- Insgesamt acht der 19 getesteten Getreidebreie für Babys sind empfehlenswert.
- Ärgerlich: Von vier Produkten raten wir dagegen ab. Sie sind im Test durchgefallen.
- Hauptkritikpunkte im Test sind Verunreinigungen durch Mineralöl und erhöhte Werte von anorganischem Arsen.
Aktualisiert am 18.01.2018 | Die Instantgetreidebreie kommen eher schlicht daher. Dafür sind sie aber mit den Ernährungsempfehlungen für Säuglinge kompatibel. Als Produkte für Säuglinge und Kleinkinder unterliegen die Getreidebreie der EU-Richtlinie für Getreidebeikost. Das hat zur Folge, dass Nährstoffe wie Vitamin B1 in ausreichender Menge enthalten sein müssen und dass zum Beispiel für Arsen in Reis strenge Grenzwerte gelten.
Wir haben insgesamt 19 Produkte eingekauft und ins Labor geschickt. Den Kindern etwas Gutes tun: Mit den acht "sehr guten" und "guten" Getreidebreien im Test ist das kein Problem. Reine Reisbreie sind allerdings nicht darunter.
Getreidebreie für Babys im Test: Das Problem mit Arsen
Immer wieder weisen die von uns beauftragten Labore krebserregendes anorganisches Arsen in Reis und Reisprodukten nach. Von acht Getreidebreien mit Reisanteil sind vier reine Reisbreie. Diese sind erwartungsgemäß auch besonders stark belastet. Drei davon überschreiten sogar den Grenzwert für anorganisches Arsen in Reis, der für die Herstellung von Lebensmitteln für Babys und Kleinkinder verwendet wird.
Der Grenzwert gilt aber nur für die Ausgangsware, nicht für die verarbeiteten Produkte, die häufig höher belastet sein können. Das liegt wohl unter anderem daran, dass durch das Erhitzen des Reises Flüssigkeit verloren geht, wodurch sich die Arsengehalte etwas konzentrieren.

Einige Getreidebreie für Babys enthalten Mineralöl
In etwa der Hälfte der Breie hat das Labor gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH/POSH) nachgewiesen. Das Mineralöl kann über Altpapier, das für Lebensmittelverpackungen recycelt wird, oder bereits bei Verarbeitungsprozessen durch den Einsatz von Schmierölen ins Lebensmittel gelangen.
Alle von uns eingekauften Breie sind zusätzlich durch Innenbeutel, meist aus Aluminium, geschützt. Polyolefinische Kunststoffe dienen häufig als Siegelschicht - ein möglicher Eintragsweg von POSH. In unserem Test sind die gemessenen Gehalte von MOSH und/oder POSH in drei Produkten stark oder sehr stark erhöht.
Zugesetzter Zucker in Getreidebrei für Babys im Test
Wenn etwas in einem Babyprodukt gar nichts zu suchen hat, dann ist das zugesetzter Zucker, wie es in einem der getesteten Produkt der Fall ist. Getreidebreie enthalten von Natur aus Zucker.
Zu Recht zugesetzt ist dagegen Vitamin B1 (Thiamin). Denn die Hersteller erreichen mit den meisten Getreidearten - auch wenn Vollkorngetreide prinzipiell ein guter Vitamin-B1-Lieferant ist - nicht den gesetzlich vorgeschriebenen Gehalt. Alle hier getesteten Produkte erfüllen die in der Beikost-Richtlinie geforderten Werte. In einem der Getreidebreie im Test war der analysierte Vitamin-B1-Gehalt allerdings um als 25 Prozent geringer als der deklarierte Gehalt.
Diesen Test haben wir bereits im ÖKO-TEST Ratgeber Kleinkinder 2017 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kleinkinder 2018 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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