- Auch um schmerzhaften Handekzemen vorzubeugen, sollten Menschen, die zu trockenen Händen neigen, eine Handcreme griffbereit halten – im Sommer wie im Winter.
- Im Test: 50 Handcremes, darunter elf zertifizierte Naturkosmetikprodukte.
- 30 Handcremes im Test können wir mit "sehr gut" für die Handpflege empfehlen.
- In der Kritik stehen unter anderem problematische Konservierungsstoffe, bedenkliche Mineralölrückstände und Kunststoffverbindungen in der Rezeptur.
Aktualisiert am 5.6.2025 | Für die einen sind trockene Hände vor allem im Winter ein Thema, die anderen kämpfen das ganze Jahr über damit. In den Verkaufsregalen gibt es eine große Auswahl an Produkten, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und pflegen sollen.
Handcreme im Test: O’Keeffe’s, Rituals, L’ Occitane & Co. im Vergleich
Was strapazierte, rissige Hände hingegen gar nicht gebrauchen können: reizende, allergieauslösende oder andere kritische Inhaltsstoffe, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Unter anderem darauf haben wir 50 verschiedene Handcremes getestet. Das erfreuliche Ergebnis: Ganze 30 sind mit "sehr gut" empfehlenswert. Es gibt aber auch Produkte, die negativ auffallen. Doch was sind die Gründe dafür? In Kürze:
- Problematische Konservierungsstoffe
- Mineralölrückstände
- Potenziell allergieauslösende Duftstoffe
- Kunststoffverbindungen
- PEG-Verbindungen

Kritische Konservierungsstoffe in Handcremes entdeckt
Das von uns beauftragte Labor ist beispielsweise auf einen Propylparaben-Wert gestoßen, der über dem in der EU-Kosmetikverordnung festgelegten Grenzwert liegt. Propylparabene werden zur Konservierung eingesetzt und stehen in Verdacht, wie Hormone auf den menschlichen Organismus zu wirken. In Tierversuchen haben sie außerdem fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften gezeigt. Entsprechend müssen sich Hersteller an gesetzlich festgelegte Höchstwerte halten.
Aus unserer Sicht muss es ebenfalls nicht sein, dass eine Handcreme mit Chlorhexidindigluconat konserviert wird. Der Stoff gehört zu den halogenorganischen Substanzen, die sich in der Umwelt anreichern und von denen viele Allergien auslösen können.
Labor findet bedenkliche Mineralölrückstände (MOAH)
Außerdem ärgerlich: Eine Belastung mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH). Diese Stoffe können als Verunreinigungen von Paraffinen in die Produkte gelangen. Unter ihnen können sich auch krebserregende Bestandteile befinden. Unklar ist, ob sie sich im Körper anreichern.
Wir finden: Hersteller sollten aus vorbeugendem Verbraucherschutz dafür sorgen, Einträge zu minimieren.
Handcremes mit potenziell allergisierenden Duftstoffen
Kommen wir auf die Parfümierung der Handcremes im Test zu sprechen. Nur wenige Handcremes in unserem Test kommen ganz ohne Duftstoffe aus. Zwei dieser Stoffe halten wir jedoch für problematisch: Hydroxycitronellal und Cinnamylalkohol. Wir werten sie ab, weil sie potentiell allergisierend sind.
Kritik an Kunststoffverbindungen in Handcremes im Test
Doch damit sind wir noch nicht am Ende unserer Kritikpunkte im Handcreme-Test. Bei 16 Produkten bemängeln wir Kunststoffverbindungen in der Rezeptur, denn sie können schwer abbaubar sein und das Abwasser unnötig belasten. Auch wenn die Kläranlage sie erfolgreich herausfiltert, gelangen sie möglicherweise mit dem Klärschlamm in die Umwelt.
Tipp: Bei zertifizierter Naturkosmetik ist das kein Thema, da die Produkte keine solcher Kunststoffverbindungen enthalten dürfen.
Zuletzt verteilen wir auch Minuspunkte, wenn Handcremes PEG-Verbindungen enthalten, denn etliche dieser Verbindungen können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Für trockene Hände: Welche ist die beste Handcreme?
Die Auswahl an Handcremes im Handel ist groß. Wir haben Tipps, die Ihnen den Einkauf erleichtern:
- Meist ist Naturkosmetik die bessere Wahl: Problemstoffe wie Paraffine, Kunststoffverbindungen und PEG dürfen Hersteller in entsprechend zertifizierter Kosmetik nicht einsetzen.
- Meiden Sie Handcremes, auf denen mineralölbasierte Fette und Wachse wie Paraffinum liquidum oder Cera Microcristallina deklariert sind. Diese können mit MOAH verunreinigt sein.
- Sie tun sich und der Umwelt etwas Gutes, wenn Sie auf Handcremes verzichten, die synthetische Polymere enthalten. Diese erkennen Sie unter anderem an folgenden Begriffen: Acrylat- und andere Co- und Crosspolymere, (Sodium) Carbomer, (Sodium) Polyacrylamid, Polyquaternium-10.

Handpflege: Tipps für sanfte Hände
Das rät ÖKO-TEST, um trockenen und rissigen Händen vorzubeugen:
- Heißes Wasser strapaziert die Hände. Kalt oder lauwarm waschen reinigt ausreichend und entzieht der Haut weniger Fett.
- Nutzen Sie beim Händewaschen eine milde Waschlotion ohne Tenside, um die Haut nicht auszutrocknen.
- Schützen Sie die Haut vor Wind und Kälte und tragen Sie wenn möglich bei der Arbeit Schutzhandschuhe, wenn Sie die Hände belasten oder sie oft feucht sind.
- Auch beim Putzen lassen sich die Hände durch Handschuhe vor scharfen Reinigungsmitteln schützen.
- Cremen Sie Ihre Hände regelmäßig ein, um sie mit Feuchtigkeit zu versorgen. Die Cremes in unserem Test setzen zum Beispiel auf Inhaltsstoffe wie Glycerin, Panthenol, Sheabutter oder pflanzliche Öle. Bei sehr rauen Händen kann man die Creme auch über Nacht einwirken lassen. Baumwollhandschuhe schützen dabei die Bettwäsche.
- Richtig cremen: Direkt nach dem Waschen ist der beste Zeitpunkt zum Eincremen: Denn wenn die obere Hautschicht noch vollgesogen ist mit Wasser, kann sie die Pflege am besten aufnehmen.
- Beobachten: Oft beruhigt sich die Haut schnell wieder. Aber gerade bei Menschen, die beruflich hautreizenden Substanzen oder viel Feuchtigkeit ausgesetzt sind, kann ein schmerzhaftes Hautekzem mit tiefen Rissen entstehen. Ist die Haut entzündet, rissig und tut weh, sollten Sie zum Hautarzt oder zur Hautärztin gehen.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 1/2025 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für den Ratgeber Kosmetik 2025 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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