Reaktionen: Livos Dubron Natur-Dispersionsfarbe Nr. 412

Eine unsägliche Geschichte, Kapitel 1

ÖKO-TEST April 2018 | | Kategorie: Bauen und Wohnen | 29.03.2018

Reaktionen: Livos Dubron Natur-Dispersionsfarbe Nr. 412

Hier müssen wir etwas ausholen: Die Livos Dubron Natur-Dispersionsfarbe Nr. 412 schnitt in einem Wandfarbentest im Jahr 2013 mit "mangelhaft" ab, weil sie Borax und Borsäure enthielt. Diese Borverbindungen stehen im begründeten Verdacht, fortpflanzungsgefährdend zu sein. Hersteller Livos hat daraufhin nachgebessert und ersetzte die bedenklichen Stoffe durch Isothiazolinone in moderaten Mengen. Im Juli 2014 beanstandeten wir in einer Nachwirkung nur noch Deklarationsmängel, das neue Gesamturteil lautete "gut". Ebenso "gut" schnitt die Farbe in einem neuen TEST Weiße Wandfarbe im ÖKO-TEST-Magazin 8/2015 ab.

Aktuelle Angaben im Internet haben uns in Alarmbereitschaft versetzt: Livos hat das Rad zurückgedreht und setzt wieder Borax und Borsäure zu. Das bestätigte auch ein von uns beauftragtes Labor durch den Nachweis von Bor. Unfassbar, denn Borverbindungen sind als Konservierungsmittel in Farben mittlerweile nicht mehr zugelassen. Laut Hersteller sei die biozide Funktion "nur nachgeordnet", die Verbindungen hätten primär eine andere Funktion. Dennoch werten wir das streng ab. Außerdem setzt Livos Silber ein. Auch das kritisiert ÖKO-TEST, weil die Gefahr besteht, dass Bakterien resistent gegen die in der Medizin wichtigen Silberionen werden. Ein Liter Wandfarbe kostet 11 Euro, ein 10-Liter-Gebinde 70 Euro.

Gesamturteil von gut auf ungenügend