Slipeinlagen und Binden im Test: Wie gut sind Always, Carefree und Co.?

Magazin November 2025: Leinöl | Autor: Christine Throl/Marieke Mariani/Rebecca Welsch | Kategorie: Kosmetik und Mode | 30.10.2025

Wir haben 22 Binden und 24 Slipeinlagen im Labor untersuchen lassen.
Foto: Gingerapple/Shutterstock

Wer eine Slipeinlage oder Binde benutzt, möchte sich frisch und sauber fühlen – das klappt nur, wenn die Produkte dicht halten. Und das tun viele auch, wie unser Test zeigt. Welche Periodenprodukte empfehlenswert sind. 

  • Im Test: 24 Slipeinlagen und 22 Ultrabinden, jeweils mit normaler Saugstärke. Bei Binden kauften wir bevorzugt Produkte mit Flügeln, bei Slipeinlagen solche, die als atmungsaktiv beziehungsweise luftdurchlässig beworben werden.
  • Das Ergebnis: Elf Slipeinlagen und fünf Ultrabinden schneiden "sehr gut" ab – einige gehören zu den preisgünstigsten Produkten im Test.
  • Wichtig: Binden und Slipeinlagen müssen in Deutschland im Restmüll entsorgt werden, auch wenn die Hersteller sie als "kompostierbar" bewerben.

Wer seine Periode hat, leidet oft unter vielfältigen Beschwerden: Unterleibs- und Rückenschmerzen, Krämpfe, Übelkeit sowie Stimmungsschwankungen gehören dazu. Bei all dem bleibt wenig Kapazität, sich auch noch über mögliches Periodenblut in der Unterwäsche Gedanken zu machen. Deshalb sollen Slipeinlagen und Binden dafür sorgen, dass das Höschen sauber bleibt und frau sich – auch an Tagen ohne Periode – keine Sorgen um Blut, Ausfluss und Schmierblutungen machen muss. 

Slipeinlagen und Binden von Rewe, Rossmann und Co. im Test

Doch halten die Slipeinlagen und Binden im Handel wirklich dicht? Und sind sie frei von Schadstoffen? Wir haben 24 Slipeinlagen und 22 Ultrabinden in spezialisierten Laboren Schadstoffanalysen und einer umfangreichen Praxisprüfung unterziehen lassen. Viele Produkte überzeugen – darunter auch solche, die anteilig aus Bio­-Baumwolle bestehen. 

Viele Binden überzeugen im Praxistest

Zunächst zu den Binden: Um zu testen, wie gut diese in allen Alltagssituationen das Blut zuverlässig aufnehmen und einschließen können, haben wir sie einem Praxistest unterzogen. Dafür mussten sie sich in mehreren Disziplinen beweisen. Wir wollten herausfinden, wie schnell die Binden die Testflüssigkeit einsaugen. Zudem wollten wir wissen, wie viel davon sie unter Druckbelastung und bei simulierten Gehbewegungen aufnehmen können, ohne auszulaufen. 

Erfreulich: Die fünf "sehr guten" Ultrabinden zeigen nur geringfügige Abweichungen von den Höchstanforderungen – darunter auch zwei Marken mit einer Oberfläche aus Bio-Baumwolle. Der Saugkern dieser Produkte enthält jedoch ebenfalls Superabsorber-­Kügelchen aus Kunststoff.

Es gibt aber auch Marken, die deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben – sie hatten vor allem Probleme beim Speichern und Einschließen der Flüssigkeit.

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"Sehr gute" Slipeinlagen müssen nicht teuer sein

Doch nicht nur Binden, auch Slipeinlagen sollten einen gewissen Schutz bieten. Sie werden zwar meist nicht während der starken Periode verwendet, müssen aber dennoch ebenfalls saugfähig sein. Deshalb mussten auch sie im standardisierten Praxistest unter Beweis stellen, wie viel Testflüssigkeit sie aufnehmen können, wie schnell sie das tun und ob sie anschließend Feuchtigkeit abgeben.

Immerhin zwölf Produkte bestanden den Praxistest mit "sehr gut", darunter preisgünstige Eigenmarken aus Drogerien, Supermärkten und Discountern. Sie zeigten – wenn überhaupt – nur minimale Schwächen. 

Wie gut halten Slipeinlagen und Binden in der Unterwäsche?

