Wie viele Zigaretten raucht ein Raucher?
Der deutsche "Otto Normalraucher" zündet sich statistisch 15 Zigaretten am Tag an. Nimmt man an, dass Otto diesen Rhythmus 50 Jahre lang durchhält, muss seine Lunge über die Jahrzehnte fast 275.000 Zigaretten verarbeiten.
Würde er die dazugehörigen 13.750 Zigarettenschachteln flach aufeinanderlegen, ergäbe sich ein Turm von rund 315 Metern Höhe: Das ist etwas höher als der Münchner Fernsehturm.
Was kostet Rauchen über die Jahre?
Natürlich schwanken die Zigarettenpreise mit der Marke, der Inflationsrate und der Höhe der Tabaksteuer. Wer eine selbsternannte "Premium"-Marke raucht, zahlt dafür zurzeit rund 38 Cent pro Zigarette. Auf 275.000 Zigaretten übertragen, ergeben sich damit "Lebenskosten" von über 100.000 Euro, die für die Sucht aufgewendet werden müssen: Pro Jahr sind das über 2.000 Euro, pro Tag etwa 5,50 Euro.
Wer will, kann die finanziellen Kosten des Rauchens – frei nach der Devise "Zeit ist Geld" – auch in Freizeit umrechnen. Da der durchschnittliche Arbeitslohn hierzulande rund 20 Euro pro Stunde beträgt, muss "Otto Normalraucher" etwa 85 Minuten pro Woche länger im Büro verbringen als seine nichtrauchenden Kollegen, um seine Sucht zu finanzieren.
Wie viel Wasser verbraucht ein Raucher?
Oft übersehen: Bevor Tabak sich in Rauch auflösen kann, müssen natürlich erst die gleichnamigen Nachtschattengewächse gesät, gewässert, geerntet, getrocknet und verarbeitet werden. Das kostet Anbaufläche, Wasser, Dünger und andere Ressourcen.
Schätzungen gehen davon aus, dass ein Raucher, der 50 Jahre raucht, für den Verbrauch von 1,35 Millionen Litern Wasser verantwortlich ist. Mit dieser Wassermenge ließen sich etwa 9.000 Badewannen füllen. Auf den Tag gerechnet wären es rund 75 Liter Wasser: Das entspricht einer guten Dusche.
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Wie viel Teer wandert durch die Lungen?
Eine vielverkaufte, rot-weiße Zigarettenmarke enthält zehn Milligramm Teer pro Zigarette: die maximal zulässige Menge. Wer in seinem Leben 275.000 Stück raucht, darf deshalb davon ausgehen, bis zu zwei Kilogramm Teer inhaliert zu haben (ein Teil davon bleibt glücklicherweise im Zigarettenfilter hängen).
Natürlich handelt es sich dabei nicht wirklich um Straßenteer, sondern um die festen und flüssigen Partikel, die bei der Tabakverbrennung entstehen – viele giftige und krebserregende Substanzen natürlich eingeschlossen. Wer Schwierigkeiten hat, sich eine entsprechende Menge vorzustellen, kann an die Menge Grillkohle denken, die man benötigt, um eine Grillschale zu füllen: Sie bringt ebenfalls etwa zwei Kilo auf die Waage.
Wie viel Müll erzeugt ein Raucher?
Raucher hinterlassen nicht nur Zigarettenstummel, sondern auch Folien- und Papiermüll. Die Kippen (die etwa 0,4 Gramm wiegen) addieren sich im Laufe eines Raucherlebens zu über 100 Kilogramm Giftmüll. Wenn sie nicht sachgerecht entsorgt werden – was eher die Regel als die Ausnahme darstellt –, belasten die Stummel Gewässer und Natur.
Was viele nicht wissen: Da die Filter aus (biobasierten) Kunststoffen bestehen, tragen weggeworfene Zigaretten auch zum Mikroplastikproblem in der Umwelt bei. Und auch die fernsehturmhohe Menge Zigarettenschachteln muss natürlich entsorgt werden: Hier produziert ein Raucher noch mal rund 100 Kilogramm Abfall.
