Tomatenketchup: Warum Heinz-Ketchup der große Testverlierer ist

Magazin März 2023: Ketchup | Autor: Heike Baier/Lena Wenzel/Hanh Friedrich | Kategorie: Essen und Trinken | 27.02.2023

Tomatenketchup im Test: Heinz-Ketchup schneidet mit "ungenügend" ab.
Foto: ÖKO-TEST; New Africa/Shutterstock

Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen mit dem Heinz-Ketchup in unserem Test jede Menge Schimmelpilzgifte und Zucker ein. Kein anderes überprüftes Produkt hat ein vergleichbares Problem mit Toxinen und einen solch hohen Zuckergehalt. Zwei Ketchups dagegen überzeugen in allen Kategorien und sind "sehr gut".

  • Im Test: 20 Mal Tomatenketchup, darunter sieben Produkte mit einem Bio-Siegel. 
  • Mit Bestnote schneiden zwei Ketchups im Test ab. 
  • Das von uns beauftragte Labor ist auf die Schimmelpilzgifte Alternariol und Tenuazonsäure gestoßen. 
  • Mit der Wahl des richtigen Ketchups lässt sich eine Menge Zucker sparen.

Ketchup schmeckt süß. Und es ist kein Geheimnis, dass das nicht allein von der natürlichen Süße vollreifer Tomaten herrührt, sondern auch von jeder Menge zugesetztem Zucker. Mit deklarierten 25,3 Gramm Zucker pro 100 Milliliter toppt der getestete Heinz-Ketchup alle anderen im Test.

Dabei ist so viel Zucker gar nicht nötig: Der niedrigste Zuckergehalt im Test liegt bei 13 Gramm Zucker pro 100 Milliliter und der Ketchup schmeckte den Sensorik-Experten bei der Verkostung trotzdem "sehr gut", wie übrigens fast alle Produkte. 

Hohe Menge Schimmelpilzgifte in Heinz-Ketchup im Test

Aber zurück zu Heinz. Der hat ein erhebliches Problem mit Schimmelpilzgiften: Das beauftragte Labor hat im Heinz Tomato Ketchup Alternariol (AOH) in einer vergleichsweise sehr hohen Menge nachgewiesen. Das Alternaria-Toxin kann in Produkte gelangen, wenn die Hersteller überreife oder gar schimmelige Tomaten verarbeiten. Zell- und neuerdings auch Tierstudien weisen darauf hin, dass es das Erbgut schädigen kann.

Welche Tomaten werden verarbeitet? In 18 Ketchups im Test stecken Tomaten aus Italien, Spanien oder Portugal.
Welche Tomaten werden verarbeitet? In 18 Ketchups im Test stecken Tomaten aus Italien, Spanien oder Portugal. (Foto: Hakan Tanak/Shutterstock)

Zur Einordnung: Die EU hat 2022 im Rahmen einer Empfehlung zur Überwachung von Alternaria-Toxinen einen Richtwert von 10 Mikrogramm pro Kilogramm (µg/ kg) Alternariol in verarbeiteten Tomatenerzeugnissen veröffentlicht. Die EU-Mitgliedsstaaten sollen unter "aktiver Beteiligung der Lebensmittelunternehmer" die Faktoren ermitteln, die zu einer Überschreitung der Richtwerte führen.

Mit den vom beauftragten Labor gemessenen 47 µg/kg Alternariol erreicht der Heinz Tomato Ketchup ein Mehrfaches dieses Wertes. Das ist keineswegs alltäglich, wie unsere Nachfrage bei der Lebensmittelüberwachung ergab: 2019 hat das CVUA Sigmaringen 65 Proben Tomatenketchup auf Alternaria-Toxine untersucht. Der höchste gefundene AOH-Gehalt lag bei 10,8 Mikrogramm pro Kilogramm.

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Schimmelpilzgifte in fünf weiteren Tomatenketchups

Und was sagt Heinz dazu? Nichts, null. Der Konzern Kraft Heinz beherrscht den deutschen Markt für Markenketchup laut Lebensmittelzeitung mit einem Anteil von fast 50 Prozent. Begibt sich der Marktführer jetzt auf die Suche nach den Ursachen für die Toxine? Wir wissen es nicht. Wir haben Kraft Heinz unsere Messwerte mitgeteilt. Das Unternehmen hat sich bisher nicht gerührt.

