Plötzlicher Kindstod: Das raten Experten zur Vorbeugung

Magazin September 2019: Wie krank macht uns Mikroplastik? | Autor: Christine Throl/Meike Rix | Kategorie: Kinder und Familie | 08.09.2019

Plötzlicher Kindstod: Das raten Experten zur Vorbeugung
Foto: Pixabay

Die Ursachen des plötzlichen Kindstods sind bis heute nicht abschließend erforscht. Dennoch gibt es Tipps, die Eltern beachten können. Was Experten zur Vorbeugung des plötzlichen Kindstods für sinnvoll erachten.

Der plötzliche Kindstod (engl. SID, sudden infant death) ist für betroffene Familien eine Tragödie. Aus den bisher vorliegenden Daten haben Wissenschaftler einige Vorsichtsmaßnahmen abgeleitet, mit denen Sie das Risiko im ersten Lebensjahr senken können.

Plötzlicher Kindstod: So schläft Ihr Kind sicher

  • Das Kind in Rückenlage schlafen legen, so bleiben die Atemwege frei. Zur Schlafenszeit tabu sind große Kuscheltiere, Kissen, gepolsterte Babynestchen, Wärmflaschen und Schaffelle.
  • Nichtrauchen: Rauchen schadet dem Kind nicht nur während der Schwangerschaft. Wenn die Eltern rauchen, ist das generell ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod.
  • Wenn möglich stillen. Zum Einschlafen einen Schnuller anbieten, diesen aber nach dem Einschlafen nicht wieder in den Mund stecken.
  • Babys schlafen am besten in einem Babyschlafsack, der am Hals so geschnitten ist, dass er nicht über den Kopf rutschen kann.
  • Überwärmung vermeiden: Die Zimmertemperatur sollte idealerweise um die 18 Grad Celsius betragen. Das Babybett nicht in die pralle Sonne oder neben die Heizung stellen. Im Zweifelsfall zwischen den Schulterblättern prüfen, ob sich die Haut warm, aber nicht verschwitzt anfühlt.
  • Viele Experten raten dazu, das Baby zum Schlafen zwar mit ins Elternschlafzimmer, aber in ein eigenes Bett zu legen. Die Empfehlung gilt vor allem für die ersten drei Lebensmonate, heißt es in der Leitlinie "Prävention des Plötzlichen Säuglingstods" der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Wenn Ihr Baby mit bei Ihnen im Bett schläft, achten Sie darauf, dass es mit dem Gesicht nicht unter oder auf eine weiche Bettdecke, ein Kissen oder ein loses Laken gerät. Wenn Sie Alkohol getrunken haben oder Raucher sind, sollten Sie nicht mit dem Baby zusammen in einem Bett schlafen.

Sichere Matratze ohne Schadstoffe finden 

Im Babymatratzen-Test haben wir 14 Produkte in der Größe 70 mal 140 Zentimeter getestet, die für Babys und Kinder bis zum Vorschulalter geeignet sind. Im Mittelpunkt standen Sicherheit, Verarbeitungsqualität und Schadstoffbelastungen. 

Das Ergebnis: Nur vier können wir mit "sehr gut" und "gut" empfehlen. Knapp die Hälfte der getesteten Matratzen fällt mit "mangelhaft" und "ungenügend" durch. Bei vier Babybettmatratzen im Test besteht eine mögliche Erstickungsgefahr für Babys.

Plötzlicher Kindstod: Hilft Technik bei der Vorbeugung? 

Vor dem plötzlichen Kindstod soll auch Technik schützen. Die Industrie bietet Sensormatten an, die Alarm schlagen sollen, wenn sich die Babys nicht mehr bewegen – als keine Bewegungen mehr registriert werden. In unserem Baby-Sensormatten-Test wollten wir wissen, ob gängige Überwachungssets für Babys (Babyfone und Babysensormatten) zuverlässlich sind und wie viel Elektrosmog sie in der Nähe eines Babys produzieren.

Ergebnis: Alle drei Sensormatten erfassen die Atembewegungen, die ein Speziallabor simuliert hat, zuverlässig. Bleiben sie aus, schlägt das Wächtersystem Alarm. Um auszuschließen, dass beispielsweise Erschütterungen durch eine schleudernde Waschmaschine im Nebenraum fälschlicherweise dem Baby zugeordnet werden, müssen Eltern einen sorgfältigen Funktionstest durchführen und die Sensibilität der Sensormatte entsprechend anpassen. Belastend für die Eltern können mögliche Fehlalarme der Matten sein.

Zwei von drei Geräten funkten im Test mit gepulster elektromagnetischer Strahlung. Studien zeigen, dass diese Funkwellen Hirnströme verändern und das Krebsrisiko erhöhen können.

Aber bevor Sie jetzt zu Hause technisch aufrüsten: Viel wichtiger als eine Sensormatte ist, die Risikofaktoren für den Plötzlichen Kindstod zu vermeiden. Auch eignen sich Sensormatten nicht für die Überwachung von Risikokindern, weil sie keine Vitalfunktionen am Körper messen.

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