Elektrolyte: Warum wir sie brauchen – und was Präparate taugen

Magazin Juli 2025: Stilles Mineralwasser | Autor: Christine Throl/Annette Dohrmann/Lena Wenzel | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 26.06.2025

Elektrolyte beim Sport: Wie gut sind die Elektrolytpräparate im Test?
Foto: ÖKO-TEST

Wenn man ausdauernd trainiert, braucht der Körper Flüssigkeit und Mineralien zurück, die er übers Schwitzen verloren hat. Dafür bietet der Handel Elektrolytpräparate an. Doch wofür sind Elektrolyte überhaupt gut – und wie schneiden die Präparate im Test ab? Wir haben 25 Produkte unter die Lupe genommen. 

  • Im Test: 25 Präparate zur Zubereitung eines Elektrolytgetränks. Darunter 18 Nahrungsergänzungsmittel (NEM) und sieben angereicherte Lebensmittel. Von der Aufmachung her sind die Produkte zum Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten unter anderem beim Sport gedacht.
  • Ob Nahrungsergänzungsmittel oder angereichertes Lebensmittel, der Nutzen der Produkte unterscheidet sich nicht. Sie unterliegen aber verschiedenen rechtlichen Vorgaben.
  • Elektrolyte sind für den Organismus unverzichtbar. Da der Körper sie nicht selbst bilden kann, müssen wir Elektrolyte über Wasser und Lebensmittel zu uns nehmen.    
  • Laut Dr. Hannes Müller vom Vorstand der Bundesapothekerkammer sind spezielle Elektrolytpräparate im Breitensport unnötig. Anders sehe das bei Athleten oder ambitionierten Sportlern aus, die ausdauernd trainieren.
  • Bei längerer Belastung sind auch Kohlenhydrate wichtig, um den Körper leistungsfähig zu halten und Ermüdung vorzubeugen. Doch unser Test zeigt: Etliche Produkte liefern weniger als 20 Gramm Kohlenhydrate pro Liter – und damit zu wenig. Zudem schießen viele bei der Konzentration der Elektrolyte Natrium, Chlorid, Calcium, Magnesium oder Kalium übers Ziel hinaus.

Elektrolyte sind für den Organismus unentbehrlich, da sie viele Körperfunktionen steuern. Und im Prinzip verliert der Körper übers Atmen und leichtes Schwitzen ständig Elektrolyte. Größere Mengen gehen beispielsweise bei vermehrtem Flüssigkeitsverlust wie Durchfall und Erbrechen sowie starkem Schwitzen verloren. 

Um das auszugleichen, gibt es sogenannte Elektrolytpräparate auf dem Markt. Wir haben 25 Produkte zur Zubereitung eines Elektrolytgetränks überprüft. Dabei haben wir uns auf Präparate konzentriert, die von der Aufmachung her zum Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten unter anderem beim Sport gedacht sind.

Doch bevor wir zu unseren Testergebnissen kommen, klären wir erst mal, was Elektrolyte genau sind, welche Aufgaben sie übernehmen und was bei einem Mangel passiert. 

Für was sind Elektrolyte gut? 

Elektrolyte sind bestimmte, in Wasser gelöste Mineralsalze. Werden sie in Flüssigkeit gelöst, zerfallen sie in Ionen – das sind kleine Teilchen, von denen ein Teil positiv, der andere negativ geladen ist. Dadurch haben sie die Fähigkeit, Strom zu leiten und auf diese Weise Informationen zwischen Nervenzellen zu transportieren.

Da der Körper sie nicht selbst bilden kann, müssen wir Elektrolyte über Wasser und Nahrung zu uns nehmen.

Hobbysportler und -sportlerinnen benötigen keine Elektrolytpräparate. Sinnvoll sind sie aber für Athleten und ambitionierte Sporttreibende, die etwa ausdauernd trainieren oder an einem Wettkampf teilnehmen.
Hobbysportler und -sportlerinnen benötigen keine Elektrolytpräparate. Sinnvoll sind sie aber für Athleten und ambitionierte Sporttreibende, die etwa ausdauernd trainieren oder an einem Wettkampf teilnehmen. (Foto: PeopleImages.com - Yuri A/Shutterstock)

Welche Elektrolyte gibt es, und warum sind sie wichtig?

Zu den wichtigsten Elektrolyten gehören neben Natrium auch Magnesium, Kalium, Calcium, Chlorid, Bicarbonat und Phosphat (im Körper liegt die Verbindung aus Phosphor und Sauerstoff als Phosphat vor und ist nicht zu verwechseln mit Phosphatverbindungen als Zusatzstoff, die wir kritisieren).

