Sonnencreme: Wie finde ich den richtigen Lichtschutzfaktor heraus?

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 13.06.2023

Lichtschutzfaktor: Welchen LSF brauche ich?
Foto: Shutterstock / HQuality

Welchen Lichtschutzfaktor (LSF) brauche ich? 20, 30 – oder besser gleich 50? Hier erfahren Sie, was der LSF ist, und wie Sie den passenden Lichtschutzfaktor für sich und Ihre Familie finden.

Beim Kauf von Sonnencreme kommt es auf eine gute Hautverträglichkeit an – und darauf, dass die Creme frei von Schadstoffen ist. Wichtig ist aber auch der Lichtschutzfaktor, der auf jeder Sonnencreme aufgedruckt ist.

Kurz erklärt: Der Lichtschutzfaktor (LSF), auch Sonnenschutzfaktor (SSF) oder sun protection factor (SPF), gibt an, wie lange eine Sonnencreme die Haut vor UV-Strahlung schützt. D.h. wie lange wir uns – über unsere ganz individuelle Eigenschutzzeit (dazu unten mehr) hinaus – in der Sonne aufhalten können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.

Der Lichtschutzfaktor wird weltweit gleich, nämlich nach der "Internationalen Methode zur Bestimmung des Lichtschutzfaktors", festgelegt.

Welchen Lichtschutzfaktor brauche ich?

Eine wichtige Rolle bei der Wahl des passenden LSF spielen:

  1. Hauttyp
  2. Eigenschutzzeit
  3. die Frage, wo Sie sich der Sonnen aussetzen.

Generell gilt:

  • Je höher der Lichtschutzfaktor, desto länger schützt die Creme vor Sonnenschäden wie Sonnenbrand oder Hautalterung.
  • Hellere Hauttypen benötigen meist einen höheren Schutzfaktor als dunklere Hauttypen, da ihre Haut sonnenempfindlicher ist.

Wenn Sie sich hoch oben in den Bergen, am Wasser oder im Schnee aufhalten, sollten Sie unbedingt ein Sonnenschutzmittel mit sehr hohem Lichtschutzfaktor (50+) verwenden. Aber auch der höchste Lichtschutzfaktor bietet keine volle Sicherheit: Selbst bei Lichtschutzfaktor 50 dringt noch ein Rest UV-Strahlung in die Haut ein und kann die Haut schädigen und Hautkrebs begünstigen.

20, 30, 50: Was bedeuten die Zahlen beim LSF?

Es gibt vier unterschiedliche Lichtschutzfaktor-Kategorien:

  • LSF 6-10: Basis-Schutzniveau
  • LSF 15-20: Mittleres Schutzniveau
  • LSF 30-50: Hohes Schutzniveau
  • LSF 50+: Sehr hohes Schutzniveau

Sonnencreme im Test

ÖKO-TEST untersucht regelmäßig Sonnencremes. Dabei können wir immer wieder Empfehlungen aussprechen, raten aber teils auch von Produkten ab. Alle Ergebnisse unserer letzten Sonnencreme-Tests finden Sie hier:

Lichtschutzfaktor berechnen

Wenn Sie den für Sie passenden Lichtschutzfaktor berechnen wollen, sind folgende Faktoren wichtig:

  • Wie viel Zeit wollen Sie in der Sonne verbringen?
  • Welche Eigenschutzzeit hat Ihre Haut?

Die LSF-Formel lautet:

Sonnenzeit (in Minuten) geteilt durch Eigenschutzzeit ergibt den Lichtschutzfaktor. 

Ein Beispiel: Sie haben helle Haut und blonde Haare (Hauttyp 2, mehr dazu weiter unten) – und damit eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten. Wenn Sie sich gerne ungefähr 300 Minuten (d.h. 5 Stunden) möglichst sicher sonnen möchten, geht die Rechnung folgendermaßen: 300 Minuten / 10 Minuten = LSF 30

Oder andersrum: Wenn Sie eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten haben und Creme mit Lichtschutzfaktor 30 verwenden, können Sie sich ungefähr 300 Minuten (10 x 30) in der Sonne aufhalten.

Das BfS (Bundesamt für Strahlenschutz) rät allerdings: "Die entsprechend dem Lichtschutzfaktor theoretische Schutzdauer sollte höchstens zu 60 Prozent ausgeschöpft werden." In unserem Beispiel bedeutet das: Mehr als 180 Minuten (oder drei Stunden) Sonne sollten es nicht sein.

Wichtig: Regelmäßiges Nachcremen ist vorausgesetzt – nur so können Sie sicherstellen, dass die Schutzdauer auch wirklich erreicht wird.

Der richtige Lichtschutzfaktor schützt vor gefährlichen Sonnenbränden.
Der richtige Lichtschutzfaktor schützt vor gefährlichen Sonnenbränden. (Foto: Shutterstock / SNeG17)

Lichtschutzfaktor: Das sollten Sie wissen

  • Auch wichtig: Verlängern lässt sich die maximale Dauer, die Sie sich in der Sonne aufhalten können, selbst bei fleißigem Nachcremen nicht. Hier hilft nur ein höherer Lichtschutzfaktor.
  • Ob LSF 15 oder 50: Mindestens alle zwei Stunden sollten Sie nachcremen.
  • Wenn Sie schwitzen oder baden, müssen Sie den Sonnenschutz danach erneut auftragen.
  • Der zusätzliche Sonnenschutz wächst nicht proportional zum Lichtschutzfaktor. Absorbiert ein Mittel mit LSF 20 immerhin 95 Prozent der UV-B-Strahlung, sind es bei LSF 50 nur wenig mehr, nämlich 98 Prozent.
  • Sonnenschutzmittel sollten nicht nur einen Schutz vor UV-B-, sondern auch vor UV-A-Strahlung bieten. Auf Produkten ist das deutlich lesbar aufgedruckt.
  • Sparen Sie nicht an Sonnencreme: Erwachsene benötigen drei bis vier Esslöffel, um sich von Kopf bis Fuß einzucremen. Nur mit einer solchen Menge an Sonnencreme lässt sich der ausgelobte Lichtschutzfaktor erreichen.

Übersicht Eigenschutzzeit für die unterschiedlichen Hauttypen 

  • Hauttyp 1 (nordischer Typ): 3 bis 10 Minuten
  • Hauttyp 2 (keltischer Typ): 10 bis 20 Minuten
  • Hauttyp 3 (mittlerer Typ): 20 bis 30 Minuten
  • Hauttyp 4 (mediterraner Typ): 45 bis 60 Minuten
  • Hauttyp 5 (dunkler Typ): 60 bis 90 Minuten
  • Hauttyp 6 (schwarzer Typ): über 90 Minuten 

Für weitere Details zu Merkmalen der verschiedenen Hauttypen hilft Ihnen die Übersicht der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e.V.

Welchen LSF benötigen Kinder?

Kleinkinder sollten streng genommen gar keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, ihre Haut ist viel empfindlicher als die Haut von Erwachsenen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt für Kinder einen hohen LSF von mindestens 30.

Wir haben im Jahr 2022 Sonnencremes für Kinder getestet. Mehr erfahren Sie, wenn Sie auf den Kasten klicken:

Bitte beachten Sie: Jeder reagiert unterschiedlich auf Sonnenlicht. Bei allen Berechnungen und Tipps in diesem Artikel handelt es sich deshalb nur um Anhaltspunkte.

Weiterlesen auf oekotest.de:

Weitere Tests zum Thema: