Von Baumwolle bis Viskose: Natürliche und künstliche Alternativen zu Wolle, Fell & Daunen

Ratgeber Kosmetik 2015 | Autor: Redaktion | Kategorie: Kosmetik und Mode | 01.07.2015

Natürlich und synthetische Alternativen zu Wolle, Fell & Daunen
Foto: Shutterstock/YANNA2560

Wer keine Kleidung aus tierischen Fasern möchte, hat trotzdem eine reiche Auswahl. Neben pflanzlichen gibt es auch synthetische Fasern. Dank technologischer Fortschritte sind die Kunstfasern heute deutlich angenehmer als früher zu tragen.

Inhalt

  • Baumwolle
  • Leinen & Hanf
  • Ramie (Chinagras)
  • Viskose & Modal
  • Polyester, Polyamid, Spandex & Elastan

Baumwolle: Naturfasern mit pflanzlichem Ursprung

Die bekannteste und am häufigsten verwendete Naturfaser auf pflanzlicher Basis ist Baumwolle. Sie gilt es sehr robust und wird für die unterschiedlichsten Kleidungsstücke eingesetzt, allen voran Unterwäsche und T-Shirts, aber auch Jeans und andere Hosen, Hemden und Blusen. Das verdankt Baumwolle vor allem ihren guten Trageeigenschaften.

"Reine Baumwolle empfinden die allermeisten Menschen als angenehm auf der Haut, weil sie sehr glatt ist", weiß Franziska Rueff, Dermatologin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Aus ihrer Sicht ist Baumwolle angesichts der Hautfreundlichkeit und des geringen Allergiepotenzials gerade für Menschen mit empfindlicher Haut oder auch für Neurodermitiker das Material der Wahl. Zu empfehlen ist Baumwolle besonders für Unterwäsche, denn das Material übersteht auch höhere Waschtemperaturen.

Die anschmiegsame Faser ist sehr saugfähig und kann bis zu 65 Prozent ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen. Bei Handtüchern ist das ein riesiges Plus, bei einem Bekleidungsstück jedoch oft ein Komfortnachteil: Baumwolle speichert die Feuchte aus Regen und Schweiß und leitet sie nicht schnell weiter. Einmal nass, dauert es eine ganze unangenehme Weile, bis ein T-Shirt nicht mehr nass auf der Haut klebt. Auch nach dem Waschen trocknen Baumwolltextilien deutlich langsamer als solche aus synthetischen Fasern. Wird die Kleidung nicht ausreichend getrocknet, sondern feucht gelagert, kann sie zudem in kurzer Zeit schimmeln. Insgesamt sind Textilien aus Baumwolle zwar pflegeleichter als solche aus Wolle und Seide, doch sie neigen zum Knittern und Einlaufen, haben eine geringe Formbeständigkeit und wärmen kaum. Vor allem dunkle Farben werden schneller ausgewaschen als bei anderen Stoffen.

Auch die Öko-Bilanz von Baumwolle ist durchwachsen. Auf der Positivseite steht der natürliche, nachwachsende Rohstoff. Das Ursprungsmaterial von Baumwolle sind die Samenhaare der Baumwollpflanze, welche wiederum aus Zellulose bestehen. Für die Baumwollherstellung eignen sich vier der insgesamt über 20 Arten des krautigen bis strauchartigen Malvengewächses. Die Anbaubedingungen haben allerdings mehrere Schattenseiten. Um die Erträge zu steigern, werden die Pflanzen heute meist in großen Monokulturen angebaut. Zum einen wird dabei immens viel Wasser benötigt – bis zu 29.000 Liter pro Kilogramm angebauter Baumwolle. Zum anderen sind die Monokulturen höchst anfällig gegen Schädlinge, Bakterien und Unkraut und werden entsprechend intensiv behandelt.

"Keine Pflanze auf der Welt ist wahrscheinlich stärker Pestiziden und anderen Chemikalien ausgesetzt als die Baumwolle”, sagt Uwe Heitmann vom Institut für Textil- und Verfahrenstechnik der Deutschen Institute...