Testveröffentlichung erstmals 5/2018; Einkauf Testprodukte Jan/Feb 2018 | Für das ÖKO-TEST Magazin im Mai 2018 haben wir zehn verschiedene Früherdbeeren getestet. Das Ergebnis ist auch heute noch interessant: Denn keine Früherdbeeren-Marke konnten wir im Test empfehlen.
Erdbeeren im Test: Früherdbeeren von Aldi, Lidl, Edeka, Rewe und Co. im Vergleich
Im Test: Erdbeeren aus zehn Läden, darunter Aldi Nord und Süd, Edeka, Lidl, Real und Rewe. Wir ließen drei Chargen pro Produkt in einem Schadstofflabor auf Pestizidrückstände checken. Zudem haben wir die Anbieter zu den Anbaubedingungen befragt: Woher stammen die Erdbeeren und wie werden sie bewässert? Erdbeeren kommen häufig aus extrem trockenen Regionen zu uns, ihr Anbau entzieht diesen Gebieten immens viel Wasser.
Das Ergebnis: Neun von zehn Erdbeeren bewerten wir nur mit "ausreichend". Das liegt sowohl an der zu hohen Pestizidbelastung als auch an der Herkunft aus einer trockenen spanischen Anbauregion. Beides sehen wir kritisch. Die Erdbeeren von Rewe schneiden mit "ungenügend" am schlechtesten ab.
Oft Pestizide in Erdbeeren aus dem Supermarkt
Komplett pestizidfrei sind nur drei der insgesamt 30 getesteten Erdbeer-Proben. In allen anderen stecken bis zu sechs verschiedene Spritzgifte. Für das Testergebnis Inhaltsstoffe eines Produkts haben wir jeweils die Einzelergebnisse von drei eingekauften Chargen ermittelt.
Am höchsten mit Pestiziden belastet ist eine Charge, die wir bei Rewe eingekauft haben: In ihr fand das von uns beauftragte Labor "erhöhte" Rückstände von fünf verschiedenen Pestiziden. Deshalb bewerten wir die Rewe-Erdbeeren insgesamt als "ungenügend", auch wenn die anderen Chargen weniger belastet sind. Für Verbraucher soll der Einkauf kein Glücksspiel sein.
Erdbeeren von Rewe fallen im Test durch
Manche Produzenten setzen sogar besonders bedenkliche Pestizide ein, die krebserregend oder reproduktionstoxisch sind. Das bemängeln wir zusätzlich. Ein Beispiel für ein solches Pestizid ist Bupirimat, das in Deutschland gar nicht erlaubt ist. Das Verbot hier hilft allerdings wenig: Solange es in Spanien erlaubt ist, dürfen Lebensmittel mit Bupirimat-Rückständen auch bei uns verkauft werden. So will es das EU-Recht. Besonders bedenkliche Pestizide steckten in einer oder mehreren Chargen von allen Produkten außer dem von Aldi Nord.
Fast alle Erdbeeren im Test stammen aus der trockenen spanischen Provinz Huelva in Andalusien. Schon allein dafür ziehen wir zwei Noten ab. Die Früchte kommen damit aus der Nähe des Nationalparks Coto de Doñana, der langsam, aber sicher austrocknet. Es ist eine der trockensten Regionen Europas, aus der mit den Erdbeeren Unmengen an Wasser exportiert werden.
Fast alle Erdbeeren aus bedrohter Anbauregion
Netto reagierte als einziger Anbieter gar nicht auf unsere Frage, woher die Erdbeeren stammen und wie sie bewässert wurden. Der Deklaration kann man zumindest entnehmen, dass die Produzenten in Moulay Bousselham, Marokko und in Valencia, Spanien sitzen. Beide Regionen sind laut WWF trockene Anbaugebiete. Alle anderen Anbieter antworteten uns und erläuterten uns genau, wo und wie die Erdbeeren angebaut wurden.
Bitte beachten Sie: In diesem Test bewerten wir Frischeprodukte, die im Januar und Februar 2018 bei den genannten Anbietern eingekauft wurden. Die Testergebnisse sind daher nicht gültig für aktuell von den Herstellern angebotene Produkte. Testergebnisse/Angaben stammen aus der Veröffentlichung im ÖKO-TEST Magazin Mai 2018 und sind nicht aktualisiert. Zwischenzeitliche Aktualisierungen zu einzelnen Produkten finden Sie unter Hersteller-Reaktionen im Hauptmenü.
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