Übrigens haben wir auch in anderen Ketchups Alternaria-Toxine gefunden – allerdings in ganz anderen Größenordnungen:

  • Zwei Ketchups im Test schöpfen den AOH-Richtwert zu mehr als 50 Prozent aus.
  • Drei Mal hat das Labor aus unserer Sicht erhöhte Gehalte eines anderen Schimmelpilzgifts, der Tenuazonsäure (TeA), gefunden. TeA hat in Tierversuchen die Bildung körpereigener Proteine gehemmt, was potenziell zu Organschäden führen kann.

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Ketchup enthält gesundes Lycopin

Aber: Nicht alles am Ketchup ist schlecht. In der süßen Soße steckt auch was Gutes – ein Stoff namens Lycopin. Das Carotinoid färbt die Tomaten rot und soll mit seinen antioxidativen Eigenschaften zellschützend wirken.

Einzelne Studien wollen sogar einen Zusammenhang zwischen hohem Tomatenverzehr und verringertem Krebsrisiko nachgewiesen haben, auch wenn das noch nicht als ausreichend gesichert gilt. Und das Erstaunliche: Lycopin kann vom Körper besser aufgenommen werden, wenn es aus gekochten Tomatenprodukten wie Tomatenmark, Tomatensoßen oder eben Ketchup kommt.

Wir haben die Lycopin-Gehalte in den Ketchups unseres Tests nachmessen lassen, denn sie sind auch ein Qualitätsmerkmal: Ein niedriger Wert weist darauf hin, dass insgesamt weniger Tomaten im Ketchup landeten oder zumindest weniger reife Früchte; ein hoher Wert steht für das Gegenteil. Der höchste Lycopin-Gehalte im Test lag bei 301 mg/kg, der niedrigste Wert bei (104 mg/kg).

Woher stammen die Tomaten für die Ketchups?

Kommen wir zur Herkunft der Tomaten. Der weltweite Hunger nach billigen Tomaten ist riesig und beim Anbau liegt viel im Argen. In manchen Regionen der Welt schuften Pflücker unter unhaltbaren Arbeitsbedingungen zu Hungerlöhnen. Zum Beispiel in Süditalien, wo häufig illegale Migranten mit anpacken, und erst recht in China, dem mit Abstand größten Tomatenproduzenten weltweit.

Auf Feldern um Xinjiang, dem Hauptanbaugebiet von Tomaten, arbeiten nach Angaben der Vereinten Nationen noch rund eine Million muslimische Zwangsarbeiter, die meisten von ihnen Uiguren, die in Arbeitslagern festgehalten werden.

Viele Hersteller bemühten sich um Transparenz 

Wir wollten deshalb ganz genau wissen, wo die Tomaten in unseren Ketchups herkommen, und baten die Hersteller, uns ihre Lieferketten offen zu legen. Fast drei Viertel der Firmen bemühten sich um Transparenz und schickten uns Belege. Besonders vorbildlich waren dabei sechs Bios, die uns den Weg ihrer Tomaten vom Feld bis zur Ketchupflasche nachverfolgen ließen. In 18 Ketchups stecken laut Anbieter Tomaten aus Italien, Spanien oder Portugal.

Wir haben auch Fragen zu den Arbeitsbedingungen, zur Bezahlung und zu Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit im Anbau, beispielsweise durch ein sparsames Bewässerungskonzept gestellt. Insgesamt zeigte sich bei der Beantwortung: Die Bio-Anbieter haben auch in puncto ökologische und soziale Herstellungsbedingungen mehr zu bieten.

Heinz schweigt zur Herkunft der Tomaten 

Ein Anbieter tut sich in puncto Transparenz besonders schwer: Der Kraft Heinz-Konzern mit seinen Ketchup-Marken Kraft und Heinz. Der Anbieter hat als einziges Unternehmen keine Angaben gemacht. Nichts zur Lieferkette, nichts zu Arbeitsbedingungen, nichts zu Umweltbemühungen. Nicht einmal zur Herkunft der Tomaten sagt uns Kraft Heinz etwas.