Elektrolyte sind maßgeblich am reibungslosen Ablauf vieler Körperfunktionen beteiligt: etwa an der Regulation des Flüssigkeitshaushalts und Blutdrucks, ebenso am Zellstoffwechsel, der Steuerung der Muskel- und Nervenfunktion und der Energiegewinnung aus Nahrung. Sie erhalten den Säure-Basen-Haushalt aufrecht und sind wichtig für die Dichte und Stabilität von Zähnen und Knochen.

Wie machen sich fehlende Elektrolyte bemerkbar?

Schwindel, Kopfschmerzen oder Verwirrtheit können ebenso auf einen Elektrolytmangel hinweisen, genauso wie Müdigkeit, Erschöpfung, Krämpfe oder Muskelschwäche. Bei einem Mangel an Calcium und Kalium kann es auch zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Welche Lebensmittel sind gute Elektrolytquellen?

  • Natrium nehmen wir in Verbindung mit Chlorid als Speisesalz auf, das in Käse, Wurst, vielen Fertiglebensmitteln und in unterschiedlichen Gehalten auch in Mineralwässern steckt.
  • Ergiebige Calciumquellen sind (Milch-)Produkte, Gemüse wie Grünkohl, Brokkoli und Spinat, Hülsenfrüchte sowie angereicherte Pflanzenmilch.
  • Reich an Kalium sind Trocken- und Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Karotten, Nüsse und Samen, Bananen, Avocados, Tomaten(- mark) und Vollkornmehle aus Dinkel, Roggen oder Buchweizen.
  • Magnesium steckt in Vollkorn- und Milchprodukten, Geflügel, Fisch, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, (Beeren-)Obst, grünem Blattgemüse und magnesiumreichen Mineralwässern.
  • Phosphat kommt – meist zusammen mit Calcium und Eiweiß – vor allem in tierischen Lebensmitteln vor, besonders in Leber, Fleisch, Wurst, Eiern und Milchprodukten, aber auch in Brot.
  • Heil- und Mineralwässer sind ergiebige Quellen für Bicarbonate. Die kommen aber auch in Backpulver vor oder werden als Säureregulatoren in Lebensmitteln eingesetzt.

ESN, Sanotact & Co.: Elektrolyte beim Sport 

So viel zur Einführung in die Thematik. Kommen wir zu unserem Test. Wer sich viel bewegt und Sport treibt, kommt schnell ins Schwitzen – und tut gut daran, seinem Körper beizeiten das zurückzugeben, was er über den Schweiß an Flüssigkeit verloren hat. Doch so viel vorweg: Die halbe Stunde an der Tischtennisplatte oder die Joggingrunde um den Block übersteht man, auch ohne sich mit literweise Wasser oder Elektrolytlösungen auszurüsten.

"Für Freizeitsportler sind solche speziellen Präparate unnötig", sagt Dr. Hannes Müller vom Vorstand der Bundesapothekerkammer. Da genüge es in der Regel, nach dem Training etwas zu essen und Wasser zu trinken.

Anders sieht das bei Athleten oder ambitionierten Sportlern aus, die ausdauernd trainieren, an einem Wettkampf teilnehmen oder eine lange Bergtour machen. Sie sollten Experten zufolge zwischendurch trinken, um zu verhindern, dass es zu Muskelkrämpfen, Schwäche, Kopfschmerzen, Schwindel oder Konzentrations- und Koordinationsstörungen kommt.

So bewertet ÖKO-TEST die Elektrolytpräparate

Das optimale Sportgetränk ist dabei isotonisch oder leicht hypoton und versorgt den Körper schnell mit Wasser und – bei längeren Belastungen von mehr als anderthalb Stunden – auch mit Kohlenhydraten, um leistungsfähig zu bleiben und Ermüdung hinauszuzögern.

Darüber hinaus empfiehlt sich der Zusatz von Natrium, um dessen Verlust über den Schweiß auszugleichen. Weitere Elektrolyte wie Magnesium, Calcium oder Kalium sind dagegen nicht erforderlich – oder sollten bestimmte Konzentrationen zumindest nicht überschreiten.

Wie das Getränk zusammengesetzt sein sollte, damit der Körper das Wasser best- und schnellstmöglich aufnimmt, hat ein Expertengremium der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) im Positionspapier Flüssigkeitsmanagement im Sport beschrieben.

