Früherdbeeren im Test: Schlecht fürs Klima und oft mit Pestiziden belastet

Magazin Mai 2023: Erdbeeren | Autor: Vanessa Christa/Heike Baier/Lena Wenzel | Kategorie: Essen und Trinken | 25.05.2023

14-mal Früherdbeeren im Test. Wer ist der Testsieger?
Foto: barmalini/Shutterstock; ÖKO-TEST

Erdbeeren gibt es schon seit Monaten zu kaufen. Das Problem: Sie sind weit gereist und ökologisch problematisch. Wir haben 14 Früherdbeer-Packung getestet und sind dabei auf Pestizide gestoßen. Außerdem in der Kritik: Die Herkunft der Erdbeeren und fehlende Bemühungen um Umweltschutz.  

  • Wir haben 14 Erdbeer-Packungen überprüft. 13 kamen aus der spanischen Provinz Huelva, eine aus Ägypten. 
  • Das fällt auf: Einige Erdbeeren im Test enthalten ganze Pestizidcocktails, andere sind frei davon.
  • Früherdbeeren tragen einen schweren ökologischen Rucksack, daher lieber nur ausnahmsweise genießen. Die schlechteste Wahl fürs Klima sind Erdbeeren aus Ägytpen oder Marokko. 
  • Besser: Auf heimische Erdbeeren warten. Das ist nicht nur besser fürs Klima, sondern man bekommt auch frischere und aromatischere Früchte.
  • Ärgerlich: Vier Produkte im Test fallen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. 

Aktualisiert am 25.05.2023 | Erdbeeren aus Spanien sind bis zur Halskrause gespritzt? Dieses gängige Vorurteil stimmt häufig, aber nicht immer. Das zeigt unser Test. Acht von 14 überprüften Erdbeeren enthalten aufgrund ihrer Pestizidbelastung Minuspunkte, in anderen hat das von uns beauftragte Labor nicht einmal Spuren eines einzigen Pestizids nachgewiesen. 

Besonders auffällig sind die Pestizidcocktails in einigen konventionellen Produkten, allen voran den beiden "ungenügenden" Erdbeeren, die wir bei Norma und Aldi Süd gekauft haben: In den bei Norma gekauften hat das Labor gleich sieben Pestizide gefunden – das ist Rekord ist in diesem Test. Hinzu kommt: In beiden Produkten stecken gleich mehrere aus unserer Sicht besonders bedenkliche Spritzmittel oberhalb von Spuren-Gehalten.

Früherdbeeren-Test: Bedenkliche Pestizide entdeckt

Eines davon: Ethirimol, ein bienentoxisches Fungizid, das in der EU eigentlich verboten ist. Wurde es illegal auf einem spanischen Feld gespritzt? Das muss nicht sein, denn Ethirimol könnte sich auch aus dem ebenfalls in beiden Produkten nachgewiesenen Bupirimat abgebaut haben.

Beruhigend ist das nicht, denn Bupirimat ist laut CLP-Verordnung als krebserregend eingestuft. Wie übrigens auch das Insektizid Cyflumetofen, das wir in den bei Penny gekauften Erdbeeren gefunden haben.  

Erntehelferinnen und Erntehelfer in Spanien arbeiten häufig unter schlechten Bedingungen.
Erntehelferinnen und Erntehelfer in Spanien arbeiten häufig unter schlechten Bedingungen. (Foto: José Lucas/Imago Images)

Bienengiftiges Pestizid in Bio-Erdbeeren gefunden

Auch bei den Früchten aus biologischem Anbau gab es eine böse Überraschung: In einer Bio-Erdbeeren-Packung wies das Labor das Spritzmittel Spinosad in einer Menge nach, die den zulässigen Grenzwert um mehr als die Hälfte ausschöpft. Das ist die höchste Ausschöpfung im Test überhaupt.

Spinosad ist im Bio-Anbau unter bestimmten Bedingungen zwar erlaubt, wir bewerten es wegen seiner Giftigkeit für Bienen aber als problematisch. Zum Vergleich: Gar keine Pestizide hat das Labor in fünf Erdbeeren im Test nachgewiesen. Zwei dieser Produkte bewerten wir als einzige im Test mit "gut" – wenn auch nur mit Bauchschmerzen.