Ein weiterer Punkt: Die Einlagen sollen gut an der Unterhose kleben, aber gleichzeitig keine Kleberückstände in dieser hinterlassen. Deshalb prüften die Expertinnen und Experten in beiden Produktkategorien die Haftkraft auf Baumwollstoff und die Rückstände vom Klebestreifen. Hier gab es weder bei den Slipeinlagen noch bei den Binden Grund zur Kritik.

Ökologisch geht anders: Binden meist in Plastik verpackt

In Sachen Verpackungen ist noch deutlich Luft nach oben. Bei den Binden besteht nicht nur die äußere Verpackung der meisten Produkte aus Kunststoff, auch die Binden selbst sind in der Regel noch einmal einzeln verpackt. Wir finden: Wenn die Hersteller ihre Produkte schon in Kunststoff eintüten, sollte dieser zumindest Recyclingmaterial aus dem Gelben Sack enthalten.

Leider besteht weniger als ein Drittel der Bindenverpackungen – berechnet auf das Gesamtgewicht von Außen-­ und Einzelverpackungen – nachweislich zu mehr als 30 Prozent aus Post-­Consumer-­Rezyklat.

Wenigstens bei den Verpackungen der Slipeinlagen gibt es Lichtblicke: Die meisten werden in einfachen Pappkartons angeboten und haben keine gesonderte Einzelverpackung. Ausgerechnet drei Marken mit Öko-Anspruch wickeln die einzelnen Einlagen aber noch einmal gesondert in Folie ein.

Periodenprodukte gehören nicht in den Biomüll

Wir finden es gut, wenn Hersteller ihre Produkte mit geringerem Plastikanteil und aus nachwachsenden Rohstoffen produzieren. Und wir können auch nachvollziehen, dass sie damit werben wollen. Ein Problem haben wir aber mit Auslobungen wie "biologisch abbaubar" oder "kompostierbar".

Denn laut Bio­-Abfallverordnung dürfen Periodenprodukte nicht im Biomüll oder auf dem Kompost entsorgt werden.

(Foto: ÖKO-TEST)

Wissen: Finanzielle Belastung durch Periode 

Hygieneartikel werden selten bereitgestellt: Wer im Café, in einer Arztpraxis oder in der Bahn das WC nutzt, erwartet dort selbstverständlich Toilettenpapier. Schließlich ist es im Sinne aller, wenn Menschen ihre körperlichen Grundbedürfnisse sauber und hygienisch erledigen können. Aus der weiblichen Perspektive ist das aber nur ein Teilaspekt. Denn in den im Schnitt 500 Menstruationszyklen, die eine Frau in ihrem Leben hat, braucht sie jeden Monat weitere Hygieneprodukte wie Tampons und Binden.

Diese werden allerdings nur selten so selbstverständlich bereitgestellt wie Toilettenpapier – obwohl die Periode ein ebenso wenig steuerbarer körperlicher Vorgang ist wie die Verdauung.

"Period Poverty" is real: Statistisch betrachtet gibt eine Frau so in ihrem Leben mehrere Tausend Euro für Hygieneprodukte aus. Gerade für einkommensarme Frauen und Mädchen kann das schnell zur finanziellen Belastung werden – die "Period Poverty".

Kostenfreie Periodenprodukte: Initiativen wie "Plan International", "Tampagne" und verschiedene lokale Gruppen setzen sich für mehr Aufklärung und Gerechtigkeit rund um das Thema Menstruation ein. Mit ihrer Hilfe wurde bereits in mehreren öffentlichen Gebäuden, Unis und Schulen ein kostenfreier Zugang zu Periodenprodukten ermöglicht. Noch besser: Schottland hat das 2022 sogar gesetzlich festgeschrieben.

Weiterlesen auf oekotest.de:

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Für unseren Test haben wir 22 Ultrabinden und 24 Slipeinlagen, jeweils mit normaler Saugstärke, eingekauft:
bei Binden bevorzugt Produkte mit Flügeln, bei Slipeinlagen solche, die als atmungsaktiv beziehungsweise luftdurchlässig beworben werden. Hinsichtlich Wäscheschutzfolie haben wir nicht unterschieden.