Daran – sowie gegebenenfalls an den EU-Vorgaben für Kohlenhydrat-Elektrolyt-Lösungen in der Health-Claims-Verordnung – orientieren wir uns, um zu überprüfen, ob die Elektrolytpräparate in unserem Test als Sportgetränke geeignet sind, was die Aufmachungen Verbraucherinnen und Verbraucher nahelegen.  

Zu wenige oder zu viele Elektrolyte 

Allerdings zeigen alle Präparate hier Leistungsschwächen. Keines hält die Empfehlungen der DGE oder der EU ein: So liefern etliche Produkte weniger als 20 Gramm Kohlenhydrate pro Liter – und damit zu wenig – oder schießen bei der Konzentration von Natrium, Chlorid, Calcium, Magnesium oder Kalium übers Ziel hinaus.

Elektrolytpräparate im Test: Ergebnisse als ePaper kaufen

Teils sind die Elektrolytpräparate überdosiert 

Enthalten die Präparate neben Natrium, Kalium, Magnesium, Chlorid und Calcium weitere Mineralien oder Vitamine, ziehen wir eine Note unter den Weiteren Inhaltsstoffen ab. Deren Zusatz finden wir unnötig, der Bedarf sollte über eine normale Ernährung gedeckt werden.  

Das gilt auch für die Menge der zugesetzten Mineralien und Vitamine. So sehen wir es kritisch, wenn deren deklarierte Gehalte die Höchstmengenempfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) überschreiten. Bei den Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) im Test gibt es eine Note Abzug, wenn es pro höchster empfohlener Tagesdosis mehr Kalium, Magnesium, Vitamin B6 und Folsäure deklariert hat, als die BfR-Empfehlungen vorsehen.

(Foto: ÖKO-TEST )

Weitere Kritik an den Inhaltsstoffen 

Eine Sonderstellung nimmt hier Natrium ein: Das Mineral sollte NEM zwar überhaupt nicht zugesetzt sein, eine Ausnahme gilt jedoch für spezielle Getränke zum Ausgleich nennenswerter Natriumverluste, etwa übers Schwitzen – wie eben im Fall der Elektrolytpräparate.

Dann sind in der nach Packungsanweisung zubereiteten Lösung maximal 1.150 Milligramm pro Liter empfohlen. Präparate, die mehr als diese Menge Natrium deklarieren, erhalten einen Minuspunkt.

Alle angereicherten Lebensmittel deklarieren dagegen zu hohe Mengen an Calcium und/oder Magnesium. Manchen Präparaten ist zudem Zink zugesetzt, in einem davon stecken zusätzlich noch Eisen und Kupfer. Das BfR rät von dem Zusatz dieser Mineralstoffe in angereicherten Lebensmitteln ab, da in Deutschland durch die übliche Ernährung adäquate Aufnahmemengen erzielt werden. Wir schließen uns dieser Auffassung an – und werten die Präparate entsprechend ab.

Umstrittene künstliche Zuckerersatzstoffe 

Kritisch sehen wir es auch, wenn künstliche Zuckerersatzstoffe wie Sucralose, Acesulfam-K, Aspartam, Cyclamat oder Saccharin die Elektrolytpräparate süßen. Sie sind zwar kalorienfrei, langfristig steigern Süßstoffe jedoch möglicherweise das Risiko für Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wir bemängeln künstliche Süßmacher aber auch aus Umweltgründen. Da sie weder vom Körper verstoffwechselt noch vollständig in Kläranlagen abgebaut werden, gelangen sie in die Umwelt und belasten Gewässer und Trinkwasser.

Auch künstliche Phosphate haben aus unserer Sicht nichts in den Präparaten zu suchen, denn sie können die Kompensationsmechanismen des Körpers überfordern. Das ist besonders problematisch für Nierenkranke. Allerdings gibt es Hinweise, dass auch gesunde Menschen mit hohen Phosphatmengen im Blut ein größeres Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall haben.

Mängel in Deklarationen der Elektrolytpräparate

Zuletzt ein kritischer Blick ins Kleingedruckte. Wir empfehlen einigen Anbietern zusätzliche Trainingseinheiten in Sachen Deklaration – um das häufig sehr Kleingedruckte ihrer Produkte auf den erforderlichen Stand zu bringen. Denn Platzmangel auf Beuteln, Röhrchen oder Pappschachteln rechtfertigt es aus unserer Sicht nicht, auf Hinweise zu verzichten, die für NEM vorgeschrieben sind.

