Aktualisiert am 18.10.2018; Einkauf Testprodukte Mär 2018 | Das Prinzip von Wassersprudlern ist simpel: Glas- oder Kunststoffflasche mit Leitungswasser füllen. Fest in den Sprudler einsetzen oder schrauben. Knopf drücken. Schon presst das Gerät CO2 aus einem auswechselbaren Zylinder in die Flasche. Je nach Vorliebe lässt sich so die Menge dosieren.
Vieles spricht für die Sprudler. Mit Blick auf die Umwelt haben sie gegenüber Mineralwasser beispielsweise klar die Nase vorn: "Leitungswasser ist auf jeden Fall ökologischer als Mineralwasser", sagt Laura von Vittorelli, Wasserexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Wassersprudler-Test: Sodastream, Kitchenaid & Co. im Vergleich
Hauptgründe für das schlechtere Abschneiden des Mineralwassers: Die Flaschen wollen produziert, zum Kunden transportiert und entsorgt sein. Je mehr Kilometer zwischen Abfüllung und Verkauf liegen, desto schlechter für die Umwelt. Auch finanziell können sich Trinkwassersprudler lohnen. Und natürlich gilt: "Nie wieder Wasserkisten schleppen!"
Allerdings gibt es bei Wassersprudlern auch ein paar Dinge zu beachten. So erfordern ihre Flaschen beispielsweise eine besonders gewissenhafte Reinigung. So berichteten Experten der Uni Freiburg von einer "massiven Verunreinigung der Geräte", nachdem sie in Wasser aus 60 Sprudlern teils Keimzahlen weit über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung gefunden hatten.
Wir haben acht Wassersprudler verschiedener Preisklassen gründlich in der Praxis und auf Schadstoffe getestet. Wie einfach lassen sich Flaschen und Geräte reinigen? Wie gut funktioniert das Einsetzen der Flaschen und der Wechsel der CO2-Zylinder? Und wie sicher sind die Flaschen unter Druck? Diesen und weiteren Fragen sind wir nachgegangen.
Fünf Wassersprudler im Test empfehlenswert
Das Ergebnis: Drei von acht Wassersprudlern im Test können wir mit der Note "sehr gut" empfehlen, zwei sind "gut". Beim Rest summieren sich die Mängel in der Praxisprüfung, sodass unterm Strich nur ein "befriedigend" oder "ausreichend" steht.
Was, wenn die Flasche aus einem Meter Höhe auf den Boden fällt? Wir raten aus Gründen der Sicherheit dazu, die Flasche – egal ob PET oder Glas – nach solchen Stürzen gegen eine neue auszutauschen. Auch wenn oberflächlich scheinbar alles in Ordnung ist, können kleine Schäden bei der nächsten CO2-Befüllung unter Druck zum Problem werden.
Nichtsdestotrotz ließen die Prüfer die Flaschen aus einem Meter Höhe fallen. Um herauszufinden wie robust die Flaschen im Test sind, ließen die Prüfer sie aus einem Meter Höhe fallen. Die Glasflasche eines Wassersprudlers im Test hielt drei Stürze aus, während die eines weiteren Geräts bereits beim Fall auf die Seite zerbrach. Auch manche PET-Flasche ging kaputt.
Jeder zweite Wasseraufbereiter nicht standfest
Vier Wassersprudler im Test stehen nicht ganz stabil. Das ist nervig für Verbraucher - und vermeidbar. Ein Gerät wackelt besonders auffällig. Auch wenn es im Alltagsgebrauch nicht umkippt, gibt das Punktabzug.

Die Wasserflaschen lassen sich zudem unterschiedlich gut in die Sprudler einsetzen. Während die Prüfexperten Bajonettverschlüsse loben, kritisieren sie Schraubverbindungen. Das Problem: Solche Geräte lassen sich auch bedienen, wenn die Flasche nicht korrekt eingedreht ist. Dann kann Wasser verspritzen. Das ist bei zwei Geräten im Test der Fall.
Zwei getestete Wassersprudler werden ohne CO2-Zylinder geliefert. Wir ziehen keine Punkte ab, weil beide Anbieter auf ihrer Homepage darauf hinweisen. Aber natürlich relativiert das den Einkaufspreis. Die Kartuschen des einen Anbieters kosten beispielsweise 29,90 Euro - nur zehn Euro weniger als der ganze Sprudler.
Wassersprudler: Strategien für sicheres Besprudeln
Glasflaschen lassen sich zwar gut reinigen, sie zerbrechen aber auch leicht. Für ein sicheres Besprudeln wenden Hersteller verschiedene Strategien an. Ein Anbieter legt seinem Wassersprudler Schutzüberzüge aus Textil bei, die man den Glasflaschen anlegt. Leider erschwert das Stoffnetz das Einsetzen der Flasche in den Sprudler deutlich, es dreht sich mit.
Außerdem enthält es halogenorganische Verbindungen. Das ist eine Gruppe von Stoffen, von denen manche allergieauslösend oder umweltschädlich sind. Andere Anbieter lösen das Problem besser: Ein Modell verschließt beispielsweise die Glasflasche während des Aufsprudelns komplett in einem Behälter.
Keine Schadstoffe in Wassersprudlern im Test
Was Schadstoffe angeht, sind die Wassersprudler im Test unauffällig. Wir ließen unter anderem die Dichtungen in den Wasserflaschen prüfen - alles picobello. Und die Geschmackstests zeigten: Die Flaschen haben keinen nennenswerten Einfluss auf Geruch und Geschmack des Wassers.
Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin Juli 2018 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch 2019, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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