Schlafen ist die Hauptbeschäftigung von Babys und Kleinkindern - auf 13 bis 16 Stunden pro Tag kommen sie. Daher ist auch unterwegs die Schlafstatt keine Nebensache. Da bietet sich die Investition in ein Reisebett an. Für den Transport lässt sich das meist zwischen acht und zehn Kilo schwere mobile Bett, das mit einer Faltmatratze in einer Transporttasche verstaut wird, zumindest bei der Reise mit dem Auto gut mitnehmen.
Wir haben sechs Reisekinderbetten umfassend auf Inhaltsstoffe prüfen lassen und auch einen großen Praxistest gemacht.
Das Testergebnis
Im Praxistest nicht überragend, mit Schadstoffen belastet: Die besten Modelle gehen mit der Note "gut" und "befriedigend" aus dem Test. Die Betten von Deryan und Georg Fill schneiden trotz "guter" Praxiseigenschaften aufgrund der Belastung mit Problemstoffen nur mit "mangelhaft" ab.
Aufbau und Abbau sind nichts für schwache Nerven. So richtig leicht aufzubauen ist nur das Deryan-Zelt - es entfaltet sich selbstständig innerhalb von Sekunden. Zudem ist es einfach wieder zusammengefaltet und in der Transporttasche verstaut. Die meisten Modelle können aber selbst technikversierte Menschen nicht intuitiv aufbauen - ein gewisser Lernprozess gehört dazu. Die Tester prüften den jeweiligen Faltmechanismus, nachdem sie die Bedienungsanleitung durchgelesen hatten. Das Babybjörn-Modell ließ sich noch vergleichsweise einfach aufbauen. Bei allen anderen Modellen gestaltete sich entweder der Auf- und/oder Abbau etwas aufwendig bis aufwendig.
Beim ABC Design Moonlight können Kinder im Stand leicht mit ihren Füßen zwischen Matratze und Rohrkonstruktion geraten.
Das Produkt der Firma Deryan sieht nicht aus wie ein klassisches Bettchen, sondern ist eine Art Minizelt, in das das Baby hineingelegt wird. Die Tester bewerteten das Hineinlegen und Herausnehmen des Kindes als nur befriedigend: Durch die seitlichen Öffnungen kann das Kind nicht von oben ins Bett gelegt werden. Zudem lässt das Minizelt nur eine schlechte Sicht aufs Kind zu - für einen kontrollierenden Blick müssen Eltern nahe herantreten. Eine bessere Sicht durch die Netzwände der Betten war bei den Modellen von Hauck und Koelstra möglich.
Die mitgelieferten Matratzen haben nur eine dünne Polsterung und wurde von den Praxistestern daher als hart eingestuft. Dadurch sind die das Bett stabilisierenden Segmente teilweise deutlich spürbar. Die Polsterung ist daher meist nur befriedigend bis mangelhaft.
Im Deryan-Modell stecken die giftigen zinnorganischen Verbindungen Dioktylzinn (DOT) und Dibutylzinn (DBT). In den Klettverschlüssen der Modelle von Georg Fill, Hauck und Deryan wurde im Labor das allergisierende Farbmittel Dispers Orange 37/76 gefunden.
Aus drei Modellen löste sich Antimon, das Haut und Schleimhäute reizen kann. Im Deryan Travel-Cot und im Fillikid Reisebett Standard stecken krebsverdächtige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).