Gibt es dafür gute Gründe? "An der Ernte für ausländische Multis" seien in China auch Kinder beteiligt, schreibt der französische Autor Jean-Baptiste Malet in seinem Buch Das Tomatenimperium, für das er zwei Jahre auf Tomatenfeldern weltweit recherchiert hat. Stammen die schimmligen Tomaten im Heinz-Ketchup also womöglich auch noch aus China? Wir hätten gerne das Gegenteil vermeldet. Aber Kraft Heinz schweigt.

Tomatenketchup im Test: Das Fazit 

  • Die Grillsaison kann beginnen: Neun Ketchups können wir empfehlen, zwei davon mit "sehr gut".
  • Der Test zeigt: Tomatenketchups haben teils ein Problem mit Schimmelpilzgiften. 
  • Weil sie zu viele Minuspunkte erhalten, fallen zwei Ketchups durch unseren Test. 

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Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Wir haben im Lebensmittelhandel, Bio-Läden und Drogeriemärkten 20 Tomaten-Ketchups eingekauft, sieben davon mit einem Bio-Siegel. Bezahlt haben wir für 500 Milliliter Ketchup zwischen 1,69 Euro und 5,98 Euro. In spezialisierten Laboren haben wir die Produkte auf Rückstände von Pestiziden und eine Reihe von Schimmelpilzgiften, darunter Alternariol (AOH) und Tenuazonsäure (TeA), untersuchen lassen.

Außerdem ließen wir auf die Qualitätsparameter Lycopin und Ergosterol analysieren – letzterer ein Stoff, der zwar selbst gesundheitlich unbedenklich ist, aber als Indiz für die Anwesenheit von Schimmelpilzen gilt. Über die Deklarationen auf den Verpackungen erfassten wir den Zuckergehalt, eventuell enthaltene Aromastoffe und die Portionsgrößen. Außerdem ließen wir alle Ketchups von spezialisierten Sensorik-Experten verkosten.

Uns interessierte, unter welchen Bedingungen die Tomaten angebaut, zu Tomatenmark und schließlich zu Ketchup verarbeitet wurden. Wir wollten nachvollziehen, aus welchem Land die Tomaten kommen, und ließen uns die komplette Lieferkette bis zum Tomatenfeld offenlegen. Um herauszufinden, unter welchen ökologischen und sozialen Bedingungen die Produkte hergestellt sind, schickten wir den Herstellern drei Fragebögen, jeweils mit Fragen an den Inverkehrbringer des Ketchups, den Tomatenmark-Hersteller und die landwirtschaftlichen Betriebe. Hier honorierten wir nicht nur eigene Bekundungen der Hersteller, sondern auch die Vorlage entsprechender Zertifikate zu Arbeits- und Umweltstandards.

Zum Schluss schauten wir uns auch die Verpackungen an: Abzüge gab es für PVC in Deckeln der Schraubverschlüsse und für eine Plastikflasche, die kein oder weniger als 30 Prozent Rezyklat enthält.

Bewertungslegende

Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt.  

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um vier Noten: ein gemessener Gehalt an Alternariol (AOH) über dem von der EU-Kommission festgelegten Richtwert (Empfehlung (EU) 2022/553) für AOH in Tomatenerzeugnissen von 10 μg/kg (in Tabelle: "AOH stark erhöht"). Zur Abwertung um jeweils zwei Noten führen: a) ein gemessener Gehalt an AOH, der den empfohlenen Richtwert für AOH in Tomatenerzeugnissen von 10 μg/kg zu mehr als 50 Prozent ausschöpft (in Tabelle: "AOH erhöht"); b) ein gemessener Gehalt an Tenuazonsäure (TeA), der den empfohlenen Richtwert für TeA in Tomatenerzeugnissen von 500 μg/kg zu mehr als 50 Prozent ausschöpft (in Tabelle: "TeA erhöht"). Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) ein deklarierter Zuckergehalt von mehr als 25 g/100 ml (in Tabelle: "vergleichsweise hoch"). Bewertet haben wir in Anlehnung an die WHO-Empfehlung, täglich nicht mehr als fünf Prozent der Energie in Form von freien Zuckern aufzunehmen. Weil Kinder häufig Ketchup essen, haben wir ein etwa dreijähriges Kind und einen durchschnittlichen Energierichtwert von 1.200 Kilokalorien pro Tag zugrunde gelegt. Demnach sollte das Kind täglich nicht mehr als 15 g Zucker aufnehmen. Bei einem Zuckergehalt von mehr als 25 g/100 ml schöpft eine 30-ml-Portion Ketchup mehr als 50 Prozent der täglichen Zufuhrempfehlung aus; b) ein gemessener Ergosterolgehalt von mehr als 15 mg/kg Tomatentrockenmasse (in Tabelle: "Ergosterol erhöht"). Wir haben uns dabei an einem in Italien angewendeten Qualitätsindex für Tomatenprodukte orientiert, der 2004 vorgeschlagen wurde; c) drei bis sechs nachgewiesene Pestizide; d) der Zusatz von Aromen.