Früherdbeeren im Test: Jetzt Ergebnisse im ePaper lesen

Erdbeer-Anbau verbraucht viel Wasser 

Bauchschmerzen, weil sie, wie fast alle Erdbeeren im Test, aus dem Süden Spaniens kommen. In der andalusischen Provinz Huelva wachsen sie in riesigen Monokulturen, unter einem Meer von Plastikplanen.

Das Problem sind nicht nur die rund 2.500 Kilometer, die die Beeren per Lkw nach Deutschland reisen. Neben CO2 haben sie auch eine immense Menge Wasser im Gepäck: Erdbeeren sind im Anbau enorm durstig, rund 300 Liter Wasser verbraucht ein einziges Kilo laut WWF.

Landwirte graben Nationalpark das Wasser ab 

Wasser ist im regenarmen Andalusien aber eine extrem knappe Ressource. Weil das vorhandene Wasser nicht mehr ausreicht, bohren Landwirte immer tiefere Brunnenlöcher – viele davon illegal.

Damit graben sie dem nahe gelegenen Nationalpark Coto de Doñana buchstäblich das Wasser ab, einem der wichtigsten Feuchtgebiete des Landes und Rastplatz für rund sechs Millionen Zugvögel auf dem Weg in ihre afrikanischen Winterquartiere. Der europäische Gerichtshof verurteilte Spanien dafür 2021.  

Erdbeerfeld an Erdbeerfeld reiht sich im spanischen Huelva. Die Früchte brauchen extrem viel Wasser.
Erdbeerfeld an Erdbeerfeld reiht sich im spanischen Huelva. Die Früchte brauchen extrem viel Wasser. (Foto: Juan José Pascual/Imago Images)

Wir vergeben null Punkte für die problematische Herkunft Huelva, ebenso wie für die aus Ägypten eingeflogenen Frutania-Erdbeeren, die wir bei Globus erstanden haben – auch sie sind laut WWF Water Risk Filter in einem Gebiet mit hohen Wasserrisiken angebaut. Durch den Flug allein ist ihre Klimabilanz sogar noch einmal deutlich schlechter als die der spanischen Erdbeeren.  

Einfluss auf die Lieferkette durch Abnehmer

Als größter Abnehmer andalusischer Erdbeeren verfügen deutsche Supermarkt-Konzerne gemeinsam über eine imposante Marktmacht. Wir wollten von den Einzelhändlern wissen, ob sie diesen Spielraum nutzen, um positiven Einfluss zu nehmen auf Bewässerungspraktiken, Pestizid-Reduktion oder würdige Arbeitsbedingungen vor Ort.

Alle haben uns geantwortet und alle konnten uns ihre Lieferketten zumindest teilweise belegen – das ist erfreulich. Doch die Antworten zeigen auch: Die Lebensmittel-Einzelhändler haben jeweils ein sehr unterschiedlich ausgeprägtes Verständnis davon, welche Verantwortung sie beim Einkauf von frischen Früchten tragen.

Globus und Aldi Nord reichten unsere Fragen gleich an ihren Zwischenlieferanten Frutania durch und signalisierten damit, dass sie sich offenbar nicht zuständig fühlen für das, was irgendwo auf einem spanischen Erdbeerfeld vor sich geht. Andere Konzerne erklären ihr Frische-Sortiment zur Chefsache und wirken aktiv in die Lieferkette hinein.

Früherdbeeren im Test: Bewässerung geht sparsamer

Beispiel Bewässerung: Immerhin zwei Drittel der Anbieter im Test können uns mit einem Global G.A.P./SPRING-Zertifikat zumindest auf dem Papier nachweisen, dass sie eine Strategie zur nachhaltigen Bewässerung verfolgen.

Global G.A.P.-Zertifikate und ihre Zusatzmodule sind in unseren Augen zwar besser als nichts, aber trotzdem nur ein Mindeststandard. Einige Anbieter im Test lieferten uns nicht einmal das – unter ihnen Discounter Netto, der ebenso wie Denn’s laut Rückmeldung offenbar auch nicht die Bewässerungsmenge der von ihm verkauften Erdbeeren kennt.