In Drogerien, Discountern und (Bio-)Supermärkten zahlten wir 2 bis 17 Cent pro Slipeinlage und 5 bis 30 Cent pro Binde. Im Labor ließen wir alle Produkte auf Formaldehyd und Glyoxal sowie auf chlorierte Verbindungen in Produkt und Verpackung analysieren. Ein weiteres Labor unterzog die Produkte einer umfangreichen Praxisprüfung: Nehmen sie ausreichend Flüssigkeit auf, auch bei einer simulierten Belastung wie beim Sitzen oder Gehen? Halten die Produkte die aufgesaugte Flüssigkeit, sodass die Haut trocken bleibt? Laufen die Damenbinden über oder sickern Tröpfchen durch die Slipeinlage? Und schaffen die Pads die Balance zwischen gutem Halt im Slip, ohne dass der Haftstreifen beim Entfernen Rückstände hinterlässt?

Von den Herstellern wollten wir wissen, ob und wie viel Post-Consumer-Rezyklat (PCR) sie im Außenbeutel und den Einzelverpackungen aus Plastik einsetzen. War Bio-Baumwolle angegeben, forderten wir produktbezogene Zertifizierungen an. Wir erfassten Werbung mit Umwelteigenschaften und Auslobungen wie "kompostierbar" oder "hypoallergen". Bei Produkten mit Plastik achteten wir darauf, ob das von der EU vorgeschriebene Warnlabel für kunststoffhaltige Einwegprodukte wie Hygieneeinlagen aufgedruckt war, und prüften, ob Hinweise zur Entsorgung im Restmüll und nicht in der Toilette deklariert waren. Die Materialien von Oberseite, Saugkern und Wäscheseite der Produkte fragten wir ab. 

Bewertungslegende

Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt, zugrunde gelegt werden die gemessenen Gehalte. Steht bei konkret benannten Analyseergebnissen "nein", bedeutet das "unterhalb der Bestimmungsgrenze" der jeweiligen Testmethode. Die Angabe des Rezyklatanteils versteht sich gegebenenfalls eingedenk eines geringfügigen Anteils an Additiven.

Bewertung Testergebnis Praxisprüfung Slipeinlagen: Das Testergebnis Praxisprüfung Slipeinlagen beruht zu jeweils 25 Prozent auf Geschwindigkeit Flüssigkeitsaufnahme, Maximales Speichervermögen, Feuchtigkeitsabgabe und Haftung auf Baumwolle. Dabei werden alle Ergebnisse kaufmännisch gerundet. Das Testergebnis Praxisprüfung verschlechtert sich um jeweils eine ganze Note, wenn das Produkt bei Feuchtigkeitsabgabe "aber durchgenässt" ist. Geschwindigkeit Flüssigkeitsaufnahme: ≤ 4,0 s ("sehr schnell") = sehr gut; 4,1 s bis 8,0 s ("schnell") = gut; 8,1 s bis 10,0 s ("mittel") = befriedigend; > 10,0 s ("langsam") = ausreichend. Maximales Speichervermögen: >13,0 g ("sehr hoch") = sehr gut; 9,5 g bis 13,0 g ("hoch") = gut; 7,0 g bis 9,4 g ("mittelmäßig") = befriedigend;< 7,0 g ("gering") = ausreichend. Feuchtigkeitsabgabe: ≤ 0,3 g ("sehr gering") = sehr gut; 0,31 g bis 0,55 g ("gering") = gut; 0,56 g bis 0,75 g ("erhöht") = befriedigend; > 0,75 g ("stark erhöht") = ausreichend. Haftung auf Baumwolle: ≥ 1,0 N ("in Ordnung") = sehr gut; 0,7 N bis 0,9 N ("mittelmäßig") = befriedigend; < 0,7 N ("schwach") = ausreichend.

