Durch die Verwendung von Altpapier gelangt Mineralöl in Recyclingpapier. Altpapier besteht zum Beispiel aus Zeitungen und Katalogen, die mit Farben bedruckt werden, die Mineralöl enthalten. Mineralöl wird aus Erdöl gewonnen und stellt ein komplexes Gemisch dar, das hauptsächlich aus gesättigten und aromatischen Kohlenwasserstoffen besteht. Gesättigte Kohlenwasserstoffe können laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) im Körper gespeichert werden und zu Schädigungen der Leber und der Lymphknoten führen. Bei aromatischen Kohlenwasserstoffen ist laut BfR nicht auszuschließen, dass sich darunter Substanzen befinden, die schon in geringsten Mengen Krebs hervorrufen können. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat daher einen zweiten Entwurf der sogenannten "Mineralölverordnung" vorgelegt. Demnach soll ein Übergang von aromatischen Kohlenwasserstoffen auf Lebensmittel generell nicht mehr stattfinden.
Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat haben wir in fast jeder zweiten Probe aus konventionellem Anbau in Spuren gefunden. Glyphosat wurde in einer Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz BUND in menschlichem Urin nachgewiesen. Zudem haben Wissenschaftler der Universität Leipzig das Herbizid auch in allen 200 untersuchten Kühen aus konventionellen Ställen in Dänemark gefunden. Die Tiere wiesen Anzeichen von Leber- und Nierenschäden auf. Hinsichtlich der Risikobewertung kommt das BfR angesichts der Studienergebnisse allerdings zu keinen neuen Erkenntnissen.
Wir haben 21 Mal zarte Haferflocken eingekauft und von unabhängigen Laboren testen lassen.
Das Testergebnis
Nur vier der 21 Produkte schafften es, die Bestnote "sehr gut" zu erreichen. Alle anderen haben kleinere oder größere Probleme mit Rückständen. Das Thema Mineralöl in Lebensmittelverpackungen trifft nahezu alle Hersteller - auch die von Bio-Produkten.
Ganz gleich ob Bio- oder konventionelle Ware: Produkte mit Papierverpackung enthalten Mineralöl. Einzige Ausnahme: Das Produkt aus dem Hause Kölln. Der Hersteller setzt auf eine zweilagige Frischfaserverpackung - innen mit Fett verdichtet, außen eine Art Butterbrotpapier. Laut Gesetzentwurf soll der Übergang von Mineralöl in Lebensmittel minimiert werden. Generell vermieden werden sollen aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH), die wir bei Granovita, Dennree, Campo Verde und Holo gefunden haben. Für gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH) hat das BfR in einer gesundheitlichen Beurteilung von Materialien und Gegenständen für den Lebensmittelkontakt Richtwerte vorgelegt. Daher bewerten wir diese beiden Stoffgruppen differenziert. Der Nachweis von Kohlenwasserstoffen in plastikverpackten Lebensmitteln kann neben Mineralöl auch Kunststoff als Quelle haben. Über diese Art von gesättigten Kohlenwasserstoffen - die sogenannte POSH-Fraktion - ist noch wenig bekannt. Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes behandeln wir die Stoffgruppe in unserer Bewertung daher ...