Andere Anbieter verlassen sich nicht auf ein Zertifikat, sondern werden selbst aktiv. Der Lidl-Konzern beispielsweise legt uns zusätzlich zum SPRING-Label eine konkrete Unternehmensstrategie zur Wasserreduktion in Huelva dar und belegt uns durch ein Zertifikat der dortigen Wasserbehörden, dass sein Anbaubetrieb legale Quellen anzapft.

Früherdbeeren-Test: Missstände im spanischen Anbau

Lidl zeigt sich auch mit seinem Engagement in Sachen Arbeitsbedingungen und Transparenz sehr ambitioniert: 2020 gab der Konzern bei der auf Menschenrechte spezialisierten Beratungsfirma Löning eine Risikoanalyse seiner Beeren-Lieferkette in Huelva in Auftrag und legte die eigenen Missstände im spanischen Erdbeeranbau anschließend schonungslos offen.

Die Mehrheit der Anbieter im Test baut zum Thema Arbeitsbedingungen lediglich auf das Zertifikat Global G.A.P./GRASP, das bestimmte arbeitsrechtliche Risiken ausschließt. Steffen Vogel von Oxfam, ein internationaler Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen, hält wenig von dem Zertifikat: Weil es von deutschen Supermarktketten finanziert werde, sieht er einen klaren Interessenskonflikt.

Aus eigenen Studien wisse man, dass die Kontrollen lückenhaft seien oder von den Betrieben manipuliert würden. Das GRASP-Modul von Global G.A.P. sei zwar etwas anspruchsvoller, sagt Vogel. "Unsere Erfahrung ist jedoch, dass diese Standards in der Praxis nicht eingehalten werden."  

Pestizide im Bio-Anbau in der Regel nicht erlaubt 

Und beim Pestizidmanagement? Hier sind die Erdbeeren aus Bio-Anbau klar im Vorteil, denn sie verbieten Pestizide grundsätzlich. Jedenfalls fast, siehe Tegut.

Die Erdbeeren aus Bio-Anbau bieten nicht nur Sicherheit für Verbraucher, sie tragen auch weniger zur Verschmutzung des ohnehin knappen Grundwassers in Andalusien bei.

Doch auch einige konventionelle Anbieter wie Rewe und Penny machen ihren Zulieferern vergleichsweise strenge Vorgaben, welche Pestizide sie anwenden dürfen und welche nicht. Edeka und Netto lassen es dagegen lockerer angehen: Sie verzichten als einzige Anbieter im Test komplett auf solche Negativ-Listen.

Tipps für den Erdbeerkauf

Was Sie beim Kauf von Erdbeeren beachten sollten: 

  • Erdbeeren in der Vorsaison lieber nur ausnahmsweise genießen, denn sie tragen einen schweren ökologischen Rucksack.
  • Fürs Klima die schlechteste Wahl sind Erdbeeren aus Ägypten oder Marokko, weil die sogar eingeflogen werden. In unserem Test stammen nur die Erdbeeren von Globus aus Ägypten, alle anderen aus Spanien.
  • Besser auf heimische Erdbeeren warten: Sie sind auch frischer und aromatischer.
  • Wer im Supermarkt Erdbeeren kauft, sollte das nur innerhalb der Saison tun. Ab Ende Mai können deutsche Erdbeeren ohne schlechtes Gewissen in den Einkaufskorb wandern. Achten Sie auf Bio-Ware, die ohne Einsatz von Pestiziden heranreifen.
  • Durch den Anbau in Folientunnel können mitunter auch Mitte April bereits heimische Erdbeeren in den Supermärkten landen. Wer jedoch früher zu deutschen Erdbeeren greift, hat ein Produkt in den Händen, das im Gewächshaus heranwuchs. Deren Klimabilanz ist noch verheerender als die einer aus Spanien importierten Erdbeere. 

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Weiterlesen auf oekotest.de: 

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Anfang Februar haben wir 14-mal Erdbeeren in großen Supermarktketten und Bio-Märkten eingekauft: 13 Produkte kamen aus der spanischen Provinz Huelva, eins aus Ägypten. Pro 500 Gramm Früchte bezahlten wir zwischen 1,94 Euro und 7,98 Euro, vier der eingekauften Produkte stammen aus biologischem Anbau.