Bewertung Testergebnis Praxisprüfung Ultrabinden: Das Testergebnis Praxisprüfung Ultrabinden beruht zu jeweils 20 Prozent auf Geschwindigkeit Flüssigkeitsaufnahme, Maximales Speichervermögen, Speichervermögen im Gebrauch, Feuchtigkeitsabgabe und Haftung auf Baumwolle. Dabei werden alle Ergebnisse kaufmännisch gerundet. Geschwindigkeit Flüssigkeitsaufnahme: < 5,0 s ("sehr schnell") = sehr gut; 5,0 s bis 12,0 s ("schnell") = gut; 12,1 s bis 25,0 s ("mittel") = befriedigend; > 25,0 s (langsam) = ausreichend. Maximales Speichervermögen: > 40 g ("sehr hoch") = sehr gut; 30,0 g bis 40,0 g ("hoch") = gut; 25,0 g bis 29,9 g ("mittelmäßig") = befriedigend; < 25 g ("gering") = ausreichend. Speichervermögen im Gebrauch: > 5,0 g ("sehr hoch") = sehr gut; 3,0 g bis 5,0 g ("hoch") = gut; 2,5 g bis 2,9 g ("mittelmäßig") = befriedigend; < 2,5 g ("gering") = ausreichend. Feuchtigkeitsabgabe: < 0,40 g ("sehr gering") = sehr gut; 0,40 g bis 0,70 g ("gering") = gut; 0,71 g bis 1,4 g ("erhöht") = befriedigend; > 1,4 g ("stark erhöht") = ausreichend. Haftung auf Baumwolle: ≥ 1,2 N ("in Ordnung") = sehr gut; 0,9 N bis 1,1 N ("mittelmäßig") = befriedigend; < 0,9 N ("schwach") = ausreichend.

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führt zur Abwertung um zwei Noten: Werbung mit "biologisch abbaubar" und/oder "(industriell) kompostierbar" auf der Verpackung. Nach der Bioabfallverordnung sind Periodenprodukte nicht als geeignete Bioabfälle gelistet und dürfen daher nicht über die Biotonne entsorgt werden. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) ein Anteil von Rezyklaten (Post-Consumer-Rezyklat, PCR) von weniger als 30 Prozent in Relation zum Gesamtgewicht der Kunststoffverpackung, keine Angabe hierzu und/oder kein ausreichender Nachweis auf unsere Anfrage; b) Umweltauslobung ohne ausreichende Information oder konkrete Fundstelle auf dem Produkt; c) Werbung mit "hypoallergen", da die Auslobung nicht genau definiert und daher für den Verbraucher keine Hilfe ist; d) Bio-Baumwolle, aber kein ausreichender, produktbezogener Nachweis auf unsere Anfrage, dass die verarbeitete Baumwolle im getesteten Produkt aus kontrolliert biologischem Anbau stammt.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe und dem Testergebnis Praxisprüfung, es kann nicht besser sein als das schlechtere der beiden Testergebnisse. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "mangelhaft" oder "ungenügend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "gut" ist, verschlechtert das Gesamturteil nicht.

Testmethoden

Formaldehyd/Glyoxal: Formaldehyd: qualitativer Nachweis mit Carbazol/Schwefelsäure, ggf. quantitativ gemäß DIN EN ISO 14184-1:2011-12. Glyoxal: qualitativer Nachweis mit Phenylhydrazin/Schwefelsäure/Eisen(III)chlorid.

PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen im Produkt/in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Praxistest: Die Proben werden vor der Prüfung in Anlehnung an DIN EN 20187 bei 23 °C ± 1 °C und 50 % ± 5 % relativer Luftfeuchtigkeit für mindestens 12 Stunden klimatisiert.

Gewicht, Maße Außen/Saugkörper: Produkt wird unverpackt gewogen und gemessen.

Praxistest Slipeinlagen:

Maximales Speichervermögen (Absorption unter Belastung): Das Produkt wird 10 Minuten in Blutersatzflüssigkeit eingetaucht, anschließend 1 Minute abtropfen gelassen und die aufgenommene Flüssigkeitsmenge durch Rückwägung ermittelt. Danach wird das Produkt erneut 10 Minuten eingetaucht, dabei mit 10 kg belastet, erneut 1 Minute abtropfen gelassen und die gehaltene Flüssigkeitsmenge bestimmt. 5-fache Bestimmung.

Tempo Flüssigkeitsaufnahme (Messung der Ansaugzeit): Zugabe von 2 ml Blutersatzlösung direkt auf das Produkt und Ermittlung der Ansaugzeit mit einer Stoppuhr. 5-fache Bestimmung.

Feuchtigkeitsabgabe (Rewet-Test): Mit einer Bürette werden 2 ml Blutersatzflüssigkeit mittig auf das Produkt aufgebracht. Nach einer Wartezeit von 10 Minuten wird das Produkt mittig mit einem Filterpapier abgedeckt und mit einem Gewicht von 2 kg über 15 s belastet. Die Rücknässung wird durch Rückwägung des Filterpapiers ermittelt. Eine Durchnässung der Unterseite wird anhand eines untergelegten Filterpapiers visuell beurteilt (qualitativ). 5-fache Bestimmung.