Auch finden wir, dass manche Health-Claims-Auslobungen von der Verordnung in einer Weise abweichen, dass sie den Eindruck erwecken können, die Präparate hätten einen höheren gesundheitlichen Nutzen als wissenschaftlich belegt.

Elektrolyte trinken: Testergebnisse zu 25 Präparaten 

Insgesamt haben wir 25 Präparate zur Zubereitung eines Elektrolytgetränks überprüft. Die detaillierten Testergebnisse finden Sie hier:

Elektrolytpräparate im Test: Ergebnisse als ePaper kaufen

Tipps: Flüssigkeitszufuhr beim Sport 

Wann und wie oft trinken?

Wer bis zu 45 Minuten Sport treibt, muss zwischendurch nicht unbedingt etwas trinken. Wer jedoch eine Stunde oder länger trainiert, sollte besser eine Flasche Wasser dabei haben. Bei einer Belastung von mehr als 90 Minuten sollte das Getränk neben Wasser auch Kohlenhydrate und Natrium enthalten.

Was trinken?

Den Flüssigkeitsverlust kann der Körper am schnellsten mit isotonischen Getränken oder leicht hypotonischen Getränken ausgleichen. Isoton sind Getränke, wenn ihre Elektrolytkonzentration etwa so hoch ist wie die im Blut – wie bei einer Schorle aus Wasser und Fruchtsaft im Verhältnis 2 zu 1. Wer viel geschwitzt hat, fügt eine Prise Kochsalz hinzu. Hypotone Getränke wie Wasser oder ungesüßte Früchte- und Kräutertees enthalten weniger gelöste Teilchen als Blut.

Wieviel trinken?

Prinzipiell sollte man auf sein Durstgefühl hören. Ansonsten gilt: So viel trinken, wie der Körper durchs Schwitzen verloren hat. Um das festzustellen, kann man sich vor und nach dem Sport wiegen: Für eine schnelle Rehydration empfehlen Sportmediziner 1,5 Liter Flüssigkeit pro Kilo Gewichtsverlust.

Auch die Farbe des Urins gibt Aufschluss darüber, ob der Körper ausreichend hydriert ist: Bei ausgeglichener Flüssigkeitsbilanz ist er hellgelb, und dunkelgelb, wenn der Körper Flüssigkeit braucht.  

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Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Wir haben 25 Präparate zur Zubereitung eines Elektrolytgetränks in Drogerien, Apotheken, Discountern und online eingekauft, darunter 18 Nahrungsergänzungsmittel (NEM) und sieben angereicherte Lebensmittel. Dabei haben wir uns auf Präparate konzentriert, die von der Aufmachung her zum Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten unter anderem beim Sport gedacht sind und die neben Kohlenhydraten nur Mineralstoffe wie Calcium, Kalium, Natrium, Magnesium oder Chlorid enthalten. Gab es das von einer Marke nicht, wählten wir Produkte mit weiteren Mineralstoffen und/oder Vitaminen. Für die NEM zahlten wir pro höchster Tagesdosis zwischen 26 Cent und 2,58 Euro. Bei den angereicherten Lebensmitteln waren es – umgerechnet auf eine 500-Milliliter-Portion – zwischen 20 Cent und 2,39 Euro.

Im Labor ließen wir die deklarierten Elektrolytgehalte bestimmen und auf Abweichungen kontrollieren. Dabei prüften wir, ob die Produkte innerhalb der behördlich festgelegten Toleranzen liegen. Die Osmolalität des zubereiteten Getränks – also die Konzentration der darin gelösten Teilchen – war ebenfalls Teil des Prüfschemas. Ein weiteres Labor analysierte die Verpackungen auf umweltschädliche chlorierte Verbindungen.

Um die Präparate auf ihre Eignung als Sportgetränk zu prüfen, orientierten wir uns am Positionspapier Flüssigkeitsmanagement im Sport der Arbeitsgruppe Sporternährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und an den EU-Vorgaben für Kohlenhydrat-Elektrolyt-Lösungen in der Health Claims Verordnung. Die Zutatenlisten checkten wir auf umstrittene Bestandteile wie Phosphate, Talkum, Titandioxid oder Süßstoffe. Zudem überprüften wir die Deklarationen auf Pflichthinweise nach der NEM-Verordnung sowie auf Angaben zu Referenzwerten für Vitamine und Mineralstoffe. Ebenso sahen wir uns die Health-Claims genauer an und kontrollierten, ob die angegebenen Gehalte zugesetzter Mineralstoffe und Vitamine die Höchstmengenempfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) überschreiten und ob bestimmte Warnhinweise zu Vitaminen und Mineralstoffen auf den Präparaten zu finden sind.

