- Nach der eigentlichen Reinigung wird Gesichtswasser mit dem Wattepad oder der hohlen Hand aufs Gesicht aufgetragen.
- Im Test: 22 Gesichtswässer für verschiedene Hauttypen, darunter Produkte für normale, für trockene und sensible Hauttypen ebenso wie für Mischhaut.
- Die Preisspanne ist groß: Für das teuerste Produkt im Test zahlten wir 51 Euro pro 200 Milliliter, das günstigste kostete 76 Cent für die gleiche Menge.
- Wir sind auf unerwünschte Inhaltsstoffe gestoßen. Dennoch sind viele Produkte sind mit "sehr gut" empfehlenswert.
- In der Kritik stehen PEG/PEG-Derivate, Salicylsäure und synthetische Polymere.
Aktualisiert am 22.10.2025 | Reinigungsmilch, Waschgel, Mizellen- oder Gesichtswasser: Die Vielzahl an Gesichtsreinigern auf dem Markt kann verwirren. Wir haben 22 Gesichtswässer unter die Lupe genommen. Ein Gesichtswasser, auch Toner genannt, verbleibt nach dem Auftragen auf der Haut und gehört streng genommen nicht zu den Reinigungsmitteln fürs Gesicht. Oder zumindest nur ein bisschen.
Kosmetikhersteller propagieren Toner vielmehr als zweiten Schritt in der Pflegeroutine: Nach der Reinigung soll er die Haut "klären", also letzte Rückstände von Make-up oder Talg lösen und sie auf die nachfolgende Pflegecreme vorbereiten.
Bevor wir über unsere Testergebnisse sprechen, klären wir drei häufig gestellte Fragen:
- Wofür braucht man eigentlich Gesichtswasser?
- Wie benutzt man Gesichtswasser?
- Was ist der Unterschied zwischen Gesichts- und Mizellenwasser?
Wofür braucht man eigentlich Gesichtswasser?
Viele Gesichtswässer versprechen, die Haut zu "klären", andere wollen sie "tonisieren", "harmonisieren" oder "kräftigen". Alles klar? Nicht wirklich. Wir haben deshalb einige Dermatologen gefragt und wollten von ihnen wissen, wie sinnvoll Gesichtswasser in ihren Augen ist.
Der Rücklauf: mehr als mau. Was wir dahin gehend interpretieren, dass Experten offenbar weder eine ausgeprägt positive noch eine negative Haltung zu der Produktgruppe haben. Wer sich also mit einem Gesichtswasser in der täglichen Pflegeroutine wohler fühlt: Warum nicht?
Der Hamburger Dermatologe Volker Steinkraus sieht ein Gesichtswasser zwar nicht als Muss, kann ihm aber dennoch ein paar Vorteile abgewinnen: In Gegenden, in denen sehr kalkhaltiges Wasser die Reinigungsleistung von Tensiden herabsetze, könne so ein Toner tatsächlich nützlich zur Nachreinigung sein.
Außerdem eröffne ein Gesichtswasser mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen, zum Beispiel Aloe vera, Panthenol oder Glycerin, bei anspruchslosen Hauttypen die Möglichkeit, die nachfolgende Gesichtscreme einfach zu ersetzen: So angewendet, wäre Gesichtswasser dann kein Zwischenschritt, der zusätzlich ins Geld geht, sondern eine leichtere Form von Gesichtspflege.
Wie benutzt man Gesichtswasser?
Alle Gesichtswässer in unserem Test verbleiben auf der Haut und werden nicht mit Wasser abgespült. Allerdings gibt es einen feinen Unterschied beim Auftragen:
- Die Produkte mit nachreinigender Wirkung werden per Wattebausch aufgetragen, denn der nimmt Talg oder Schmutz mit seinen Fasern auf.
- Ein paar wenige Gesichtswässer sollen lediglich aufgesprüht oder mit der Hand aufs Gesicht getupft werden: Hier entfällt dann der reinigende Aspekt, stattdessen stehen "Stärkung" oder Pflege im Vordergrund.
Wie unterscheiden sich Gesichts- und Mizellenwasser?
Mizellenwasser dient als eigenständiges Reinigungsmittel, ersetzt also das Waschgel oder die Reinigungsmilch. Die sogenannten Mizellen bezeichnen dabei spezielle Formationen von Tensiden, die Fett binden und in Wasser lösen können.
Die Kosmetikindustrie vermarktet diese Mizellen mit dem Versprechen, sie seien effektiver als herkömmliche Tenside und könnten deshalb Schmutz oder Make-up besonders gründlich und ohne zusätzliches Reiben von der Haut nehmen.
Gesichtswasser hingegen wird als als Zwischenschritt nach der Reinigung und vor der Gesichtspflege empfohlen, es ersetzt also nicht das Waschgel.
Gesichtswasser enthält diese problematischen Stoffe
Nun zu unseren Testergebnissen. Wir wollten wissen, ob die Produkte Schaden anrichten können für Haut, Gesundheit oder Umwelt. Und in der Hinsicht haben wir tatsächlich wenig zu meckern: Viele Produkte schneiden mit Bestnote ab.
In ein paar Produkten haben wir aber auch Inhaltsstoffe gefunden, die wir kritisieren. Dabei handelt es sich um:
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Salicylsäure: Sie ist in der EU jedoch als vermutlich reproduktionstoxisch (CMR-Stoff der Kategorie 2) eingestuft, steht im Verdacht, wie ein Umwelthormon zu wirken, und kann laut Scientific Committee on Consumer Safety (SCCS) außerdem die Augen schädigen.
Auf ihren Einsatz sollten Anbieter lieber verzichten, finden wir. Das gilt auch für jene Salze wie Natriumsalicylat, die sich zu Salicylsäure umbilden können.
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PEG/PEG-Derivate: Aus unserer Sicht sind Polyethylenglycole (PEG) und ihre Derivate in Gesichtswasser überlüssig. Einige Vertreter dieser Gruppe können die Haut durchlässiger für Fremd- oder Schadstoffe machen.
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Synthetische Polymere: Auch sie gehören unserer Meinung nach nicht in Gesichtswasser. Die löslichen Kunststoffe lassen sich, wenn sie später über das Waschwasser in die Umwelt gelangen, dort teilweise schwer wieder abbauen.
- Citronellol: Der Duftstoff ist wegen seines allergenen Potenzials deklarationspflichtig. Allerdings wirbt das Gesichtswasser, welches ihn enthält, mit der Aufschrift "ohne Parfum". In unseren Augen ist die Auslobung "ohne Parfum" damit fehl am Platz: Auch wenn das Citronellol wahrscheinlich aus dem deklarierten Rosenblütenwasser stammt und nicht aus einem willentlich eingesetzten Parfüm – für Duftsstoffallergiker spielt das keine Rolle.
Gesichtswasser im Test: Die Ergebnisse als ePaper
Wer sich für die Verwendung von Gesichtswasser entscheidet, hat die Wahl zwischen einigen "sehr guten" Produkten. Die detaillierten Testergebnisse finden Sie im ePaper:
Dieser Test ist online erstmals am 24.7.2025 erschienen. Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 8/2025 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch für 2026 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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