- Im Test: 15 Marken 2-in-1-Duschshampoos für Kinder, darunter drei mit Naturkosmetikzertifizierung.
- Der Großteil der Kinder-Duschshampoos im Test erhält die Bestnote.
- Kritik gibt es für eine Kunststoffverbindung, die möglicherweise die Umwelt belastet, und für zu wenig Recyclingmaterial in den Plastikverpackungen.
Spätestens nach einem langen Spieltag im Matsch kommt kein Kind mehr um die Dusche oder das Bad am Abend herum. Zwar müssen Kinder eigentlich nicht jeden Tag unter die Dusche – Dreck und Schweiß müssen aber runter von der Haut.
Die Auswahl an bunten, blumig bis fruchtig riechenden Duschshampoos für Kinder in den Regalen, die man dafür benutzen kann, ist groß. Sie sind praktisch, weil sie den Körper und die Haare gleichzeitig reinigen sollen. Doch wie steht es um die Inhaltsstoffe solcher Produkte?

Alverde, Weleda & Co.: 2-in-1-Duschshampoos für Kinder im Test
Um das herauszufinden, haben wir uns 15 dieser 2-in-1-Produkte für Kinderhaut und -haare genauer angesehen und sie in spezialisierte Labore geschickt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Mehrheit der Kinder-Duschshampoos schneidet mit Bestnote ab. Erfreulich ist auch, dass die günstigsten "sehr guten" Produkte schon für unter einen Euro pro 300 Milliliter zu haben sind.
An den Duschshampoos haben wir wenig auszusetzen. Das ist gut so, denn zum Beispiel hautreizende oder andere Stoffe, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können, haben vor allem in Produkten für Kinder nichts verloren. Eltern sollten jedoch beachten, dass kein Duschshampoo für Kinder im Test parfümfrei ist. Bei bekannter Duftstoffallergie lohnt sich also ein genauer Blick in die Inhaltsstofflisten.
Negativ fällt im Test auf, dass einige Hersteller nachbessern sollten, was die Umweltauswirkungen der Kinder-Duschshampoos angeht.
Unerwünschter Kunststoff in Kinder-Duschshampoo
So sind wir im Test von Kinder-Duschshampoos auf ein synthetisches Polymer gestoßen, das wir kritisch sehen. Die Kunststoffverbindung soll vermutlich dafür sorgen, dass das Haar leichter kämmbar ist.
Das Problem: Sofern Kläranlagen synthetische Polymere aus dem Abwasser herausfiltern, können sie mit dem Klärschlamm auf den Feldern landen – mit bislang unklaren Folgen. Die meisten 2-in-1-Duschshampoos für Kinder im Test zeigen hingegen, dass es auch ohne solche Stoffe geht.
Zu wenig Recyclingmaterial in den Plastikverpackungen
Ein anderer Kritikpunkt: Nur sieben von 15 Herstellern von Kinder-Duschshampoos haben uns ausreichend belegt, dass sie mehr als 30 Prozent recycelten Kunststoff aus Verbraucherabfällen für ihre Plastikflaschen einsetzen. Sechs teilten mit, gar kein Post-Consumer-Rezyklat (PCR) einzusetzen, zwei machten keine Angabe dazu.
Dabei sind nicht nur wir der Meinung, dass die Hersteller möglichst wenig neues Plastik für ihre Flaschen verwenden sollten. Die EU-Verpackungsverordnung schreibt ab 2030 Mindestrezyklatanteile für Kunststoffverpackungen vor.
Wir ziehen entsprechend Noten ab, wenn uns Hersteller nicht ausreichend belegen, dass sie mehr als 30 Prozent recyceltes Plastik aus dem Wertstoffkreislauf für ihre Flaschen einsetzen oder uns keine Informationen dazu liefern.
Bitterstoff in vielen Duschshampoos für Kinder im Test
Gut zu wissen: In fast der Hälfte der Duschshampos für Kinder im Test ist ein Stoff enthalten, der den Nachwuchs durch seinen bitteren Geschmack davon abhalten soll, die Duschshampoos herunterzuschlucken. Den Stoff finden Eltern als "Denatonium benzoate" in der Inhaltsstoffliste.
Da es sich hierbei um eine synthetische Substanz handelt, ist der Stoff in zertifizierter Naturkosmetik nicht zugelassen. Aber nicht nur Naturkosmetikhersteller setzen den Stoff nicht ein – auch einige konventionelle verzichten auf ihn.
Mehrere Anbieter, die den Stoff nicht verwenden, teilten uns auf Nachfrage mit, dass die in den Duschshampoos verwendeten Tenside oder andere Rohstoffe ohnehin einen bitteren Geschmack hätten. Einige Anbieter weisen außerdem mit Produktkennzeichnungen wie "Kosmetik-Produkt nicht trinken" oder ähnlichen Sicherheitssymbolen darauf hin.
Ein Anbieter nimmt die Eltern mit in die Verantwortung: "Wir sind gegen die Verwendung von Bitterstoffen, allein um den Geschmack des Produktes zu verändern. Eltern sollten generell darauf achten, dass Kinder Kosmetika nicht in den Mund nehmen."
Dieser Test ist online am 19.9.2025 erschienen – und wird auch im ÖKO-TEST Magazin 10/25 veröffentlicht.
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