Die Erdbeeren wachsen auf riesigen Plantagen unter hohem Einsatz von Pestiziden und werden für den Transport zusätzlich mit Fungiziden präpariert. In spezialisierten Laboren unterzogen wir deshalb alle Produkte einem umfangreichen Pestizid- Screening inklusive Fungiziden und einer Prüfung auf Glyphosat – jeweils in einer Mischprobe aus drei Packungen derselben Charge. Die Plastikverpackungen wurden auf PVC analysiert.

Uns interessierte auch, unter welchen ökologischen und sozialen Bedingungen die Erdbeeren angebaut wurden, Stichwort Corporate Social Responsibility (CSR). Dazu verschickten wir zwei Fragebögen: Einen an den Anbieter, in dessen Filiale wir die Früchte gekauft hatten, und einen an den landwirtschaftlichen Betrieb, auf dessen Feldern die betreffenden Erdbeeren angebaut wurden. Wir verfolgten die Lieferkette der Produktcharge bis zum Bauern und sichteten Belege für das Engagement der Anbieter. Maximal konnte ein Produkt im CSR-Teil 26 Punkte erlangen – je sechs für den Nachweis der Lieferkette, des Pestizidmanagements sowie der Bewässerungsstrategie; zwei Punkte vergaben wir für den Aspekt Transparenz.

Bewertungslegende 

Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt.

Bewertung Testergebnis Pestizide: Unter dem Testergebnis Pestizide führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) Mehrfachrückstände von 7–10 Pestiziden; b) eine Ausschöpfung des EU-Rückstandshöchstgehalts von mehr als 50 bis 100 Prozent (in Tabelle: "Pestizid erhöht") c) 3 bis 4 als besonders bedenklich eingestufte Pestizide in gemessenen Gehalten von mehr als 0,01 mg/kg. Als besonders bedenklich werden Pestizide eingestuft, wenn sie PAN-gelistet sind (in Gruppe 2 oder Gruppe 3 als bienentoxisch oder sehr bioakkummulierend und sehr persistent in Wasser, Böden oder Sedimenten) und/oder nach EU-Datenbank oder CLP-Verordnung (ECHA) kanzerogen oder reproduktionstoxisch sind, hier: Bupirimat, Cyflumetofen, Ethirimol, Flupyradifuron, Spinosad. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) Mehrfachrückstände von 3–6 Pestiziden; b) eine Ausschöpfung des EU-Rückstandshöchstgehaltes von mehr als 10 bis 50 Prozent pro Pestizid (in Tabelle: "Pestizid leicht erhöht"); c) 1 bis 2 besonders bedenkliche Pestizide in gemessenen Gehalten von mehr als 0,01 mg/kg.

Bewertung Testergebnis CSR: Das Testergebnis CSR beruht auf einer möglichen Gesamtpunktzahl von 26 Punkten. Bei 24–26 Punkten lautet das Testergebnis CSR "sehr gut", bei 23–21 Punkten "gut", bei 18–20 Punkten "befriedigend", bei 15–17 Punkten "ausreichend", bei 11–14 Punkten "mangelhaft", bei 10 oder weniger Punkten "ungenügend". Es gab zwei Fragebögen, die zusammen bewertet wurden: Der erste richtete sich an die Inverkehrbringer der Erdbeeren, der zweite an die landwirtschaftlichen Betriebe.

Unter dem Teilaspekt Herkunft werden bis zu 6 Punkte vergeben, wenn der Anbau nicht in Gebieten mit hohen Wasserrisiken (WWF Water Risk Filter) erfolgt. Südspanien und Ägypten sind danach wasserkritische Regionen.

Unter dem Teilaspekt Lieferkette wurden maximal 6 Punkte vergeben. Bei 6 Punkten ist die Lieferkette nachvollziehbar "belegt", ist die Lieferkette nur bis zum Zwischenhändler belegt oder ohne Chargenbezug, vergeben wir 3 Punkte (in Tabelle: "teilweise belegt").

