Haartönungen im Test: In allen stecken Problemstoffe

ÖKO-TEST Jahrbuch Kosmetik für 2011 | | Kategorie: Kosmetik und Mode | 05.11.2010

Haartönungen im Test: Wir haben 13 Produkte überprüft.

Graue Haare sanft wegtönen – das klingt gut. Leider müssen wir aber von chemischen Tönungen abraten. Denn in diesen Produkten stecken die gleichen Problemstoffe wie in Haarfarben.

Was sanft als Tönung daherkommt, ist oft genauso problematisch wie eine dauerhafte Haarfarbe, schließlich kommen die gleichen umstrittenen Stoffe zum Einsatz. Wir haben 13 Tönungen, die einen braunen Farbton versprechen, eingekauft und auf problematische und umstrittene Stoffe geprüft. Darunter sind Produkte, die sich mit wenigen Haarwäschen auswaschen lassen, aber auch Intensivtönungen, die mehr als 20 Wäschen überstehen.

Haartönungen im Test: Alle Produkte fallen durch 

Das Testergebnis: Alle Produkte sind "ungenügend". Sie enthalten Stoffe, die wir als hochproblematisch ansehen. In den Tönungen im Test stecken Farbstoffe oder Farbstoffbausteine, die zur Gruppe der aromatischen Amine gehören. Einige Vertreter dieser Stoffgruppe gelten als krebsauslösend.

Weil Studien einen Zusammenhang zwischen der Anwendung von Haarfarben und Blasenkrebs zeigten, werden zurzeit auf EU-Ebene Daten von Herstellern eingefordert und überprüft. Ziel ist die Erstellung einer Positivliste mit "sicheren" Farbstoffen. Für etliche Stoffe fehlen allerdings noch Daten. Solange der Krebsverdacht nicht ausgeräumt ist, werten wir die Färbemittel um vier Stufen ab.

Kritik an Inhaltsstoffen von Haartönungen 

Viele aromatische Amine sind zudem starke Allergene – etwa p-Phenylenediamine, das im Just for Men Pflege-Tönungs-Shampoo, Natur Mittelbraun steckt oder Toluene-2,5-Diamine beziehungsweise dessen Schwefelsalz, das in den meisten Tönungen mit Wasserstoffperoxid enthalten ist.

Auch Resorcin, das in sieben Tönungen zu finden ist, kann für Allergien verantwortlich sein. Der Verdacht, dass der Stoff für Mutationen verantwortlich sein kann, ist bislang nicht ausgeräumt worden, in Zellversuchen hat Resorcin Chromosomenveränderungen hervorgerufen.

Umstrittene halogenorganische Verbindungen stecken in neun Produkten. Sie stammen aus den Farbmitteln oder Konservierungsstoffen.

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