Plastik vermeiden: So einfach reduzieren Sie Ihren Plastikmüll

Magazin Oktober 2019: Kaffee – lecker und fair? | Autor: Katja Tölle | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 04.10.2019

Wie Sie Plastik vermeiden: Wir haben Tipps für Sie und Ihren Alltag gesammelt.
Foto: ARMIAG/Shutterstock

Plastik steckt in dem Wasser, das wir trinken, in den Lebensmitteln, die wir essen und sogar in der Luft, die wir atmen. Es ist eine enorme Umweltbelastung. Mit unseren Tipps für den Alltag können Sie Plastik vermeiden und Ihren Plastikverbrauch reduzieren. 

Im globalen Durchschnitt nimmt der Mensch bis zu fünf Gramm Plastik pro Woche auf - so eine Studie der australischen University of Newscastle im Auftrag des World Wide Fund for Nature (WWF). Das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. Nun essen Menschen natürlich kein Plastik am Stück. Es sind vielmehr Tausende winzige Plastikteilchen, die wir täglich aufnehmen: sogenanntes Mikroplastik.  

Wir haben Tipps gesammelt: Darauf können Sie achten, damit Sie Plastik meiden und weniger Plastik verbrauchen. 

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Plastik vermeiden: Tipps für Anfänger 

  1. Stoffbeutel statt Tüten, das ist klar. Auch für Obst und Gemüse gibt es wiederverwendbare Netze.
  2. Weg damit: Einmalplastik wie Besteck und Strohhalme braucht kein Mensch. Und wenn man schon dabei ist: Auf To-go- und Fertigprodukte verzichten: sich Zeit nehmen fürs Essen und nach Corona auch wieder für den Cappuccino im Café. Wennʼs doch unterwegs sein muss, den wiederverwendbaren Kaffeebecher mitnehmen oder Restaurants unterstützen, die Mehrweggeschirr anbieten.
  3. Leitungswasser trinken: PET-Flaschen brauchen 450 Jahre, bis sie verrottet sind. Auch Glasflaschen verbrauchen Ressourcen.
  4. Seifenstück statt Flüssigseife und Duschgel spart jedes Mal eine Plastikverpackung. DIY-Tipp: Seife selber machen.
  5. Rasierhobel statt Einwegrasierer, auch wenn‘s nach Opa klingt. Der kostet erst mal mehr, die austauschbaren Rasierklingen kosten aber nur ein paar Cent. Auf Dauer spart man sogar.
Plastik vermeiden bei der Zahnpasta: Sie können Zahnputztabletten im Unverpackt-Laden oder in manchen Drogerien kaufen.
Plastik vermeiden bei der Zahnpasta: Sie können Zahnputztabletten im Unverpackt-Laden oder in manchen Drogerien kaufen. (Foto: Theresa Rundel)

Plastikfrei leben: So helfen Sie der Umwelt 

Wenn Sie Ihren Plastikmüll deutlich reduzieren wollen, haben wir hier Tipps für Fortgeschrittene, wie Sie Plastik vermeiden: 

  1. Zahnbürsten aus Bambus oder Holz gibt es mittlerweile in jeder Drogerie. Man muss nur ein bisschen Geduld mitbringen und eine finden, die man gut verträgt – einige Borsten sind härter als gewohnt.
  2. Auch Zahnpastatuben lassen sich relativ leicht sparen: Zahnputztabletten gibt‘s im Unverpackt-Laden und in manchen Drogerien. Zerkauen, putzen, fertig. Per se schlechter als Zahncreme sind sie nicht. Es ist aber wichtig, dass sie Fluorid enthalten. Von selbst gemachten Zahncremes à la Natron-mit-Kokosöl, für die im Internet viele Rezepte kursieren, raten wir ab.
  3. Putzmittel enthalten jede Menge Chemie und verursachen viel Verpackungsmüll. Schonender: die alten Plastikverpackungen im Unverpacktladen wieder auffüllen. Oder Putzmittel einfach selbst herstellen. Die wichtigsten Zutaten: Kernseife, Essig, Soda, Natron und Zitronensäure. Auch der NABU hat gute Rezepte zusammengestellt.
  4. Festes Shampoo spart viel unnötige Verpackung. Allerdings muss man vielleicht ein wenig, bis man eins findet, mit dem man zufrieden ist. Das ist nicht anders als bei Shampoo in Plastikverpackungen.
  5. Wegwerfwindeln verursachen einen riesigen Haufen Müll. Wer auf Stoffwindeln umsteigt, spart viel Plastik ein. Die Systeme funktionieren einfacher und besser, als man denkt. Wer nicht komplett auf Einwegwindeln verzichten will, kann ja hin- und herwechseln. Jede eingesparte Windel hilft.
  6. Für Frauen: Binden, Tampons und Einlagen enthalten Kunststoff und sind in Plastik verpackt. Wer auf Bio umsteigt, spart etwas Plastik ein. Es bleibt aber: die Hülle. Denn das Tampon muss geschützt sein und haltbar verpackt – beides Eigenschaften, die Bio-Kunststoffe bisher nicht leisten können. Ganz aktuell: Ein Anbieter verpackt seine Tampons in Papier, das Produkt gibt es bei dm. Die Alternativen: Menstruationstassen, Period Pants und Stoffbinden.
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