- Pistazien enthalten viel pflanzliches Eiweiß und haben einen hohen Ballaststoffgehalt, gleichzeitig sind sie auch fettig und kalorienreich.
- Wer schwarze Stellen, einen bitteren Geschmack oder einen muffigen Geruch wahrnimmt, sollte die Pistazien besser nicht mehr essen.
- In der Lebensmittelindustrie ist Schimmel ein ernstzunehmendes Problem. Dabei sind manche Nahrungsmittel anfälliger für Schimmelbefall und damit auch für eine Belastung mit Mykotoxinen – den von Schimmelpilzen gebildeten Giftstoffen. Dazu gehören Pistazien.
- Deshalb haben wir 33 Marken ganzer Pistazien mit Schale, geröstet und gesalzen auf Schimmelpilzgifte untersucht. Darunter auch zehn Produkte mit Bio-Label.
Pur als Snack, als Topping auf Salaten, in Baklava oder als Creme in Croissants: Pistazien sind vielseitig verwendbar. Doch wussten Sie schon, dass Pistazien eigentlich keine Nüsse sind, sondern botanisch zu den Steinfrüchten gehören? Das ist nicht der einzige interessante Fakt zu den Früchten. Was Sie über Pistazien wissen sollten.
Wie gesund sind Pistazien?
Nüsse gelten allgemein als gesund. Doch wie steht es um Pistazien, die zu den Steinfrüchten gehören? Zumindest enthalten sie mit mehr als 20 Prozent viel pflanzliches Eiweiß. So können sie laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) einen adäquaten Beitrag zur Proteinversorgung leisten.
Darüber hinaus haben sie auch einen hohen Ballaststoffgehalt: Dieser liegt bei rund elf Gramm pro 100 Gramm. Auch Vitamine aus der B-Gruppe, Folat und Eisen sind in erwähnenswertem Umfang enthalten.
Aber: Pistazien sind auch fettig und kalorienreich. Mit knapp 590 Kilokalorien pro 100 Gramm haben sie einen hohen Energiegehalt. Sie bestehen zu gut 50 Prozent aus Fett, größtenteils aus ungesättigten Fettsäuren. Vor allem sind sie reich an einfach ungesättigten Fettsäuren.

Wie viele Pistazien darf man am Tag essen?
Laut DGE wird der Verzehr von Nüssen und auch Pistazien im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung von Ernährungswissenschaftlern als gelegentliche Zwischenmahlzeit oder Zutat empfohlen. Da Pistazien kalorienreich sind und zu den Lebensmitteln mit hoher Energiedichte zählen, ist die nahegelegte Portion entsprechend klein – als Portionsgröße empfiehlt die DGE 25 Gramm. Das entspricht etwa einer halben Hand voll.
Ein weiterer Tipp der DGE: Wer sich selbst bei der Knabberei disziplinieren möchte, sollte zu Pistazien mit Schale greifen. Das Knacken mindere das Verzehrtempo und damit oft auch die Menge, die man nascht.
Wann sollte man Pistazien nicht essen?
Für Kleinkinder sind Pistazien im Ganzen noch nicht geeignet. Sie stellen ein Erstickungsrisiko dar. Eltern sollten sie ihren Kindern deshalb nur zerkleinert geben.
Auch Pistazien, die einen muffigen Geruch verströmen oder alt aussehen, lässt man laut DGE besser liegen. An ihnen können sich bereits Schimmelpilzgifte wie Aflatoxine gebildet haben. Diese sind hitzebeständig und bereits in kleinen Mengen gesundheitsschädlich.
So führen Aflatoxine schon in Mikrogramm-Mengen zu Leberschäden, sind krebserregend und können das Erbgut schädigen. Bestimmte Vertreter gelten sogar als stärkste natürliche krebsauslösende Substanzen. Auch Ochratoxin A (OTA) welches ebenfalls ein Schimmelpilzgift ist, kann die Nieren und das Immunsystem schädigen, die Entwicklung von Föten beeinträchtigen und gilt als möglicherweise krebserregend.
Pistazien im Test: Sind Schimmelpilzgifte ein Problem?
Schimmel ist ein ernstzunehmendes Problem in der Lebensmittelindustrie. Dabei sind manche Nahrungsmittel anfälliger für Schimmelbefall und damit auch für eine Belastung mit Mykotoxinen – den von Schimmelpilzen gebildeten Giftstoffen. Neben Getreide und Obst gehören Nüsse und Pistazien zu den besonders häufig betroffenen Lebensmitteln. Immer wieder müssen deshalb auch Produkte zurückgerufen werden.
Aber wie entstehen Schimmelpilzgifte überhaupt, und was können Hersteller tun, um ihre Bildung zu verhindern? Schimmelpilze lieben ein feuchtwarmes Klima, denn darin können sie sich besonders gut vermehren. Da machen auch die Arten keine Ausnahme, die Pistazien hauptsächlich befallen: Für die Entstehung von Aflatoxinen und OTA sind in der Regel Pilze der Gattung Aspergillus verantwortlich, als Quelle für OTA kommt zudem die Pilzart Penicillium infrage.
Beides sind zwar klassische Lagerpilze, sie können jedoch bei ungünstigen Witterungsbedingungen auch entstehen, wenn die Pistazien noch am Baum hängen. Dennoch haben Produzenten mit dem Zeitpunkt der Ernte, einem gewissenhaften Lager- und Transportmanagement sowie engmaschigen Kontrollen Einfluss auf die Belastung ihrer Pistazien mit Schimmelpilzgiften.
Wir wollten wissen, wie es in Sachen Schimmelpilzgifte um die derzeit im Handel erhältlichen Pistazien steht. Im Labor ließen wir 33 Marken gerösteter und gesalzener Pistazien auf die wahrscheinlichsten Mykotoxine – Aflatoxine und Ochratoxin A (OTA) – untersuchen.
Die Testergebnisse finden Sie hier:
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