Bewertung Testergebnis Sensorik: Unter dem Testergebnis Sensorik führt zur Abwertung um eine Note: ein sensorischer Mangel in Aussehen und Konsistenz (hier: sichtbarer Wasserabsatz nach längerer Stehzeit). Proben die als glatt beschrieben werden wirken im Aussehen stärker gebunden und zähflüssiger. Es sind keine Fasern oder Partikel sichtbar. Proben die als musig beschrieben werden, wirken im Aussehen weniger gebunden. Sie sind zusätzlich leicht bis deutlich dickflüssig.

Bewertung Testergebnis Transparenz und Lieferkette: Das Testergebnis Transparenz und Lieferkette beruht auf einer Gesamtpunktzahl von 8 Punkten. Bei 8 Punkten lautet das Testergebnis Transparenz und Lieferkette "sehr gut", bei 7 Punkten "gut", bei 5 bis 6 Punkten "befriedigend", bei 3 bis 4 Punkten "ausreichend", bei 1 bis 2 Punkten "mangelhaft" und bei 0 Punkten "ungenügend". Es gab drei Fragebögen: Der erste richtete sich an die Inverkehrbringer des Ketchups, der zweite an den Tomatenmarkhersteller, und der dritte an die landwirtschaftlichen Betriebe. Angeschrieben wurden die Inverkehrbringer. Unter dem Teilaspekt "Lieferkette" wurden von der Gesamtpunktzahl maximal 5 Punkte vergeben. Bei 5 Punkten ist die Lieferkette bis zum landwirtschaftlichen Betrieb nachvollziehbar und kann mit Lieferscheinen der Tomatenerzeuger belegt werden (in Tabelle: "vollständig belegt"). Bei 4 Punkten ist die Lieferkette bis zum landwirtschaftlichen Betrieb nachvollziehbar und kann mit einer Lieferantenliste belegt werden (in Tabelle: "ausführlich belegt"). Bei 3 Punkten ist die Lieferkette bis in die Anbauregion nachvollziehbar (in Tabelle: "überwiegend belegt"). Bei 2 Punkten ist die Lieferkette bis zum Tomatenmarklieferanten nachvollziehbar (in Tabelle: "teilweise belegt"). Hat der Anbieter die Lieferkette nicht belegt (in Tabelle: "nicht belegt") oder nicht auf unsere Anfrage reagiert (in Tabelle: "keine Angabe") wurden unter dem Teilaspekt "Lieferkette" 0 Punkte vergeben. Unter dem Teilaspekt "Fragen zum Unternehmen, zu Nachhaltigkeitszielen und zur Landwirtschaft beantwortet" werden von der Gesamtpunktzahl maximal 3 Punkte vergeben. Bei 3 Punkten sind die Fragen zum Unternehmen, zu Nachhaltigkeitszielen und zur Landwirtschaft ausführlich beantwortet (in Tabelle: "ausführlich"), bei 2 Punkten teilweise beantwortet (in Tabelle: "teilweise"), bei 1 Punkt unzureichend beantwortet (in Tabelle: "unzureichend"). Hat der Anbieter nicht auf unsere Anfrage reagiert, wurden 0 Punkte vergeben (in Tabelle: "keine Abgabe"). Die Gesamtpunkte errechnen sich aus einem 16-teiligen Score. Die Antworten der Fragen zum Teilaspekt "Fragen zum Unternehmen, zu Nachhaltigkeitszielen und zur Landwirtschaft beantwortet" sind "ausführlich", wenn ein Score von 14 bis 16 vergeben wurde. Sie sind "teilweise" beantwortet, wenn ein Score von 8 bis 13 vergeben wurde. Sie sind "unzureichend" beantwortet, wenn ein Score von 1 bis 7 vergeben wurde. Hat der Anbieter nicht auf unsere Anfrage reagiert, wurde ein Score von 0 vergeben (in Tabelle: "keine Angabe"). Für vollständig ausgefüllte Fragebögen wurde ein Score von bis zu 6 vergeben. Wenn Umweltziele durch externe Zertifikate belegt sind, wird ein Score von 2 vergeben.