Bewertungslegende

Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt. Steht bei konkret benannten Analyseergebnissen "nein", bedeutet das "unterhalb der Bestimmungsgrenze" der jeweiligen Testmethode.

Die Bewertungen zu "Mineralstoffe und/oder Vitamine über BfR-Höchstmengenempfehlungen" beziehen sich auf die deklarierten Gehalte (jeweils höchste empfohlene Tagesdosis bei Nahrungsergänzungsmittel bzw. pro 100 Milliliter oder 1 Liter bei angereicherten Lebensmitteln) und erfolgen in Anlehnung an die Stellungnahme Nr. 6/2024 des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) Aktualisierte Höchstmengenvorschläge für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln für Personen ab 15 Jahren und Erwachsene.

Angereicherte Lebensmittel

Bewertung Testergebnis Eignung als Sportgetränk: Unter dem Testergebnis Eignung als Sportgetränk führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) Zusatz von Eisen (BfR-Höchstmengenempfehlung); b) Zusatz von Kupfer (BfR-Höchstmengenempfehlung); c) eine oder mehrere Anforderungen an ein Sportgetränk hinsichtlich Kohlenhydraten, Mineralstoffen (Ca, Cl, K, Mg, Na) und Osmolalität nicht erfüllt: < 20 oder > 80 g/l KH; < 400 oder > 1.150 mg/l Na; > 1.500 mg/l Cl; > 225 mg/l K; > 225 mg/l Ca; > 100 mg/l Mg; > 330 mmol/kg Osmolalität (in Tabelle: "nein"). Die Bewertung erfolgt in Anlehnung an das Positionspapier der DGE und an die EU-Vorgaben für Kohlenhydrat-Elektrolyt-Lösungen. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) Zusatz von Calcium (BfR-Höchstmengenempfehlung); b) > 64 mg K pro 100 ml der nach Packungsangabe zubereiteten Elektrolytlösung (BfR-Höchstmengenempfehlung); c) > 8 mg Mg pro 100 ml der nach Packungsangabe zubereiteten Elektrolytlösung (BfR-Höchstmengenempfehlung); d) Zusatz von Zink (BfR-Höchstmengenempfehlung).

Bewertung Testergebnis Weitere Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Weitere Inhaltsstoffe führen zur Abwertung um jeweils eine Note: a) ein oder mehrere Süßstoffe (hier: Sucralose); b) der Zusatz weiterer Mineralstoffe und/oder Vitamine als Ca, Cl, K, Mg und Na. Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zur Abwertung um jeweils eine Note: a) fragwürdige Health Claims-Formulierung, die den Eindruck eines höheren gesundheitlichen Nutzens erwecken kann; b) fehlender Verweis auf die EU-Verordnung 1169/2011 bzw. die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) bei der Angabe von Nährstoffbezugswerten in der Nährwertdeklaration; c) ein Produkt mit dem Health Claim "Kohlenhydrat-Elektrolyt-Lösungen tragen zur Aufrechterhaltung der Ausdauerleistung bei längerem Ausdauertraining bei" und/oder "Kohlenhydrat-Elektrolyt-Lösungen verbessern die Aufnahme von Wasser während der körperlichen Betätigung", dessen gemessene Osmolalität der nach Packungsangabe zubereiteten Elektrolytlösung nicht zwischen 200 und 330 mOsm/kg Wasser liegt.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Eignung als Sportgetränk und dem Testergebnis Weitere Inhaltsstoffe. Es kann nicht besser sein als das schlechtere der beiden Testergebnisse. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "ausreichend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "gut" ist, verschlechtert das Gesamturteil nicht.

