Test Stabmixer: Nur jeder zweite Pürierstab empfehlenswert

ÖKO-TEST November 2017 | Autor: Stephan Kümmel, Kai Thomas | Kategorie: Bauen und Wohnen | 08.12.2018

Test Stabmixer: Nur jeder zweite Pürierstab empfehlenswert

Wir haben zwölf Stabmixer getestet. Ergebnis: Nur sechs der Pürierstäbe arbeiten sicher und zuverlässig.

26.10.2017 | Bei Stabmixern kommt es vor allem darauf an, was die Geräte in der Praxis taugen: Wie gut gelingt die Suppe, wie sämig der Babybrei, wie geschmeidig das Pesto? Aber auch: Wird der Griff heiß beim Mixen oder werden die Klingen stumpf? Lassen sich schwere Geräte überhaupt bequem benutzen? Und reicht das Kabel von der Steckdose bis zur Herdplatte?

Unter diesen Kriterien haben wir zwölf Stabmixer der unteren und mittleren Preisklasse aufwendigen Praxistests unterzogen. Außerdem haben die Labore überprüft, ob die Geräte schadstofffrei sind.

Test Stabmixer: Zwölf Pürierstäbe von Braun, Bosch, Krups, Philips und Co. in der Praxis geprüft

Das Ergebnis: Sechs der zwölf Geräte können wir mit dem Gesamturteil "gut" empfehlen. Aber nicht alle halten unseren Tests stand. Schlechte Ergebnisse in der Praxisprüfung, bedenkliche Inhaltsstoffe, umweltschädliche Materialien: Ein Stabmixer fällt mit "ungenügend", einer mit "mangelhaft" durch. 

Ein Produkt im Test landet ganz hinten. Noch "ausreichend" ist er bei den Inhaltsstoffen, aber ganz und gar "ungenügend" bei Sicherheit und Handhabung sowie beim Mixen. Brockiger Babybrei, stückige Gemüsesuppe und ganze Pinienkerne im Pesto, außerdem ein Totalausfall bei der Dauerprüfung.

Stabmixer im Test: Ein Stabmixer fällt mit "ungenügend", einer mit "mangelhaft" durch.  (Video: ÖKO-TEST)

Nur die Hälfte der Pürierstäbe im Test empfehlenswert

Einige Modelle bieten zudem nur wenig mehr als einen Meter Kabel. Die Geräte werden aber an der Arbeitsplatte, in der Spüle und auf dem Herd eingesetzt. Ständiges Umstecken oder das Hantieren mit Verlängerungskabeln ist uns zu umständlich, daher ziehen wir Punkte ab. Auch unpraktisch: Wenn der Mixfuß nicht in die Spülmaschine darf, das Gerät zu schwer ist.

Zwei der zwölf Stabmixer machten in unserem Dauertest schlapp. Sie strichen jeweils schon so frühzeitig die Segel, dass wir auch für den Hausgebrauch Zweifel an der Haltbarkeit hegen.

Bei vier Geräten entdeckte das beauftragte Labor Chlorparaffine in der verwendeten Testflüssigkeit. Die Industrie setzt diese Stoffe Metallbearbeitungsölen zu. In der Umwelt werden Chlorparaffine kaum abgebaut. Im Gegenteil: Sie reichern sich im menschlichen Körper an, sind bereits in der Muttermilch nachgewiesen worden. Allerdings fehlt noch die breite Datenbasis zu möglichen Gesundheitsrisiken. Wir werten den Nachweis von Chlorparaffinen im Migrat der vier Geräten aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes ab.

Bei Stabmixern oft Praxismängel und bedenkliche Inhaltsstoffe

In zwei Modellen im Test steckt die als Flammschutzmittel bekannte phosphororganische Verbindung Triphenylphosphat. Der Stoff ist möglicherweise hormonell wirksam und nachweislich schädlich für die Umwelt. Bromierte Flammschutzmittel auf den Platinen werten wir unter Weitere Mängel ab.

Dieser Test ist im ÖKO-TEST-Magazin November 2017 erschienen.

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Testverfahren

Der Einkauf: Wir haben zwölf Stabmixer der unteren und mittleren Preisklasse eingekauft. Dabei wählten wir stets das Basismodell ohne zusätzlichen Schnickschnack. Uns kommt es auf das Ergebnis einzig und allein der Pürierstäbe an. Gezahlt haben wir zwischen 16,99 Euro und 69,99 Euro. Der Krups Perfect Mix kommt schon in der Grundausstattung mit einem zusätzlichen Multizerkleinerer daher.

DIe Praxisprüfung: Wie homogen ist die Suppe, wie sämig der Babybrei, wie geschmeidig das Pesto? Aber auch: Wird der Griff heiß, wenn ich mixe? Kann ich schwere Geräte überhaupt bequem benutzen? Und reicht das Kabel von der Steckdose bis zur Herdplatte? All diese Fragen hat unsere Praxisprüfung - nach strengen Laborkriterien - beantwortet.

Die Inhaltsstoffe: Wir haben die Stabmixer auf umstrittene Chloparaffine testen lassen, die die Industrie als Hilfsstoffe einsetzt. Dazu kommen Weichmacher, phosphororganische Verbindungen und weitere bedenkliche Stoffe, die erfahrungsgemäß im Kunststoff stecken könnten.

Die Bewertung: Ganz grundsätzlich gilt: Mixt ein Pürierstab nicht ordentlich, können wir ihn nicht empfehlen. Das ist bei den Geräten unsere erste Prämisse. ÖKO-TEST lässt die beauftragten Labors aber auch überprüfen, ob mit dem Stab womöglich Unerwünschtes ins Essen oder an die Haut kommt. Befürchten wir Schaden für Gesundheit oder Umwelt, gibt es Punktabzug.