Erst 2020 kamen Rechtsmediziner der Uni Düsseldorf in einer Studie zu dem Schluss, dass viele Spielzeug-Pistolen (wie die der Marke "Nerf") kaum so harmlos sind, wie sie von den Herstellern beworben werden. Stattdessen können die Schaumstoff-Geschosse im unglücklichen Fällen schwere Verletzungen – vor allem am Augen – verursachen.
Diesen eher offensichtlichen Gefahren stehen Probleme gegenüber, die man auf den ersten Blick nicht wahrnehmen kann: Viele Spielzeuge enthalten Schadstoffe und Umweltgifte. Kinder können die bedenklichen Stoffe aufnehmen, wenn sie längere Zeit mit belasteten Spielwaren in Kontakt sind oder diese in den Mund nehmen. Klar, dass auch ÖKO-TEST immer wieder Spielzeugartikel untersucht und zur Schadstoffprüfung ins Labor geschickt hat, beispielsweise für unseren Fingerfarben-Test aus dem Jahr 2021.
Daran erkennen Sie gutes Spielzeug
Wenn Sie sichergehen möchten, dass Sie es beim Kauf mit unbedenklichen Spielwaren zu tun haben, empfehlen wir, besonders auf die folgenden Merkmale zu achten. Gerade jetzt, in der Vorweihnachtszeit, können Sie eine Orientierung beim Geschenkekauf sein.
Das sind unsere Empfehlungen zum Spielzeugkauf:
1. Das Spielzeug besteht aus langlebigen, möglichst natürlichen und schadstoffarmen Rohstoffen.
2. Das Spielzeug ist stabil und robust, Nähte und Verschlüsse halten, es weist keine scharfen Ecken oder Kanten auf.
3. Das Spielzeug verströmt keinen Chemiegeruch.
Tipps für den Spielzeugkauf
4. Lackiertes Spielzeug sollte speichelecht sein. Das erkennt man an der Kennzeichnung DIN 53160. Die Kennzeichnung DIN 71-1 hingegen weist darauf hin, dass Spielzeug besonders strapazierfähig ist.
5. Das Spielzeug trägt das GS- oder TÜV-Prüfzeichen.
6. Jedes Spielzeug in Europa trägt mindestens das CE-Zeichen. Wo diese Kennzeichnung fehlt, stimmt etwas nicht – solche Produkte auf keinen Fall kaufen.
7. Auf Billigspielzeug verzichten.
8. Spielzeug für Kleinkinder unter drei Jahren darf keine kleinen Teile enthalten, die sich lösen können. Auf die Altersangabe auf der Packung achten. Sind verschluckbare Teile enthalten, steht auf der Packung der Vermerk "Für Kinder unter drei Jahren nicht geeignet".
9. Bei Kinderschminke zu zertifizierter Naturkosmetik greifen (NaTrue- oder BDIH-Siegel). Diese Schminke kommt ohne Paraffine, Silikone und viele andere chemisch-synthetische Zutaten aus.
Gutes Spielzeug ist reparierbar
10. Bei Spielsachen wie Spieluhren, die Musik oder Geräusche machen, die Lautstärke prüfen, ob sie eventuell für empfindliche Kinderohren zu laut sind.
11. Handelt es sich um batteriebetriebenes Spielzeug, sollte man die Batterien herausnehmen und ersetzen können (z.B. durch wiederaufladbare Akkus).
12. Das Spielzeug sollte sich nach Möglichkeit reparieren lassen und recycelbar sein.
13. Das Produkt ist nicht übertrieben verpackt.
14. Herstelleradresse oder der Importeur sind genannt. So ist bei eventuellen Schadensfällen der Ansprechpartner klar.
Woran Sie gutes Spielzeug erkennen
15. Wer Wert auf fair gehandelte Spielsachen legt, sollte sich unter anderem in Weltläden umsehen. Dort gibt es Spielsachen mit Fairtrade-Label.
16. Das Spielzeug sollte dem Alter und den Fähigkeiten des Kindes entsprechen.
17. Das Spielzeug lässt sich für viele Spiele nutzen, regt die Fantasie an und lässt sich ergänzen oder ausbauen.
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