Nahrungsergänzungsmittel (NEM)

Bewertung Testergebnis Eignung als Sportgetränk: Unter dem Testergebnis Eignung als Sportgetränk führen zur Abwertung um zwei Noten: eine oder mehrere Anforderungen an ein Sportgetränk hinsichtlich Kohlenhydraten, Mineralstoffen (Ca, Cl, K, Mg, Na) und Osmolalität nicht erfüllt: < 20 oder > 80 g/l KH; < 400 oder > 1.150 mg/l Na; > 1.500 mg/l Cl; > 225 mg/l K; > 225 mg/l Ca; > 100 mg/l Mg; > 330 mmol/kg Osmolalität (in Tabelle: "nein"). Die Bewertung erfolgt in Anlehnung an das Positionspapier der DGE und an die EU-Vorgaben für Kohlenhydrat-Elektrolyt-Lösungen. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) > 1.150 mg Na pro Liter der nach Packungsanagbe zubereiteten Elektrolytlösung (BfR-Höchstmengenempfehlung Spezielle Getränke zum Ausgleich von erhöhten Natriumverlusten), falls nicht bereits wegen Na unter Eignung als Sportgetränk abgewertet wurde; b) > 250 mg Mg pro höchster empfohlener Tagesdosis (BfR-Höchstmengenempfehlung); c) > 0,9 mg Vitamin B6 pro höchster empfohlener Tagesdosis (BfR-Höchstmengenempfehlung); d) > 200 μg Folsäure pro höchster empfohlener Tagesdosis (BfR-Höchstmengenempfehlung); e) > 500 mg Kalium pro höchster empfohlener Tagesdosis (BfR-Höchstmengenempfehlung).

Bewertung Testergebnis Weitere Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Weitere Inhaltsstoffe führen zur Abwertung um jeweils eine Note: a) Phosphate; b) ein oder mehrere Süßstoffe (hier: Acesulfam-Kalium, Aspartam, [Natrium]cyclamat, [Natrium]saccharin, Steviolglycoside aus Stevia, Sucralose); c) der Zusatz weiterer Mineralstoffe und/oder Vitamine als Ca, Cl, K, Mg und Na.

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führt zur Abwertung um zwei Noten: ein oder mehrere der folgenden Warnhinweise und Hinweise nach Nahrungsergänzungsmittelverordnung (NemV) fehlen: Angabe einer empfohlenen täglichen Verzehrmenge; "Die angegebene empfohlene tägliche Verzehrmenge darf nicht überschritten werden"; "Nahrungsergänzungsmittel nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung verwenden"; "Außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern lagern".

Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) fragwürdige Health Claims Formulierung, die den Eindruck eines höheren gesundheitlichen Nutzens erwecken kann; b) fehlender Hinweis bei biotinhaltigen NEM, dass Personen, die sich einem Labortest unterziehen müssen, ihren Arzt oder das Laborpersonal darüber informieren sollten, dass sie Biotin einnehmen/kürzlich eingenommen haben; c) fehlender Hinweis bei NEM mit Zusätzen von mehr als 250 mg Calcium pro Tagesdosis, auf den Verzehr eines weiteren calciumhaltigen NEM zu verzichten; d) fehlender Hinweis bei eisenhaltigen NEM, dass Männer, postmenopausale Frauen und Schwangere Eisen nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen sollten; e) fehlender Hinweis bei NEM mit Zusätzen von mehr als 3,5 mg Zink pro Tagesdosis, auf den Verzehr weiterer zinkhaltiger NEM zu verzichten; f) fehlender Hinweis bei NEM mit mehr als 16 mg Vitamin B3 (Niacin) pro Tagesdosis, dass Schwangere auf die Einnahme solcher Produkte verzichten sollten; g) fehlender Verweis auf die EU-Verordnung 1169/2011 bzw. die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) bei der Angabe von Nährstoffbezugswerten in der Nährwertdeklaration und/oder fehlender Hinweis, dass die angegebenen Nährstoffsbezugswerte für den Nährstoffbedarf von Erwachsenen gelten, auf einem Produkt, das auch für Kinder ausgelobt ist; h) ein als "isotonisch" ausgelobtes Produkt, dessen gemessene Osmolalität der nach Packungsangabe zubereiteten Elektrolytlösung nicht zwischen 270 und 330 mOsmol/kg Wasser liegt; i) als Süßungsmittel "Stevia-Glycoside aus Stevia-Extrakt" auf der Verpackung angegeben, aber bei Zutaten "Süßungsmittel: Sucralose und Kaliumacesulfam" deklariert.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Eignung als Sportgetränk und dem Testergebnis Weitere Inhaltsstoffe, es kann nicht besser sein als das schlechtere der beiden Testergebnisse. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "mangelhaft" oder "ungenügend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "gut" ist, verschlechtert das Gesamturteil nicht.

Testmethoden

Osmolalität: Ph. Eur. 2.2.35:2020 / Kryoskopie.

Chlorid: titrimetrisches Verfahren.

Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium:  ASU L 00.00-144: 2019-07 (nach Aufschluss).

PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: März 2025.

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