11 Frischnudeln im Test

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ÖKO-TEST Jahrbuch Kleinkinder für 2011 | | Kategorie: Essen und Trinken | 07.01.2011

11 Frischnudeln im Test

Pasta aus dem Kühlregal gibt es in allerlei Varianten. Die Mehrzahl der Testprodukte war aber nur mittelprächtig - vor allem deshalb, weil die Hersteller fehlenden Geschmack durch Aromen "ausgleichen".

Wer möchte, dass der Nachwuchs begeistert zum Essen herbeistürmt, muss nicht unbedingt "Miracoli ist fertig" rufen. Kinder lassen sich auch gerne für etwas Frisches begeistern - wenn es sich dabei ebenfalls um Pasta handelt. Pasta, die (fast) so frisch ist wie hausgemacht, gibt es heute im Kühlregal in zig Formen, mit Füllungen von Mortadella bis Mozzarella. Und weil sich immer wieder ein neues Gericht ergibt, je nachdem ob man die Nudeln mit Sauce, mit Lachsstreifen, in Brühe oder als Salat isst, dürfte keine Langeweile aufkommen.

Wir haben in Supermärkten, Discountern und dem Bio-Supermarkt Basic elf Produkte eingekauft, vor allem Tortelloni/Tortellini in den beliebtesten Sorten, Spinat/Käse und Käse. Außerdem im Test: die von der Rezeptur her vergleichbaren Gemüsemaultaschen von Bürger.

Das Testergebnis

Die meisten Fertignudeln schneiden mit "gut" oder "befriedigend" ab. Damit gehören die gekühlten Nudeln zu den vergleichsweise besseren Fertiggerichten.

Zu viel Salz ist ungesund! Da Tortelloni & Co. normalerweise nicht pur gegessen, sondern mit Sauce, Pesto, Brühe oder auch mal Räucherlachs angerichtet werden, sollten die Nudeln nicht schon zu viel Salz enthalten. Deshalb werten wir alle Produkte ab, die mehr als zwei Gramm Salz pro Portion haben.

Beim Geschmack wird nachgeholfen. Nicht mehr mit dem künstlichen Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat, aber mit Hefeextrakt und Würze, die in aller Regel auch Glutamat enthalten. Oder mit Aroma. Dafür kassiert die Mehrzahl der Produkte einen Minuspunkt. Sensorisch waren alle Produkte fehlerfrei, allerdings wurde für die Aldi-Nudeln eine geringe Menge Käsepulver mitverwendet. Die Bio-Produkte punkten dagegen mit einem besonders hohen Käseanteil.

So reagierten die Hersteller

Penny kündigte an, bei den getesteten Produkten in Zukunft auf Aroma zu verzichten.

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

So haben wir getestet

Der Einkauf

Gefüllte Nudeln gibt es in zahlreichen Formen. Bei den gekühlten Produkten sind Tortelloni/Tortellini die Standardsorte. Darum haben wir hier unseren Schwerpunkt gesetzt. Fleischlose Varianten sind in diesem Segment am beliebtesten. Produkte mit Käse, Ricotta und/oder Spinat sind deshalb auch bei uns vorrangig in den Test gekommen. Hersteller Bürger ist in den Kühlregalen zwar gut vertreten, stellt aber keine italienischen Sorten her. Weil wir ihn nicht ausklammern wollten, haben wir seine Gemüsemaultaschen getestet. Die passen von der Rezeptur her durchaus zu den anderen Produkten. Bei den Lebensmittelketten Netto, Norma und Alnatura war zur Zeit des Einkaufs keine vergleichbare Ware zu bekommen.

Die Inhaltsstoffe

Umstrittene Zutaten und der Kaloriengehalt lassen sich schon auf der Packung erkennen. Für andere Prüfungen mussten die Nudeln aber ins Labor: Ist genug Füllung in der Pasta oder hat der Hersteller die Angaben auf der Packung schöngerechnet? Wie viel Salz steckt in den Nudeln? Außerdem wurde untersucht, ob auch am Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums in puncto Keime alles in Ordnung ist. Denn Keime können Krankheiten verursachen und ein Hinweis auf einen beginnenden Verderb sein. Um ganz sicherzugehen, dass wir nicht nur einen "Ausreißer" erwischt haben, ließen wir Produkte von drei unterschiedlichen Chargen auf Keime untersuchen. Schließlich haben wir die Nudeln auf Geschmacksfehler untersuchen lassen. Bissfest oder pappig? Muffiger Beigeschmack oder fehlerfrei? Professionelle Sensoriker bildeten sich hier ein Urteil.

Die Bewertung

Umstrittene Zutaten wie Aroma oder Hefeextrakt machen Fertiggerichte zu einem zweifelhaften Genuss. Wir haben dies abgewertet. Denn traditionelle italienische Pasta kommt auch ohne diese Zutaten aus. Auch ein Zuviel an Salz sehen wir kritisch. Unrealistische Aussagen zur Portionsgröße werten wir ebenso ab. Denn man sollte sich schon darauf verlassen können, ob in einer Packung wirklich zwei Portionen sind oder doch nur eine.