- Zwei Rasiergele und vier Rasierschäume im Test bewerten wir mit Bestnote. Es stecken keine Problemstoffe darin.
- Ärgerlich: Sowohl ein Rasierschaum als auch ein Rasiergel enthalten bedenkliche Duftstoffe und fallen im Test durch.
- Hauptkritikpunkt im Test sind PEG-Verbindungen, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Aktualisiert am 10.12.2020 | Laut der Verbrauchs- und Medienanalyse VuMA 2019 rasieren sich 41,1 Prozent aller Männer in Deutschland nass, davon nutzen die meisten Rasierschaum. Nur 15,7 Prozent greifen zu Rasiergel. Wir haben beide Produktgruppen getestet. Wozu soll Mann besser greifen: Rasierschaum oder Rasiergel? Unsere Antwort: Das ist Geschmackssache. Denn "sehr gute" Produkte gibt es in beiden Kategorien.
Viele allerdings enthalten Problemstoffe, weshalb sie nur mittelmäßig abschneiden. Von jeweils einem Rasierschaum und einem Rasiergel raten wir ab – beide fallen mit "ungenügend" durch.
Rasiergel und Rasierschaum im Test: Was fällt auf?
Am häufigsten kritisieren wir PEG-Verbindungen in den Rasiergelen und Rasierschäumen im Test. Sie können die Haut durchlässiger machen für Schad- und Fremdstoffe. Dabei ist die Rasur selbst schon strapazierend. Eine Nassrasur erfolgt bei geöffneten Poren und wirkt obendrein wie ein Peeling. Sie setzt der robusten und im Grunde recht dicken Männerhaut also ohnehin zu.
Steht nach der Nassrasur noch eine Nachbehandlung mit einem Aftershave an, das ebenfalls Schadstoffe enthalten kann und in aller Regel stark parfümiert ist, dann wäre es schön, wenn wenigstens das Rasiermittel ohne Problemstoffe auskommt.

Bedenkliche Duftstoffe entdeckt
Die zwei schlechtesten Produkte im Test, ein Rasierschaum und ein Rasiergel, enthalten den Duftstoff Lilial. Das Problem: Er hat sich im Tierversuch als fortpflanzungsschädigend erwiesen. Außerdem steckt in beiden Rasiermitteln der künstliche Moschusduft Galaxolid (HHCB). Galaxolid reichert sich im menschlichen Fettgewebe an. Es verbreitet sich überall in der Umwelt und findet sich auch im Gewebe von Gewässerorganismen.
Eigentlich könnte man sich durchaus fragen, wozu in Rasierschäumen und Rasiergelen überhaupt Parfüm stecken muss. Schließlich hinterlässt nach der Rasur meist noch ein Aftershave seine Duftnote. Doch kein Produkt im Test kommt ohne Parfüm aus.
Das Problem mit synthetischen Polymeren
Fünf Rasiergele sowie ein Rasierschaum im Test erhielten zudem Minuspunkte, weil sie synthetische Polymere beinhalten. Ihre Wirkung auf die Umwelt ist noch nicht ausreichend erforscht. Und trotzdem ist es aus unserer Sicht nicht angebracht, sie bedenkenlos über die Abwässer oder den Klärschlamm in die Umwelt gelangen zu lassen. Das sehen auch Umweltverbände wie der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) so.

In Rasiermitteln setzen die Hersteller Polymere unter anderem ein, um die Haut vor Verletzungen durch die Klinge zu schützen. Die Klinge gleitet besser. Sie übernehmen aber auch technologische Funktionen. Die Firma Beiersdorf etwa erklärt uns dazu: "Rasiergele sind in ihrer Zusammensetzung komplexer als Rasierschäume. Die eingesetzten Polymere sind wichtig zum Aufbau der Gelstrukur und für die Stabilität des Produkts."
ÖKO-TEST rät: Tipps zur Bartpflege
Unsere drei Tipps zur Nassrasur erleichtern die tägliche Bartpflege:
- Rasierschaum und Rasiergel machen das Barthaar noch weicher, wenn sie kurz einwirken: Optimal sind ein bis zwei Minuten.
- Aufsatzklingen von Systemrasierern landen früher oder später im Müll. Mithilfe eines Schärfgerätes bleiben die Klingen bis zu vier Mal länger scharf.
- Sie kommen auch mit den "sehr guten" Produkten im Test nicht zurecht? Für sehr empfindliche Haut gibt es auch Produkte ganz ohne Parfum.
Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 8/2020 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kosmetik für 2021 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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