegenheiten zu kaufen, etwa für den Adventskalender oder als Mitgebsel am Kindergeburtstag.
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