- 20 Fußbäder im Test: Die meisten der pulvrigen oder kristallinen Produkte basieren auf Natron, Soda oder Kochsalz.
- Gegen einen pflegenden Badezusatz im Wasser ist häufig nichts einzuwenden: Zwölf Fußbäder im Test schneiden mit Bestnote ab.
- Einige Produkte enthalten PEG-Verbindungen als Tenside. Diese können die Haut durchlässiger für Fremd- und Schadstoffe machen.
Unsere Füße machen so einiges mit. Sie tragen uns im Laufe eines Lebens gut und gerne vier Mal um die Erde. Manch eine(r) steht sich von morgens bis abends die Beine in den Bauch. Ob schmerzende Füße nach einem langen Arbeitstag oder kalte Zehen nach einem ausgiebigen Winterspaziergang: Ein Fußbad am Abend ist eine Wohltat – und lässt sich je nach Jahreszeit passend temperieren. Aber braucht man auch einen Badezusatz im Wasser?
Wir haben erstmals Fußbäder getestet. Sie versprechen einiges an Problembewältigung für den Fuß: von der Belebung und Erfrischung müder Füße über das Aufweichen von Schwielen bis zur Desodorierung.
Fußbad im Test: Diese Produkte gibt es
Flüssige Fußbäder sind eher die Ausnahme, auch in unserem Test. Bei einem Großteil der Produkte handelt es sich um pulvrige oder kristalline Zusätze: Sie basieren auf Natron, Soda oder Kochsalz. Die Salze dienen als Trägersubstanz für die restlichen Bestandteile.
Überdies wird ihnen eine leicht reinigende und antibakterielle Wirkung nachgesagt. Weil sie den pH-Wert des Wassers in den basischen Bereich verschieben, quillt die oberste Hautschicht auf, es entsteht ein gewisser Peeling-Effekt.

Was bringt Salz aus natürlichen Quellen im Fußbad?
Etliche Fußbäder im Test werben auf der Verpackung mit Salz aus besonderen natürlichen Quellen: "Salz aus dem Toten Meer, Meersalz" oder "Thermalsolesalz aus 460 Metern Tiefe" etwa. Das klingt nach einem Mehrwert. Doch bringen Fußbäder mit diesen Salzen tatsächlich mehr?
Eher nein. Das Salz, um das es hier geht, ist Natriumchlorid – besser bekannt als Kochsalz. Im Salz des Meeres macht es etwa 97 Prozent aus. Der Rest sind Mineralien und Spurenelemente, etwa Magnesium, Natrium oder Kalium.
Salzgewinnung ist ausschlaggebend
Kommt das Salz aus Thermalsole, unterscheidet sich die Zusammensetzung der Begleitstoffe je nach Quelle etwas. Sowohl Thermalsole als auch Meerwasser kommen in der Therapie von Hautkrankheiten erfolgreich zum Einsatz. Aber: Wie viele und welche Mineralien im isolierten Salz wirklich noch drin sind, hängt von der Salzgewinnung ab.
Selten wird Meersalz zum Beispiel durch direktes Eindampfen des Meerwassers gewonnen. Vor allem aber bräuchte man bei den Fußbädern unseres Tests mindestens das Zehnfache der empfohlenen Dosierung, um auch nur den Salzgehalt der Nordsee zu simulieren. Um die Konzentration des salzreichen Toten Meers zu erreichen, sogar mehr als das Hundertfache. Viel mehr als Marketing steckt also nicht dahinter.

Problemstoffe in Fußbädern im Test
Zur Reinigung setzen einige Fußbäder im Test Tenside ein, also waschaktive oder schäumende Substanzen. In fünf Produkten handelt es sich dabei allerdings um Polyethylenglykole und deren Abkömmlinge. Diese Schaumschläger sehen wir nicht gerne, denn sie können die Haut durchlässiger für Fremd- und Schadstoffe machen.
Völlig daneben geht die Tensid-Auslobung eines Fußbades im Test: Auf der Frontseite empfiehlt sich das Produkt durch einen prominent platzierten Störer als "vegan" und schreibt darunter "mit pflanzlichen Seifen". Ein Blick in die Inhaltsstoffliste verrät, dass der Badezusatz Sodium Tallowate enthält – aus Rindertalg gewonnene Seifentenside.
Der Anbieter erklärt uns auf Nachfrage, er habe die Fußpflege-Marke übernommen und sei gerade dabei, alle Auslobungen zu prüfen. Der Plan, die Rezeptur auf vegan umzustellen, sei beim vorherigen Marken-Eigentümer offenbar auf halbem Weg stecken geblieben: Umgestellt wurde schon mal die Verpackung, die Rezeptur blieb, wie sie ist. Ups, leider doch nicht vegan? Das gibt Punktabzug unter den Weitern Mängeln.
Stoff aus Latschenkiefer gilt als starkes Allergen
Ätherische Öle und Pflanzenextrakte spielen eine wichtige Rolle bei den Wirk-Versprechen vieler Produkte: So will ein Fußbad müde Füße mit Minz- und Limettenöl erfrischen, ein anderes setzt auf Weidenrindenextrakt zur Hauterweichung und Glättung. Öle aus Lavendel, Rosmarin und Thymian sollen in einem weiteren Produkt die Durchblutung anregen und die Füße "durchwärmen".
Das Dufterlebnis liefern viele Öle gleich dazu. Erfreulich ist, dass wir in den Fußbädern kaum kritische Duftstoffe gefunden haben. Lediglich eins enthält einen in unseren Augen zu hohen Gehalt an Delta-3-Caren. Der Stoff ist ein natürlicher Bestandteil aus dem Öl von Nadelhölzern – gilt aber als starkes Allergen und sorgt deshalb für Minuspunkte.

Bedenklicher UV-Filter in einem Fußbad im Test
Was ist im Fußbäder-Test ansonsten aufgefallen? Einmal sind wir auf den UV-Filter Ethylhexyl Methoxycinnamate gestoßen. Den hat der Hersteller möglicherweise eingesetzt, damit die Salzkristalle in der Plastikflasche ihre Farbe behalten.
Doch muss er dafür ausgerechnet einen UV-Filter nehmen, bei dem es handfeste Hinweise auf eine hormonelle Wirkung gibt? Nein, finden wir. Der ist hier komplett für die Füße.
Urea in Fußbädern sorgt für weiche Sohlen
Die Hornhaut an der Sohle aufweichen und den Fuß auf die Pediküre vorbereiten – auch dafür ist ein Fußbad bewährt. Deshalb enthalten einige Badezusätze Urea.
In niedrigeren Konzentrationen bindet Urea Feuchtigkeit in der oberen Hautschicht, in Gehalten über 10 Prozent wirkt es keratoplastisch, erweicht also die Hornhaut. Wir haben die Gehalte an Urea nachmessen lassen und festgestellt: Drauf steht, was drin ist.
Tipps für ein angenehmes Fußbad
ÖKO-TEST Ratgeber:
- Eintauchen, loslassen: Zwölf Fußbäder im Test sind "sehr gut" und kommen ohne problematische Inhaltsstoffe aus.
- Ein Fußbad belebt – allein schon durch die Wärme des Wassers. Denn diese erweitert die Kapillaren und regt den Stoffwechsel an. Wärmer als 38, höchstens 40 Grad sollte das Wasser aber nicht sein.
- Maximal 15 Minuten genügen für ein Fußbad. Danach: gut abtrocknen, auch zwischen den Zehen.
Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.
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