Haftung auf Baumwolle (Haftkraft-/Rückstandstest): Ermittlung der Haftkraft/Fixierfestigkeit der Slipeinlage durch quantitative Registrierung der Schälkraft nach definierter Applikation auf Wäschestoff (Baumwolle). Geprüft wird ausschließlich der Klebestreifen auf dem Backsheet. Dieser wird auf ein Baumwollsubstrat gelegt und mit einer Messingrolle mehrfach überrollt. Nach der Konditionierung im Trockenschrank wird die Probe über den gesamten Zeitraum mit 0,5 kg belastet. Die auf Raumtemperatur abgekühlte Probe wird anschließend mittels Schälversuch an einer Prüfmaschine untersucht. Der Wäschestoff wird zusätzlich visuell mit UV-Licht auf Klebstoffrückstände überprüft. 5-fache Bestimmung.

Praxistest Ultrabinden:

Maximales Speichervermögen (Absorption unter Belastung): Das Produkt wird 10 Minuten in Blutersatzflüssigkeit eingetaucht, anschließend 1 Minute abtropfen gelassen und die aufgenommene Flüssigkeitsmenge durch Rückwägung ermittelt. Danach wird das Produkt erneut 10 Minuten in Blutersatzflüssigkeit eingetaucht, diesmal unter einer statischen Belastung von 10 kg. Anschließend wird es 1 Minute abtropfen gelassen und die gehaltene Flüssigkeitsmenge erneut ermittelt. 5-fache Bestimmung.

Tempo Flüssigkeitsaufnahme (Messung der Ansaugzeit): Ein Teflonring mit integrierten Elektroden wird auf die Oberfläche des Produkts gesetzt. Beim Aufbringen von 5 ml Blutersatzlösung wird automatisch die Zeit gemessen, bis zur vollständigen Aufnahme der Flüssigkeit. 5-fache Bestimmung.

Speichervermögen im Gebrauch (Überlauftest): Praxissimulation des maximalen Speichervermögens unter dynamischer Beanspruchung (Überlaufverhalten). Das Produkt wird in eine dem Körper nachgebildete Prüfapparatur mit beweglichen und justierbaren Schenkelauflagen eingespannt. Diese simulieren eine Belastung des Produkts, wie sie beim Gehen auftritt. Mit einer Dosierrate von 20 ml/h wird die Blutersatzlösung mittig auf das Produkt gegeben. Die ermittelte Flüssigkeitsmenge bis zum Überlaufen ergibt sich aus der Differenzwägung zwischen dem Gewicht des ausgelaufenen Produkts und dessen Trockengewicht. Je größer die registrierte Flüssigkeitsmenge vor dem Überlaufen, desto höher ist die seitliche Auslaufsicherheit des Produkts in der Anwendung. 5-fache Bestimmung.

Feuchtigkeitsabgabe (Rewet-Test): Mit einer Bürette werden 5 ml Blutersatzlösung mittig auf das Produkt aufgebracht. Nach einer Wartezeit von 10 Minuten wird das Produkt mittig mit einem Filterpapier abgedeckt und mit einem Gewicht von 5 kg über 15 s belastet. Die Rücknässung wird durch Rückwägung des Filterpapiers ermittelt. 5-fache Bestimmung.

Haftung auf Baumwolle (Haftkraft-/Rückstandstest): Ermittlung der Haftkraft/Fixierfestigkeit der Binde durch quantitative Registrierung der Schälkraft nach definierter Applikation auf Wäschestoff (Baumwolle). Geprüft wird ausschließlich der Klebestreifen auf dem Backsheet. Dieser wird auf ein Baumwollsubstrat gelegt und mit einer Messingrolle mehrfach überrollt. Nach einer Konditionierung im Trockenschrank wird die Probe über den gesamten Zeitraum mit 0,5 kg belastet. Die auf Raumtemperatur abgekühlte Probe wird anschließend mittels Schälversuch an einer Prüfmaschine untersucht. Der Wäschestoff wird zusätzlich visuell mit UV-Licht auf Klebstoffrückstände überprüft. 5-fache Bestimmung.

Einkauf der Testprodukte: Mai bis Juli 2025

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