- Mit Naturkosmetik liegen Sie bei den Gesichtsmasken meist richtig. Auch "sehr gut" und noch dazu sehr günstig sind einige konventionelle Tuch- und Crememasken von Drogeriemärkten.
- Von zehn Gesichtsmasken im Test raten wir ab. Sie schneiden nur "mangelhaft" oder "ungenügend" ab.
- Kritik gibt es unter anderem für Allergien auslösende Duftstoffe, umweltbelastende Kunststoffverbindungen und PEG-Verbindungen.
Aktualisiert am 10.12.2020 | Die Haut soll möglichst lange so strahlend bleiben wie in jungen Haaren: Das wünschen sich viele Menschen. Dafür lässt sich etwas tun. Mit einem gesunden Lebensstil, Gesichtspflege und konsequenter Gesichtsreinigung. Wer sich eine Extraportion Hautpflege gönnen will, legt eine Gesichtsmaske auf. Zum Beispiel in Form von Feuchtigkeitsmasken. Wir haben 49 getestet. Darunter befinden sich Gesichtsmasken-Cremes, Hydrogelmasken und Tuchmasken.
Gesichtsmasken-Test: Zehn Feuchtigkeitsmasken fallen durch
Das Ergebnis: Wer sich mit einer Feuchtigkeitsmaske etwas Gutes tun will, hat im Test die Auswahl zwischen 28 "sehr guten" und "guten" Gesichtsmasken. Sowohl Naturkosmetik als auch herkömmliche Gesichtsmasken sind empfehlenswert. Fünf Mal vergeben wir das Gesamturteil "ungenügend", fünf Mal ein "mangelhaft".
Am häufigsten kritisieren wir PEG-Verbindungen im Gesichtsmasken-Test. Meistens haben sie als Emulgatoren die Funktion, Fette und Wasser in cremiger Kosmetik zu verbinden. Sie können jedoch Fremdstoffe in die Haut einschleusen.
Etliche Gesichtsmasken enthalten außerdem synthetische Polymere, die – anders als feste Kunststoffpartikel – in gelöster Form vorliegen. Das Problem: Synthetische Polymere sind zum Teil schwer abbaubar und können das Abwasser unnötig belasten. Falls sie in der Kläranlage herausgefiltert werden, landen sie mit dem Klärschlamm auf Feldern und somit in der Umwelt.
Duftstoff in Gesichtsmaske kann Allergie auslösen
Ein schöner Duft macht Kosmetik attraktiv. Doch einige Duftstoffe sind bekannt dafür, dass sie relativ häufig Allergien auslösen. Der Duftstoff Hydroxycitronellal in der Maske von Judith Williams ist so ein Fall. Zudem kritisieren wir in vier Masken den Duftstoff Lilial. Dieser Stoff steht im Verdacht, die Fortpflanzung zu beeinträchtigen.

Kritik an Inhaltsstoffen mancher Gesichtsmasken
Was ist ansonsten im Gesichtsmasken-Test aufgefallen?
- Fünf Masken im Test enthalten den Konservierungsstoff Chlorphenesin. Die Substanz gehört zur großen Gruppe der umstrittenen halogenorganischen Verbindungen und gilt als hautreizend.
- Die Marken Dr. Jart und Merz enthalten die problematische Silikonverbindung Cyclopentasiloxan. 2018 haben die Behörden diesen Stoff in Kosmetika wie Shampoos oder Duschgel auf geringe Gehalte beschränkt. Denn Cyclopentasiloxan baut sich nur schwer ab, reichert sich deshalb in der Umwelt an und gefährdet das Leben im Wasser.
- In den Crememasken von Merz und La Roche-Posay stecken größere Mengen an Silikonen oder Paraffinen. Silikone sollen unter anderem für ein angenehmes Hautgefühl sorgen. Doch tatsächlich kommt die Hautpflege dabei zu kurz. Denn sie integrieren sich nicht so gut ins Gleichgewicht der Haut wie natürliche Fette und Öle.
Gesichtsmasken im Test verursachen viel Müll
Das Gros der Feuchtigkeitsmasken im Test steckt in aufwendig gestalteten, folienbeschichteten, teils glänzenden Sachets. Sie landen nach einmaliger Verwendung im Müll. Das gilt auch für benutzte Tuchmasken. Wir haben Einzelverpackungen und Tuchmasken zwar nicht abgewertet. Aber: da ist noch Luft nach oben.
Verpackungsoptimierung, Müllvermeidung, gut abbaubare Materialien – das interessiert Verbraucher immer mehr. ÖKO-TEST nimmt diese Themen regelmäßig in den Blick, wir haben aber noch keine Methode entwickelt, um Verpackungen umfassend zu vergleichen. Wir bleiben dran. Und raten: Wer weniger Müll hinterlassen möchte, greift zu Gesichtsmasken aus Tuben und Tiegeln.

Anti-Aging-Versprechen nicht überzeugend belegt
Kosmetika mit Anti-Aging-Versprechen verkaufen sich gut. Auch die getesteten Gesichtsmasken der Marken Alterra, Eucerin, Garnier, Judith Williams und Logona werben auf ihren Verpackungen mit Anti-Age-Aussagen. Sie legen nahe, ihre Produkte könnten Fältchen mildern oder Falten mindern, feine Linien glätten und hätten einen Lifting-Effekt.
Als Beleg wollen wir im Gesichtsmasken-Test in solchen Fällen von den Herstellern überzeugende Studien mit Ergebnissen für das jeweilige Produkt sehen. Kein Hersteller lieferte jedoch eine solche. Meistens hieß es, man gewähre lediglich den Kontrollbehörden Zugang zu den Studien. Das Unternehmen Cura Marketing sendete zwar Unterlagen, aber keine vollständige, produktbezogene Studie.
Tipps zur Gesichtspflege mit Gesichtsmasken
Was wir Ihnen beim Kauf und zur Gesichtspflege mit Gesichtsmasken raten:
- Naturkosmetik im Test vorne: Mit Naturkosmetik liegen Sie bei Gesichtsmasken meist richtig. Auch "sehr gut" und noch dazu sehr günstig sind einige konventionelle Tuch- und Crememasken von Drogeriemärkten.
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Gesichtsmasken aus Tuben oder Tiegeln bevorzugen: So vermeiden Sie unnötigen Müll. Außerdem können Sie damit die Menge beliebig dosieren.
- Natürliche Pflege für die reife Haut: Die Haut von Frauen, die älter als 50 Jahre sind, profitiert von natürlicher Pflege, etwa mit einer Weizenkeimöl-Gesichtsmaske.
- Feuchtigkeitsmaske selber machen: geht einfach. Pürieren Sie ein Stück Gurke und mischen Sie einen Esslöffel Quark dazu.
So reagierten die Hersteller:
- Nach Test: Today-Gesichtsmaske jetzt ohne Flüssigplastik
- Jetzt ohne Flüssigplastik: Gesichtsmaske von Netto verbessert sich nach Test
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 1/2020 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kosmetik für 2021 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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