Wie viele Lebensjahre verlieren Raucher?
Es ist medizinisch so unstrittig wie allgemein bekannt, dass Raucher früher sterben, schließlich erhöht Rauchen das Risiko für zahlreiche schwere Erkrankungen. Obwohl Studienergebnisse variieren, sinkt die Lebenserwartung im Schnitt um fast zehn Jahre. Wer 50 Jahre raucht und fünf Minuten fürs Abbrennen einer Zigarette benötigt, verbringt 954 Tage seines Lebens (durchgängig!) mit Rauchen – büßt dafür aber, zumindest statistisch, rund 3.431 Tage noch zu lebenden Lebens ein.
Wer den Taschenrechner zückt, findet heraus: Eine Zigarette verkürzt das Leben nicht nur um die sprichwörtlichen zehn, sondern sogar um ganze 18 Minuten. Anders ausgedrückt: Jeder Tag, an dem Otto an seinem ungesunden Hobby festhält, ist viereinhalb Stunden kürzer als der Tag eines Nichtrauchers.
Wie stark belasten Raucher das Klima?
Bei der Herstellung von Tabak fallen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich 84 Millionen Tonnen CO₂ an. Als Forscher des Londoner Imperial College 2018 den Gesamtschaden berechneten, den ein starker Raucher (50 Jahre x 20 Zigaretten/Tag) dem Klima zufügt, kamen sie auf 5,1 Tonnen CO₂. Was 280 Gramm am Tag und rund 100 Kilogramm im Jahr entspricht.
Diese Menge an Treibhausgasen entsteht natürlich nicht in erster Linie durch das Rauchen selbst (20 Zigaretten wiegen nur rund 20 Gramm), sondern durch die Emissionen, die mit dem Anbau, der Produktion und dem Transport der Tabakwaren verbunden sind. Zur Relation: Hierzulande fallen pro Kopf und Jahr rund 10,8 Tonnen CO₂ an – mit einem Rauchstopp ließe sich der persönliche Klimaabdruck also um fast ein Prozent reduzieren.
Nicht-Raucher laut Studien überwiegend zufriedener
Natürlich sind Zufriedenheit oder gar Glück höchst subjektive Zustände, die sich wissenschaftlich nicht letztgültig erfassen lassen. Dennoch haben mehrere Studien in den letzten Jahren den Nachweis erbracht, dass die überwiegende Mehrheit derjenigen, die mit dem Rauchen aufhört, anschließend angibt, zufriedener mit dem Leben zu sein.
Natürlich lässt sich daraus noch keine Schlussfolgerung der Form "Rauchstopp = automatischer Glücksgewinn" ableiten. Aber die Studien legen dennoch nahe, dass Nicht(mehr)rauchen zur persönlichen Zufriedenheit beiträgt – zur persönlichen Gesundheit auf jeden Fall.
Rauchen in Zahlen: Die Zusammenfassung
Otto Normalraucher ist natürlich nur eine statistische Fiktion: Ein echter Raucher wird kaum exakt 50 Jahre lang täglich genau 15 Zigaretten à 38 Cent rauchen. Gäbe es Otto Normalraucher aber wirklich, hieße das: Würde er mit dem Rauchen aufhören (oder hätte er gar nicht erst damit angefangen), könnte er für jeden zigarettenfreien Tag …
- 4,5 Stunden länger leben,
- 5 bis 6 Euro mehr in der Tasche haben,
- dem Gesundheitssystem, d.h. der Allgemeinheit, etwa 3 Euro sparen,
- 75 Liter Wasser (und zahlreiche andere Ressourcen) gewinnen,
- einige Gramm Giftmüll vermeiden,
- das Klima um etwa 1 Prozent seines persönlichen Budgets entlasten sowie
- vermutlich mehr Lebenszufriedenheit genießen.
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