Für die Erfüllung der folgenden Aspekte wurde jeweils ein Score von 1 vergeben: a) wenn uns Vertragsunterlagen zwischen Inverkehrbringer und anderen in der Lieferkette involvierten Hersteller/Zulieferer vorliegen. Diese können Forderungen sozialer Standards und/oder konkrete Liefervereinbarungen betreffen; b) wenn schriftlich die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen innerhalb der Lieferkette gefordert wird; c) wenn das GlobalG.A.P.- und/oder GlobalG.A.P.-GRASP-Zertifikat vorliegt; d) wenn ein Sedex-SMETA-Auditbericht oder die Sedex-Referenz-Nummer vorliegt; e) wenn Bewässerungssysteme genannt sind und/oder Erläuterungen zu Wassersparmaßnahmen vorliegen; f) wenn uns die Flächengröße der landwirtschaftlichen Betriebe genannt wurde; g) wenn uns die Tomatensorten, welche auf der gesamten Anbaufläche der Tomatenzulieferer angebaut werden, genannt wurden; h) wenn uns die Tomatensorten aus der untersuchten Charge genannt wurden. Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zur Abwertung um jeweils eine Note: a) PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen im Deckel; b) Angabe einer deutlich zu kleinen Portionsgröße von 15 ml; c) ein Zuckergehalt, der in der Nährwerttabelle in g/100 g und nicht in g/100 ml angegeben ist. Eine Angabe pro 100 Gramm suggeriert einen geringeren Zuckergehalt als eine Angabe pro 100 Milliliter (Bsp.: 22,2 g/100 g ≈ 25,3 g/100 ml). Für die Umrechnung der Gehalte haben wir die auf dem Produkt gemachten Angaben zu Volumen (ml) und Gewicht (g) zugrunde gelegt. Falls diese Angaben fehlten, wurde mit einer durchschnittlichen Dichte von 1,1 g/ml gerechnet (hier: Hela Original Tomaten Ketchup, Rapunzel Tomaten Ketchup); d) ein Anteil von Rezyklaten (Post-Consumer- Rezyklat, PCR) von weniger als 30 Prozent in Relation zum Gesamtgewicht der Kunststoffverpackung, keine Angabe hierzu und/oder kein ausreichender Nachweis auf unsere Nachfrage. Steht bei konkret benannten Analyseergebnissen "nein", bedeutet das unterhalb der Bestimmungsgrenze der jeweiligen Testmethode.

Das Gesamturteil beruht zu 50 Prozent auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe, zu 40 Prozent auf dem Testergebnis Transparenz / Lieferkette und zu 10 Prozent auf dem Testergebnis Sensorik. Es wird kaufmännisch gerundet. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" ist, verschlechtert das Testergebnis Inhaltsstoffe um eine Note. Das Gesamturteil kann nicht besser sein als das Testergebnis Inhaltsstoffe. Ist das Testergebnis Transparenz / Lieferkette "mangelhaft" oder "ungenügend", kann das Gesamturteil nicht besser als "ausreichend" sein.

Testmethoden 

Alternariatoxine: LC-MS/MS (Bestimmung im homogenisierten Probenmaterial aus drei Packungen).

Lykopin: HPLC nach ASU L 00.00-149:2014-08.

Ergosterol: LC-MS/MS.

Solanin: LC-MS/MS.

Trockenmasse: nach ASU L 52.01.01-1:1983-11 (gravimetrisch, Vakuumtrockenschrank).

Pestizid-Screening: GC-MS/MS und LC-MS/MS nach DIN EN 15662:2018-07.

PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Sensorik: nach ASU L 00.90-6: 2015-06.

Einkauf der Produkte: Dezember 2022 - Januar 2023 

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