Unter dem Teilaspekt Bewässerung wurden maximal 6 Punkte vergeben. Bei der Vorlage eines Global-G.A.P.-SPRING-Zertifikats wurden 4 Punkte vergeben (in Tabelle: "teilweise"). Wurden zusätzlich zum Zeitpunkt der Ernte aktuelle Dokumente der lokalen Wasserbehörden vorgelegt, die die Nutzung legaler Wasserressourcen belegen, wurden 2 weitere Punkte vergeben (in Tabelle: "ausführlich").

Unter dem Teilaspekt Pestizidmanagement wurden maximal 6 Punkte vergeben. Diese Punkte basieren auf maximal 7 Scores. 6–7 Scores entsprechen 6 Punkten (in Tabelle: "hoher Standard"), 3–5 Scores entspricht 4 Punkten (in Tabelle: "mittlerer Standard"), 1–2 Scores entspricht 2 Punkten (in Tabelle: "minimaler Standard"). 1 Score gab es für die Pestizidpolitik der Unternehmen, wenn sie ihren Lieferanten eine Ausschöpfung der EU-Pestizid-Grenzwerte vorschreiben, die bei höchstens 50 Prozent liegt. Bei der Beurteilung der Negativlisten der Anbieter bzw. Zwischenhändler wurden Bio-Produkte mit 3 Scores bewertet. Wenn die Negativlisten die PAN-Liste (Pestizid Aktions-Netzwerk) weitgehend abdecken (ab 66 %), wurden 2 Scores vergeben, bei 34–65% wurde 1 Score vergeben. Außerdem wurden Scores für die Pestizidkontrollen vergeben. Es wurde je 1 Score vergeben, wenn Prüfberichte der Supermarktketten vorlagen, wenn Prüfberichte auf Ebene der Zwischenhändler/Erzeuger vorlagen oder wenn Bio-Audits bei den Erzeugern durchgeführt wurden.

Unter dem Teilaspekt Transparenz wurden maximal 2 Punkte vergeben. Diese basieren auf maximal 12 Scores. 9–12 Scores ergeben 2 Punkte (in Tabelle: "hoch"), 6–8 Scores ergeben 1 Punkt (in Tabelle: "teilweise"). Für weniger als 6 Scores werden keine Punkte vergeben (in Tabelle: "unzureichend"). Es wurden für folgende Aspekte Scores vergeben: a) Je 1 Score für das Ausfüllen beider Fragebögen; b) Je 1 Score für ein zum Zeitpunkt der Erdbeerernte gültiges Global-G.A.P.- bzw. GRASP-Zertifikat; c) Je 1 Punkt für die Angabe der Flächengröße des Erzeugers, für die Angabe der Sorten, welche auf der gesamten Anbaufläche des Erzeugers angebaut werden und für die Angabe der pro Kilo benötigten Wassermenge; d) 2 Scores für eine Risikoanalyse der Arbeitsbedingungen entlang der Wertschöpfungskette; e) 1 Score für die Vorlage der Sedex-Referenz-Nummer; f) 1 Score, wenn schriftlich die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen innerhalb der Lieferkette gefordert wird; g) 1 Score für ein unabhängiges Beschwerdemanagement-System; h) 1 Score für Dokumente, die neben einer SPRING-Zertifizierung die Bewässerungsstrategie erläutern (z.B. Teilnahme am WWF Water Risk Filter, Audit der Bewässerungsanlagen, etc.).

Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führt zur Abwertung um zwei Noten: keine Angabe der Klasse gemäß VO (EG) 543/2011. Zur Abwertung um eine Note führt: PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung. Das Gesamturteil beruht zu je 50 Prozent auf dem Testergebnis Pestizide und dem Testergebnis CSR. Es wird kaufmännisch gerundet. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "gut" ist, verschlechtert das Testergebnis Pestizide nicht.

Das Gesamturteil kann nicht besser sein als das Testergebnis Pestizide. Ist das Testergebnis CSR "mangelhaft" oder "ungenügend", kann das Gesamturteil nicht besser als "ausreichend" sein.  

Testmethoden 

Pestizid-Screening: GC-MS/MS und LC-MS/MS nach DIN EN 15662:2018-07.
Glyphosat/Aminomethylphosphonsäure (AMPA)/Glufosinat: LC-MS/MS.
PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: 6. und 7. Februar 2023

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