Wer mit dem Rauchen aufhört, steigert seine Lebenserwartung. Denn im Tabakrauch stecken mehr als 70 krebserregende Stoffe. Und Rauchen führt unweigerlich zu Raucherlunge und Raucherhusten. Mit jedem rauchfeien Tag sinkt das Risiko an Krebs zu erkranken; die Gefäße atmen auf und die Lunge beginnt sich zu erholen.
Raucherentwöhnung-Test: Helfen Nikotinkaugummi und Nikotinpflaster von Nicorette & Co. ?
Doch wer mit dem Rauchen aufhören und Nichtraucher werden will, braucht einen starken Willen und oft auch Unterstützung. Beim Rauchstopp helfen sollen neben Hypnose auch Nikotinersatzpräparate. Es gibt sie von Marken wie Nicorette und Nicotinell als Nikotinkaugummis, Nikotionpflaster, Lutschtabletten und Inhalatoren. Wir haben zehn solcher rezeptfreien Mittel zur Raucherentwöhnung überprüft.
Der Nikotinersatz soll die schlimme erste Phase und die heftigsten Entzugserscheinungen überbrücken. Denn wer mit dem Rauchen aufhört, der leidet unter seiner Nikotinsucht. Je länger er geraucht hat, desto mehr; je mehr Zigaretten er konsumiert hat, desto heftiger.
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Mit Rauchen aufhören: Entzugserscheinungen lindern
Das Perfide an Nikotin: Es macht nicht nur abhängig, sondern auch glücklich und beruhigt. Wenige Sekunden nachdem Raucher ihren ersten Zug inhaliert haben, erreicht die Substanz das Gehirn. Dort setzt sie Botenstoffe frei, die prompt die Stimmungslage aufhellen und ein angenehmes Gefühl erzeugen. Wer raucht, glaubt zu genießen. Obwohl er in Wahrheit giftigen Qualm in seinen Körper pumpt.
Nikotin steigert die Aufmerksamkeit, verbessert die Leistungsfähigkeit und setzt das Hungergefühl herab. Wer abhängig ist, bei dem sinkt die Wirkung des Suchtstoffs bereits nach einer halben Stunde. Wer mit dem Rauchen aufhört, verwehrt dem Körper neues Nikotin. Es kommt unter anderem zu Gereiztheit, Nervosität, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Angst und Hunger.

Nichtraucher werden: Nachteile von Nikotinpflaster & Nikotinkaugummi
Die Produkte zur Raucherentwöhnung im Test enthalten Nikotin in unterschiedlicher Dosierung. Das soll die Entzugserscheinungen lindern und das Risiko senken, wieder zur Zigarette zu greifen.
Nikotinkaugummis gibt es in verschiedenen Stärken. Das Kauen setzt Nikotin frei, innerhalb von 15 bis 30 Minuten baut sich im Körper ein Nikotinspiegel auf. Die Kaugummis sind zwar einfach zu handhaben und der Mund hat etwas zu tun. Allerdings kann der Verzehr von Nikotinkaugummis auch die Sucht fördern.
Das Gleiche gilt für Lutschtabletten mit Nikotin. Auch sie unterstützen unter Umständen das Suchtverhalten. Ebenso wie Nikotin-Inhalierer, aus denen, ähnlich wie beim Rauchen einer Zigarette, über ein Mundstück gesaugt wird.
Nikotinpflaster klebt man sich morgens auf die Haut, sie geben Nikotin über 16 oder 24 Stunden hinweg kontinuierlich ab. Suchtattacke und Nikotinzufuhr sind bei dieser Form der Raucherentwöhnung entkoppelt.
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Nikotinpflaster im Test: Studienlage bewertet
Wir wollten im Test wissen, ob Nikotinpflaster und Co. tatsächlich helfen können, das Rauchen aufzugeben. Wir haben deshalb Professor Manfred Schubert-Zsilavecz beauftragt, die Studienlage für uns zu sichten und die Produkte wissenschaftlich zu bewerten. Schubert-Zsilavecz ist pharmazeutischer Chemiker an der Goethe-Universität Frankfurt.
Auch die Hilfsstoffe in den Nikotinkaugummis und Lutschtabletten haben wir uns genau angesehen. Die Nikotinpflaster im Test haben wir zudem umfangreich von Laboren auf Schadstoffe prüfen lassen.
Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.
Unsere Tipps zum Rauchen aufhören
Rauchen aufhören ist nicht einfach. Unser Rat:
- Informieren Sie sich: Wichtiger als ein Nikotinpflaster ist ein starker Wille. Wenn Sie es alleine nicht schaffen, lassen Sie sich beraten. Gratis-Infos und viele Tipps finden Sie auf rauchfrei-info.de
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Rauchstopp beginnt im Kopf: Versuchen Sie, Ihr rauchfreies Leben nicht als Leid und Verzicht zu sehen, sondern als Gewinn an Gesundheit, Unabhängigkeit und Lebensqualität.
- Nikotin-Dosierung anpassen: Wenn Sie sich für ein Mittel zur Raucherentwöhung entscheiden, achten Sie auf die unterschiedlichen Dosierungen. Passen Sie diese der Höhe Ihres Zigarettenkonsums an.
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Nikotinpflaster reizen häufig die Haut: Kleben Sie diese am besten jeden Tag an eine andere Stelle.
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